Die Kommandogeber beim Altmeister
Heißer Stuhl mit Kurzzeitpolster: Die Club-Trainer seit 1963
77 Bilder 20.6.2023, 10:03 UhrHerbert Widmayer
Fußballlehrer der ersten Stunde: 1948 von Sepp Herberger im ersten Trainer-Lehrgang ausgebildet, kam Herbert Widmayer 1960 zum Club. Ein Jahr später führte der gebürtige Kieler den FCN zur achten Meisterschaft. Grund genug, dies mit Max Morlock ausgelassen zu feiern. Im Jahr darauf verlor der 1. FC Nürnberg zwar das Finale um die Deutsche Meisterschaft, holte aber dafür den DFB-Pokal. Eine weitere Sternstunde: Im Europokal 1962 siegte der Club gegen den späteren Titelträger Benfica Lissabon, wo unter anderem Eusebio kickte, auf heimischem Terrain 3:1. © NN-Archiv
Herbert Widmayer
Im August 1963 startete die Fußball-Bundesliga in ihre erste Saison. Widmayer saß noch immer auf dem Chefsessel - allerdings nicht mehr lange. Nach einem 0:5 gegen den 1. FC Kaiserslautern war der Coach seinen Job los. Es war die erste Trainerentlassung der Bundesliga-Geschichte. © Horst Müller
Jeno Csaknady
Widmayers Nachfolger hieß Jeno Csaknady. Der Ungar, der zuvor auch schon die SpVgg Fürth trainiert hatte, lotste den FCN zum Abschluss der ersten Bundesliga-Saison auf Platz neun. Danach nahm sich Csaknady eine einjährige Auszeit vom Club. In der Zwischenzeit... © Ferdi Hartung
Gunter Baumann
... hatte Gunter Baumann die Männer aus dem Neuen Zabo in der Abschlusstabelle 1964 auf Rang sechs dirigiert. Die Mannschaft zeigte attraktiven Offensivfußball, doch in den letzten sechs Saisonspielen blieb ein Sieg aus. Der Vorstand wollte Baumann daraufhin stärker kontrollieren und dies vertraglich verankern. Baumann sah sich brüskiert und verließ den Verein. Sein Nachfolger war sein Vorgänger: Jeno Csaknady. © Karl Heinz Liebler
Jeno Vincze
Am 7. November 1966 wurde Csaknady gefeuert. Der Trainer der Amateurmannschaft, Jeno Vincze, sprang am Tag darauf ein, um der Mannschaft im Abstiegskampf zu helfen. In den vier Spielen bis zur Winterpause glückte dem Ungarn allerdings kein Sieg, weshalb der Landsmann von Csaknady schon im Dezember wieder abgelöst wurde. © Fritz Wolkenstörfer
Max Merkel
Und zwar von Max Merkel. Der österreichische Star-Trainer brachte Glamour und Erfolg an den Valznerweiher zurück. Während seiner Spielerkarriere, die vom zweiten Weltkrieg unterbrochen wurde, gewann er mit Rapid Wien viermal die österreichische Meisterschaft. Er spielte unter Sepp Herberger einmal für die großdeutsche Nationalmannschaft, nach dem Krieg lief er einmal für Österreich auf. Europaweit berühmt wurde er aber erst als Trainer. © dpa
Max Merkel
Bevor Merkel zum Club kam hatte er bereits das Nationalteam der Niederlande, Rapid Wien, Borussia Dortmund und den TSV 1860 München angeleitet - und das höchst erfolgreich. Merkel war in diesen Jahren fast schon eine Garantie für Meistertitel und Pokalerfolge. Auch beim 1. FC Nürnberg sollte Merkel Großes gelingen. © Hans Kammler
Max Merkel
Der Star-Trainer zog die Stars an: Der 1. FC Nürnberg unter Max Merkel war ein absoluter Hotspot. Hier sitzt Schlagersänger Udo Jürgens (Dritter von links), auf der Trainerbank neben dem Chef der rot-schwarzen Unterhaltungskünstler. © Hans Kammler
Max Merkel
