Spielbericht
Grubers Kopfball ebnet den Weg: Der Club gewinnt glücklich in Kaiserslautern
12.04.2025, 22:45 Uhr
Für Miroslav Klose ist das Auswärtsspiel auf dem Betzenberg ein ganz besonderes. Als Spieler absolvierte der Weltmeister 147 Spiele für Kaiserslautern, am Samstag kehrt er erstmals als Trainer zurück in seine fußballerische Heimat. Dort muss er auf den nach wie vor angeschlagenen Tzimas sowie den gelbgesperrten Caspar Jander verzichten, stattdessen spielen Emreli und Lubach von Beginn an. Außerdem startet Drexler in der Innenverteidigung, Seidel muss wieder auf die Bank. Knoche ist ebenfalls noch nicht wieder fit.
Beide Teams starten vorsichtig in die Partie, ohne sonderlich ins Risiko gehen zu wollen. Weil Reichert in der neunten Minute geistesgegenwärtig aus seinem Tor eilt, um einen von Ache weit vorgelegten Ball vor dem Stürmer zu erreichen, dauert es fast eine Viertelstunde bis zur ersten Torchance.
Gruber zur Führung
Lubach bringt eine kurz ausgeführte Ecke von rechts hoch in den Strafraum, wo Gruber zum Kopfball kommt. Sein Abschluss fliegt in hohem Bogen innen an den linken Pfosten und geht von dort ins Tor (14.). Damit ist der erste Torschuss der Partie sofort drin, Gruber erzielt in seinem zweiten Startelfeinsatz sein erstes Tor im Trikot des 1. FC Nürnberg.
In der Folge kommen die Gastgeber zu mehr Ballbesitz, Gefahr entsteht bei den roten Teufeln aber höchstens nach Ecken. Durch das Nürnberger Zentrum gibt es bislang kaum ein Durchkommen. Die Gäste verstehen es bislang sehr gut, den Ballbesitz der Lautrer ins Leere laufen zu lassen. Zu Torchancen kommt es gar nicht erst, weil der Club kompakt steht und energisch ins Pressing geht, sobald es zu nah vor das eigene Tor geht.
Lautern meldet sich an
Ragnar Ache, mit 16 Toren immerhin drittbester Torschütze der zweiten Liga, ist bislang noch kein Faktor. Schleimer gewinnt kurz vor der Halbzeit am gegnerischen Strafraum den Ball und dribbelt von rechts in den Sechzehner. Dort fehlt ihm aber der nötige Egoismus, um es selbst zu machen, er spielt den Ball zu Castrop in die Mitte, der jedoch von zwei Verteidigern flankiert wird. Ein Schuss wäre wohl die bessere Alternative gewesen.
Kurz vor dem Halbzeitpfiff verbuchen die Gastgeber dann doch noch eine Chance. Nach einem Freistoß schießt Ritter auf den Nürnberger Kasten, Reichert ist aber zur Stelle und Gruber schmettert den Ball aus der Gefahrenzone. Lautern erhöht den Druck immer weiter, bis auf einen Ache Kopfball (46.) über den Kasten kann der FCN aber immer klären. So geht es mit einer knappen, aufgrund der Defensivleistung aber keinesfalls unverdienten Führung in die Kabine.
Immer wieder Reichert
Lautern kommt gut aus der Pause und die Nürnberger Defensive sofort wieder gefordert. Reichert, der heute erstmals als Club-Kapitän aufläuft, verhindert erst mit einem starken Reflex den Ausgleich durch Ritter (50.), ehe er einen Weitschuss von Ache prallen lässt und erst im zweiten Anlauf sicher hat (52.). Weil Gruber im eigenen Strafraum wegrutscht, kommt Ritter nur Sekunden später abermals aus kurzer Distanz zum Schuss, doch wieder ist Reichert zur Stelle! Von der defensiven Stabilität der ersten Hälfte ist aktuell nicht viel übrig, Reichert bewahrt die Führung beinahe im Alleingang.
Die Partie findet in dieser zweiten Hälfte ausschließlich in der Hälfte der Nürnberger statt, wenn nicht sogar nur im letzten Drittel. Die roten Teufel erspielen sich Chance um Chance und Ecke um Ecke, kriegen aber oft nicht genug Druck in die Abschlüsse. Entlastung gibt es für die Gäste im Grunde gar nicht, der Ball wird in der Regel hoch und weit weggeschlagen. Offensiv findet der FCN nicht mehr statt.
Erst Emreli dann Elfmeter
In der 68. Minute kommen die Clubberer dann erstmals in die Nähe des Heimtores, sind in der Umschaltbewegung eigentlich aber zu langsam. Emreli gibt jedoch nicht auf, dribbelt sich an den Verteidigern vorbei und wittert links vor dem Tor seine Chance. Er fasst sich ein Herz und zieht innerhalb des Strafraums ab, sein Schuss schlägt hinter Krahl zum 2:0 ein.
Es ist der zweite Torschuss der Franken, die sich hier maximal effizient zeigen. Doch die Teufel, die in dieser Spielzeit noch keinen Pausenrückstand mehr zu ihren Gunsten drehen konnten, lassen sich nicht beirren. So erspielen sich die Hausherren in der 71. Minute gleich die nächste Ecke und die fliegt zum Leidwesen der Clubfans direkt an Lubachs Oberarm, Elfmeter für die Gastgeber!
Dauerbrenner Marlon Ritter tritt an und verwandelt sicher im linken unteren Eck. Der bis dato überragende Reichert ist in die andere Ecke unterwegs. Nach 80 Minuten hat sich der FCN damit aus zwei Torschüssen und 0,22 expected Goals ganze zwei Treffer erarbeitet, während es bei den Pfälzern aus 9 Torschüssen und 3,22 (!) expected Goals nur für einen Treffer gereicht hat.
Lautern will den Sieg
Der eingewechselte Florian Flick hat sogar die Chance auf die Vorentscheidung, trifft den Ball nach einem Freistoß völlig frei stehend aber nicht richtig (81.). Der FCK hat aber ebenfalls nicht aufgegeben und rennt weiter an. Bauer schießt seinen Freistoß allerdings an die Latte (83.) und Alidou köpft vorbei (85.).
In der Nachspielzeit findet Ritter im Nürnberger Sechzehner Ragnar Ache, der mitten im Strafraum volley abzieht. Reichert muss aber gar nicht erst eingreifen, der Ball geht knapp übers Tor (91.). Lautern ist die Erschöpfung inzwischen anzumerken, die Kräfte schwinden sichtlich. Dann ist Schluss, der FCN bringt seine Führung tatsächlich über die Zeit und gewinnt dank Matchwinner Reichert glücklich auf dem Betzenberg.
Damit springt der 1. FC Nürnberg in der Tabelle vor Fortuna Düsseldorf und ist nun mit 44 Punkten Siebter. Der Abstand auf den Drittplatzierten Elversberg beträgt drei Punkte, nächste Woche empfängt der Club seinen Tabellennachbarn aus Paderborn (Samstag, 13:00 Uhr).
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