Freude nur beim Ex

Harmlos und ohne Ideen: Club verliert verdient gegen abgezockte Berliner

Georgios Tsakiridis

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21.9.2024, 15:35 Uhr
Bitterer Nachmittag für den FCN.

© IMAGO/Sportfoto Zink / Daniel Ma/IMAGO/Zink Bitterer Nachmittag für den FCN.

Für Hertha-Coach Cristian Fiél ist es die Rückkehr an alte Wirkungsstätte, nachdem der 44-Jährige den FCN in der Sommerpause in Richtung der Hauptstadt verlassen hat. Als Fiéls Nachfolger übernahm Miroslav Klose beim Club, der unter seinem neuen Coach zuletzt einen 2:1-Erfolg in Ulm feiern konnte. Im Vergleich zur Partie bei den Spatzen wechselt Klose zweimal und bringt Villadsen sowie Okunuki für Danilo Soares und Forkel. Tabellarisch finden sich die beiden Teams nach den ersten fünf Ligaspielen im Mittelfeld wieder – einzig die bessere Tordifferenz hat Hertha BSC dem FCN voraus.

Der Club startet gut und erhält nach 60 Sekunden einen Freistoß nahe der Berliner Eckfahne. Castrop flankt den Ball von links ins Zentrum, wo Schleimer per Kopf am Querbalken scheitert. Die Gäste mit ihrer ersten Chance auf der Gegenseite: Bei einer Hereingabe kommt Leistner völlig frei an den Ball, köpft aber knapp vorbei. Es folgt eine starke Einzelaktion von Maza, der ins Zentrum zieht und nur knapp rechts vorbei schlenzt. Streitszene nach 17 Minuten: Nach tollem Kombinationsspiel kommt Okunuki gerade noch rechtzeitig zum Abschluss, ehe ihn Hertha-Keeper Ernst abräumt. Der Schuss des Japaners geht deutlich darüber, auch die Strafstoß-Forderungen bleiben letztlich folgenlos.

Hertha überlegen

Die ausgeglichenen Ballbesitz- und Torschusswerte spiegeln den Spielverlauf wider. Es passiert, was passieren muss - die Gäste gehen nach 37 Minuten in Führung. Maza findet die Lücke im Defensivverbund, überspielt drei Nürnberger mit einem Steckpass und bedient Scherhant. Der Flügelspieler bleibt aus spitzem Winkel eiskalt und schiebt den Ball an Reichert vorbei ins lange Eck. Doppelt bitter: Herthas Linksverteidiger Zeefuik räumt kurz darauf Goller an der Seitenlinie ab und wird verwarnt - Goller muss raus, dafür kommt Neuzugang Mahir Emreli zu seinem ersten Einsatz. Dann ist Halbzeit. Für Ex-FCN-Coach Fiél und seine Berliner läuft alles nach Plan. In einer über weite Strecken ausgeglichenen ersten Hälfte sind die Gäste überlegen.

Nichtleistung in Hälfte zwei

Zum Wiederanpfiff reagiert Miro Klose nicht, nach einer Stunde hat er dann genug gesehen: Lubach kommt für Okunuki, Pick für Schleimer. Der FCN tut sich insgesamt schwer, von hinten aufzubauen. Die Latte rettet gut 15 Minuten vor Schluss für die Hausherren. Cuisance fasst sich aus der Distanz ein Herz, schießt die Kugel zentral aufs Tor und scheitert am Querbalken. Nächster Doppelwechsel bei den Gastgebern: Duman kommt für Justvan, Soares für Castrop. Kurz darauf folgt die größte, weil einzige Chance für den Club in Hälfte zwei: Lubach legt flach in den Strafraum, wo Pick im Vollsprint heran rauscht, aber die große Gelegenheit auf das 1:1 ungenutzt lässt. Der eingewechselte Palko Dardai macht in der 90. Minute alles klar. Einen weiten Schlag von Villadsen fangen die Berliner ab, letztlich landet die Kugel bei Cuisance. Der Franzose spielt daraufhin einen punktgenauen Pass in den Lauf des Jokers, der souverän einnetzt.

Mit einem verdienten 2:0 in Nürnberg hat sich Hertha BSC den dritten Saisonsieg gesichert. Der Club offenbart unterdessen große Probleme in der Chancenkreation und im Aufbauspiel. Das war gegen ersatzgeschwächte Berliner einfach zu wenig vom FCN. Am nächsten Sonntag geht es dann auch noch nach Hannover zu formstarken 96ern. Auf ein neues in Niedersachsen.

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