1968 schnappte sich der Club seinen neunten Meistertitel, den ersten in der 1963 eingeführten Bundesliga. Die Begeisterung in Nürnberg kannte keine Grenzen, die Stadt jubelte ihren Helden zu. Was in der Folgesaison passierte, war allerdings weniger ruhmreich... © Archiv
Robert Körner
Dem Club gelang als bislang einzigem Verein das Kunststück, als amtierender Meister abzusteigen. Der FCN spielte eine desolate Runde, was die Vereinsführung im März veranlasste, die Reißleine zu ziehen. Merkel wurde entlassen, neuer Coach sein bisheriger Co-Trainer Robert Körner (Zweiter von links). © Friedl Ulrich
Kuno Klötzer
Und Robert Körner ging schnell in die Geschichtsbücher ein. Lediglich 18 Tage blieb der Österreicher im Amt, ehe er von Kuno Klötzer (links, hier mit Max Morlock) abgelöst wurde. In der Geschichte der Bundesliga gab es bis 2013 nur sechs Trainer, die eine kürzere Amtszeit hatten. © Hans Kammler
Kuno Klötzer
Klötzer kam am 12. April, um den dem Abstieg entgegen schludernden FCN zurück auf Kurs zu bringen. Tatsächlich holte Klötzer und seine Mannen Siege gegen Braunschweig, Stuttgart und Bayern München. Gegen Werder und die Dortmunder Borussia, direkter Konkurrent im Abstiegskampf, gab es Punkteteilungen. Ausgerechnet am letzten Spieltag setzte es die erste Pleite für Klötzers FCN. Im Müngersdorfer Stadion hatten die Gäste aus Nürnberg nichts zu bestellen, der 1. FC Köln behielt mit 3:0 die Oberhand. Der erste Abstieg der Vereinsgeschichte war besiegelt. In der folgenden Regionalliga-Saison belegte der Club Platz drei und Klötzer verließ den Verein. © Hans Kammler
Thomas Barthel
Thomas Barthel hatte zwar etwas mehr Erfolg, glücklich wurde er am Valznerweiher aber nicht. Da half auch Dackel Waldi nichts, immerhin das Maskottchen der Olympischen Sommerspiele 1972 von München. © Werner Rzehaczek
Thomas Barthel
Zwar belegte der FCN nach Abschluss der Regionalliga-Saison 1970/71 Platz eins, in der Aufstiegsrunde scheiterte der Club aber. Für sage und schreibe einen Monat (Juli 1971 bis August 1971) war Slobodan Mihajlovc in Amt und Würden. Bleibender Eindruck? Fehlanzeige. © Werner Rzehaczek
Fritz Langner
Zur Spielzeit 1971/72 übernahm dann Fritz Langner. Und obwohl er seinen verletzten Schützling Dieter Nüssing am Krankenbett besuchte, war das Kapitel FCN schnell beendet. Am 5. Dezember 1971 packte Langner die Koffer und machte Platz für einen ganz Großen. © Knut Meyer
Zlatko "Tschik" Cajkovski
Am Nikolaustag 1971 wurde eine weitere echte Trainerlegende am Valznerweiher vorstellig: Zlatko "Tschick" Cajkovski. "Tschick" bedeutet im Jugoslawischen nichts anderes als "Zigarretenstummel", den Beinamen bekam der Zagreber wegen seiner geringen Körpergröße von 1,64 Metern verpasst. © Friedl Ulrich
Zlatko "Tschik" Cajkovski
Der neue Meister schreitet zur ersten Tat. Einige hundert Zuschauer begleiteten Cajkovski bei seinem Antritt, spontane Bravo-Rufe ertönen. "Tschik" zurückhaltend: "Probieren, probieren!" Brungs, Franz, Leupold, Bittlmayer, Theis und Sturz (v.l.) hören auf den neuen Trainer. Der hat seinen Ball unter der Weste versteckt - oder doch nicht?
Beim FC Bayern und dem 1. FC Köln hatte Cakovski zuvor große Erfolge gefeiert. In Nürnberg bekannte er: "Clubfan war ich schon, da habe ich noch die Bayern trainiert", was ihm in der Noris durchaus Sympathien brachte. Sportlich gab es in finanziell schwierigen Zeiten nur ein Ziel: Den FCN am Leben halten. Cajkovski hat seinen Beitrag dazu geleistet.
