Testspiel in Ammerthal

Heimatbesuch in der Oberpfalz: Club-Talent Brown will "auf dem Boden bleiben"

Uli Digmayer

Sportredaktion

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2.7.2023, 15:44 Uhr
Der aus der Oberpfalz stammende Nathaniel Brown sah beim Testspiel in Ammerthal viele bekannte Gesichter.

© Sportfoto Zink / Wolfgang Zink, Sportfoto Zink / Wolfgang Zink Der aus der Oberpfalz stammende Nathaniel Brown sah beim Testspiel in Ammerthal viele bekannte Gesichter.

Für Nathaniel Brown geriet der Oberpfalz-Trip zu einer kleinen Reise in die eigene Vergangenheit. Der Jungprofi stammt aus Kümmersbruck, keine zwölf Kilometer entfernt von Ammerthal, wo er mit dem 1. FC Nürnberg am Samstag gegen den FK Pardubice testete.

1. FC Nürnberg: Brown übernahm die linke Abwehrseite

"Meine Mutter musste leider arbeiten, aber ich habe schon ein paar bekannte Gesichter gesehen", erzählte Brown, der in der zweiten Halbzeit die linke Abwehrseite übernahm. Zu diesem Zeitpunkt hatte Christoph Daferner einen Eckball bereits zum Tor des Tages eingeköpft (45.). Es war der überfällige Lohn für eine dominante erste Hälfte, in der sich der Zweitligist auch ohne Neuzugang Kanji Okunuki, Rückkehrer Jannes Horn, Jens Castrop, Mats Möller Daehli (alle Trainingsrückstand) und den angeschlagenen Florian Hübner, der von U23-Kapitän Fabian Menig vertreten wurde, immer wieder über schnelles Flügelspiel in den Strafraum des letztjährigen Tabellenvorletzten der tschechischen Fortuna Liga kombiniert hatte.

Trainer Cristian Fiél hätte deshalb "gerne das eine oder andere Tor mehr gesehen. Chancen waren ja da." Etwa durch Jermain Nischalke, der früh den Pfosten getroffen hatte (3.). Nach einem Komplettwechsel wirkte das Spiel dann fahriger, auch in der Defensive schlichen sich Nachlässigkeiten ein. "Man hat gemerkt, dass die Beine vom intensiven Training müde sind", gestand Brown.

Ein Argument, das auch sein Trainer gelten ließ: "So einfache Fehler, wie sie uns heute teilweise passiert sind, passieren normalerweise nicht." Trotzdem war Fiél nach dem zweiten Sieg im zweiten Test zufrieden: "Wir haben noch Arbeit vor uns, und zwar nicht zu wenig, aber mit dem Stand der Vorbereitung kann ich leben."

Weiter optimiert wird ab Montag in Österreich. Mit Blick auf eine sinnvolle Kadergröße, die konzentriertes Arbeiten erlaubt, musste Fiél seine Reisegruppe schweren Herzens noch etwas reduzieren. Erwischt hat es mit Nischalke und dem am Samstag durchaus auffälligen Pascal Fuchs zwei Youngster. "Es bleibt keiner zuhause, weil er es nicht verdient hätte, mitzukommen", betonte Fiél.

Trainer Fiél nimmt Druck von Senkrechtstarter Brown

Sein Bett im Hotelresort "Kothmühle" sicher hat "Nene" Brown, der 20-jährige Deutsch-Amerikaner zählt beim Club längst zum Stammpersonal. "Das ist ein sehr williger Junge, der immer versucht, sein Bestes zu geben", sagt Fiél, bemüht sich aber auch, dem Senkrechtstarter etwas Druck zu nehmen: "Natürlich muss er noch viel lernen - Gottseidank, sonst wäre er nicht mehr hier. Ich erwarte von ihm aber nicht mehr und nicht weniger als von den anderen." Brown selbst will einfach "weiter hart arbeiten, nicht abheben und auf dem Boden bleiben. So wie ich eben bin." Und wie man ihn auch damals schon beim TSV Kümmersbruck kennengelernt hat.

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