© Friedl Ulrich
Hans Tilkowski
1973 übernahm Hans Tilkowski das Kommando an der FCN-Seitenlinie. Im letzten Jahr der alten zweitklassigen Regionalliga führte er den 1. FC Nürnberg auf den 2. Platz und damit in die Bundesliga-Aufstiegsrunde. Dort war Endstation. © Horst Müller
Hans Tilkowski
Im ersten Jahr der neu eingeführten 2. Fußball-Bundesliga belegte Nürnberg 1974/75 den 6. Platz. Ein Jahr später landete Tilkowski mit dem Club auf dem 2. Rang - in zwei Entscheidungsspielen gegen den Zweiten aus der Nordstaffel (Borussia Dortmund) ging es um den Einzug in das Oberhaus. Der BVB gewann beide Partien, der FCN musste weiter in der Zweitklassigkeit darben. Nach drei Jahren verließ Hans Tilkowski den Valznerweiher wieder. © Horst Müller
Horst Buhtz
Horst Buhtz wirkte zwischen Juli 1976 und Mai 1978 am Valznweiher. War die Anfangszeit von großen Schwierigkeiten begleitet (aufgeblähter Kader, Zuschauerminusrekorde), machte er 1977 aus der Not eine Jugend und gründete den von der Lokalpresse getauften "Club 77", eine Ansammlung beherzt stürmender junger Spieler. Noch vor dem Aufstieg 1978, genauer am vorletzten Spieltag, musste Buhtz jedoch seine Koffer packen. Über seine Qualitäten war man sich am Valznerweiher nie so richtig einig geworden. © Friedl Ulrich
Werner Kern
Den Aufstieg perfekt machte anschließend Werner Kern. Silvester feierte er aber nicht mehr als Club-Übungsleiter, am 20. Dezember war für Kern Feierabend. Er sei "zu grün" für die 1. Liga wurde dem vorherigen Co-Trainer des FC Bayern vorgeworfen. Apropos FCB: Kern hatte in seiner Nürnberger Zeit einen gewissen Uli Hoeneß unter seinen Fittichen. Dem späteren Topfunktionär des aktuellen Rekordmeisters gelang in elf Einsätzen jedoch kein einziges Tor. © Liedel
Robert Gebhardt
Immerhin rund anderthalb Jahre hielt sich Robert Gebhardt auf der Nürnberger Trainerbank. Half alles nicht, am Ende der Spielzeit 1978/79 stieg der FCN ab. Gebhardt wurde von Präsident Michael A. Roth zum Berater degradiert. Es folgte das kurze Intermezzo eines Belgiers. © Friedl Ulrich
Jeff Vliers
Aus nach 51 Tagen! Jeff Vliers gab im Sommer 1979 ein rekordverdächtig kurzes Gastspiel auf der Nürnberger Trainerbank. Keine zwei Monate dauerte es, bis der Belgier beim kurz zuvor wiedermal in die 2. Liga abgerutschten FCN entsorgt wurde. © Wilhelm Bauer
Jeff Vliers
Die Negativbilanz von 1:5 Punkten – eben hatte der Club in der Südstaffel trotz 2:0-Führung gegen Schlusslicht Bürstadt nur remis gespielt – veranlassten Michael A. Roth im August, Vliers nach nur drei Spieltagen trickreich den Laufpass zu geben. Der Club-Präsident übertölpelte den glücklosen Coach, indem er ihm als Abfindung die gesamten Tageseinnahmen offeriert. "Machen's den Karton zu und fahren's schnell über die Grenze", rät Roth dem Belgier. Dieser folgt der Empfehlung und merkt erst in der Heimat, dass der Karton nur die Einnahmen eines Kassenhäuschens enthält – immerhin 60.000 Mark. Bis zum 30. Juni 1980 übernahm anschließend wieder Gebhardt. © Liedel
Horst Heese
Horst Heese trat mit ambitionierten Plänen seine Amtszeit beim Club an: Die Mannschaft sollte ab sofort mit einem modernen Raumdeckungssystem operieren. Doch die Regieanweisungen verpufften, Michael A. Roth setzte dem gebürtigen Düsseldorfer im März 1981 den Stuhl vor die Tür. © Kowatsch
Fritz Popp
Interimslösung im Fünf-Trainer-Jahr: Fritz Popp – zuvor Trainer der Club-Amateure – folgte auf Heese. Protest gab‘s von Norbert Eder, der aus Ärger über den 20. Nürnberger Trainerwechsel seit Bundesliga-Gründung die Kapitänsbinde ablegte. Und vom DFB, der beanstandete, dass der Meisterspieler von 1968 keine Fußballlehrer-Lizenz vorwies. © Peter Vrbata
Fritz Popp
In der zweiten Reihe machte Popp das, was er davor und danach tun sollte: Dem Club helfen. Als Co-Trainer, Jugendkoordinator, Roth-Vertrauter und Spielerberater, der dem FCN den ein oder anderen interessanten Akteur zuschanzte. 1983/84 betreut der früher eisenharte Verteidiger – Schalkes Stan Libuda soll sich vor Begegnungen stets aus Angst übergeben haben – den Club nochmal für eine Partie als Hauptverantwortlicher, ehe Heinz Höher zum Zug kommt. © Rudolf Contino
Fred Hoffmann
Doch zurück ins Jahr 1981: “Strohmann“ Fred Hoffmann übernahm, der "blonde Fritz" kehrte zurück in die zweite Glied, der Wiederaufsteiger aus der Noris hielt als Tabellenvierzehnter die Klasse. © Günter B: Kögler
Heinz Elzner
Nur etwas mehr als zwei Monate nahm Heinz Elzner auf der Trainerbank Platz. Die bitterste Erfahrung in seiner Laufbahn machte er somit beim FCN: Nach fünf Niederlagen in Folge trotz spielerisch starker Auftritte muss er dem Valznerweiher "Adieu" sagen. Nach seiner Entlassung durch den als "Trainerkiller" bekannten Präsidenten Michael A. Roth sprach er einen bemerkenswerten Satz: „Ich wusste von vorneherein, dass es schiefgehen könnte. 0:10 Punkte sind eine Tatsache, andere Vorwürfe habe ich mir nicht zu machen.“ Nach dem Club-Abenteuer beendete Elzner seine Trainerlaufbahn und war bis zu seiner Pensionierung noch einige Jahre in der PR-Abteilung des Sportartikelherstellers Puma tätig. © Friedel Ulrich
Udo Klug
Die zweijährigee Amtszeit (September 1981 bis Oktober 1983) von Udo Klug wurde, trotz des Pokalfinales 1982, erheblich durch das Ende getrübt: In der Saison 1983/84 wollte der Club Tuchfühlung zu den UEFA-Cup-Plätzen aufnehmen, doch insgesamt gingen 26 von 34 Spielen verloren, die Auswärtsbilanz von 0:34 Punkten spricht Bände. Klug jedoch war wie eingangs erwähnt im Oktober schon Geschichte. © NN-Archiv
Rudi Kröner
Das Ruder sollte Rudi Kröner herumreißen, doch am Nikolaustag des Jahres 1983 war für Kröner bereits alles wieder vorbei. Bis Jahresende übernahm wieder Fritz Popp interimsmäßig das Ruder. © Rainer Fechtner
Heinz Höher
Mit Heinz Höher ging es in die 2. Liga, 1985 aber postwendend zurück ins Oberhaus. Drei Jahre später war der FCN mit Höher in Europa angekommen. Höher und der FCN - da war doch noch was? Richtig, bundesweit bekannt ... © Herbert Voll
Heinz Höher
... ist bis heute noch die Spielerrevolte aus dem Herbst 1984. Nur noch fünf Spieler erschienen zum Training, der Spielerrat schrieb einen offenen Brief an die lokalen Tageszeitungen. Von einem gestörten Verhältnis zwischen Höher (links außen) und der Mannschaft war darin die Rede. Doch Höher blieb, Präsident Gerd Schmelzer feuerte lieber die sechs Profis Udo Horsmann, Rudi Kargus, Horst Weyerich, Stefan Lottermann, Detlef Krella und Manfred Walz. © Rainer Fechter
Hermann Gerland
Höher inthronisierte 1988 in seiner neuen Funktion als Manager Hermann Gerland als neuen Trainer. Die unbeholfene Selbstdarstellung Gerlands führte zu seiner schrittweiten Demontage, die Gerland im April 1990 aus dem Amt spülte. Höhers wenig schmeichelhafter Kommentar: "Es war ein Fehler von mir, ihn nach Nürnberg geholt zu haben. Dieses Boot ist zu groß für ihn." © Rzepka
Dieter Lieberwirth
Die Saison zu Ende brachte Gerlands vorheriger Assistent Dieter Lieberwirth (rechts). In sieben Spielen holte er mit dem Club noch ordentliche acht Punkte, wohlgemerkt in Zeiten der Zweipunkteregel. © Hubert Ziegler
Arie Haan
Im Juli 1990 war der Haan im Nürnberger Korb. "Holländische Weltläufigkeit statt Ruhrpott-Folklore" hieß die vom Verein ausgegebene Devise. Doch Haan konnte seine Eleganz nicht auf die Mannschaft übertragen, nur knapp entging der Club dem Abstieg. Für den niederländischen Übungsleiter war die Liaison mit dem fränkischen Altmeister nach 12 Monaten bereits wieder beendet. © Weigert
Willi Entenmann
Ein 2:0 gegen die Bayern und weg ist er, der Trainerjob am Valznerweiher: Präsident Gerhard Voack entließ zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt mit Willi Entenmann seinen durchaus erfolgreichen Übungsleiter. Erschwerend kam hinzu, dass sich der emsige Schwabe in Fankreisen einer hohen Beliebtheit erfreute. © Werel
Dieter Renner
Weniger beliebt war Dieter Renner. Dennoch schaffte es der schwäbische Landsmann von Entenmann den Club zur Winterpause der Spielzeit 1993/94 auf einem Nichtabstiegsplatz zu halten. © Wilhelm Bauer,
Rainer Zobel
Nach der Winterpause heuerte Rainer Zobel am Valznerweiher an: Bevor er zum internationalen Wandervogel wurde, saß Zobel fast das gesamte Jahr 1994 auf der Trainerbank des Club. In seine Zeit fielen das Phantomtor von Thomas Helmer gegen den FCN und der darauf folgende Abstieg in der Saison 1993/94. Ende 1994 war es dann schon wieder vorbei mit der Ära Zobel. Der Club stand in der zweiten Bundesliga nach 17 Spieltagen nur auf Rang 14, mit lediglich einem Punkt Abstand zu den Abstiegsrängen. Mit Günter Sebert stieg der FCN sportlich in die damals drittklassige Regionalliga ab, durch die Lizenzentzüge von Dresden und Saarbrücken schaffte der Club durch ein Hintertürchen aber doch den Verbleib im Unterhaus. © dpa
Hermann Gerland
Hermann Gerland sollte es richten. Vom 1. Juli 1995 bis zum 30. April 1996 saß er auf der Nürnberger Trainerbank. Doch auch unter ihm blieb der Erfolg aus und der Club stand am Rande zum Regionalliga-Abstieg. © Zink
Willi Entenmann
Am 1. Mai 1996 wurde ein alter Bekannter erneut Teil des FCN: Willi Entenmann. Doch auch er konnte den Abstieg in die Regionalliga Süd nicht verhindern. © Hippel
Willi Entenmann
Im folgenden Jahr gelang ihm jedoch der direkte Wiederaufstieg in die 2. Bundesliga. Die anschließende Saison verlief aber äußerst schlecht und wieder einmal ging das Abstiegsgespenst in Nürnberg um. Deshalb wurde Entenmann am 30. August 1997 entlassen. © Hippel
Felix Magath
Den Spitznamen "Quälix" hatte Felix Magath damals noch nicht. Vom 1. September 1997 bis zum 30. Juni 1998 war er Trainer beim Club. Aus dem Tabellenkeller bis hinauf auf den dritten Platz führte er den FCN, was den Aufstieg in die Bundesliga bedeutete. Allerdings konnte sich Magath mit dem Präsidium nicht auf eine Vertragsverlängerung für die anstehende Bundesliga-Saison einigen. So ging man getrennte Wege. © Roland Fengler
Willi Reimann
Für Magath übernahm Willi Reimann das Ruder beim Club, behielt es aber nur bis zum 15. Spieltag der Saison 1998/99. Mit nur zwei Siegen, aber acht Unentschieden... © trainer
Willi Reimann
...hatte der als Abstiegskandidat Nummer eins gehandelte FCN 14 Punkte und stand auf Rang 15. Reimann trat am 30. November 1998 wegen einer schweren Erkrankung seiner Frau ab. © Linke
Thomas Brunner
Es folgte ein Nürnberger Urgestein als Interimscoach: Thomas Brunner. 402 Spiele für den Club und vom DFB-Pokalfinale gegen Bayern München, über den Europapokal bis hin zum Regionalliga-Abstieg hatte er alles miterlebt. Rund einen Monat leitete er die Geschicke an der Außenlinie. © trainer
Friedel Rausch
Friedel Rausch (2. v. l.) fand 1998 eine Anstellung als Club-Trainer. Nach einem dramatischen Saisonfinale... © Weigert
Friedel Rausch
... stieg er mit dem FCN nur aufgrund der schlechteren Tordifferenz in die 2. Liga ab. Am 18. Februar war seine Zeit in Nürnberg schon wieder abgelaufen. © trainer
Thomas Brunner
Thomas Brunner musste erneut als Interimscoach in die Bresche springen. Allerdings war es wieder nur ein kurzfristiges Engagement. © trainer
Klaus Augenthaler
Es kam ein prominenter Trainer: Klaus Augenthaler wurde am 3. März 2000 vorgestellt. 2001 gelang dem Weltmeister der Aufstieg in die 1. Bundesliga. In der folgenden Saison konnte der Abstieg gerade noch vermieden werden, doch die Spielzeit 2002/03 verlief weniger erfolgreich. © Günter Distler
Klaus Augenthaler
Am 30. April 2003 wurde "Auge" vom stark abstiegsgefährdeten FCN kurz vor Ende der Spielzeit beurlaubt. © Michael Matejka
Wolfgang Wolf
Augenthalers Nachfolger wurde Wolfgang Wolf: Am 30. April 2003 übernahm er den Club im Tabellenkeller. Er konnte jedoch den Abstieg in die 2. Liga nicht mehr verhindern. Nach einer Saison gelang Wolf 2004 der sofortige Wiederaufstieg ins Fußball-Oberhaus. Als der Club in der Beletage des deutschen Fußballs erneut auf dem letzten Tabellenplatz lag, wurde Wolf am 31. Oktober 2005 entlassen. © Michael Matejka
Dieter Lieberwirth
Eine Woche durfte Co-Trainer und Club-Urgestein Dieter Lieberwirth als Übergangs-Chef an der Außenlinie ran. © Wolfgang Zink
Hans Meyer
Am 9. November 2005 übernahm Hans Meyer das Amt des Cheftrainers beim damaligen Tabellenletzten der Fußball-Bundesliga. Innerhalb kürzester Zeit führte er den Club auf einen Nicht-Abstiegsplatz, sicherte am 32. Spieltag den Klassenerhalt und erreichte am Ende sogar Platz 8. Daraufhin wurde Meyers Vertrag zunächst unbefristet verlängert. © dpa
Hans Meyer
Im Februar 2007 erhielt Meyer dann einen Vertrag bis 2009. In der Saison 2006/07 erreichte der FCN mit ihm den 6. Tabellenplatz und gewann am 26. Mai 2007 den DFB-Pokal. © NZ-Archiv
Hans Meyer
Doch die Euphorie währte nicht lange: Nach dem Absturz auf einen Abstiegsplatz in der Saison 2007/08 wurde Meyer am 11. Februar 2008 wegen anhaltender Erfolglosigkeit beurlaubt. © dpa
Thomas von Heesen
Einen Tag später wurde Thomas von Heesen offiziell als neuer Trainer des 1. FC Nürnberg vorgestellt. Den Abstieg konnte er jedoch nicht verhindern. Nach einem mäßigen Start in die 2. Fußball-Bundesliga 2008/09 war er in Nürnberg in die Kritik geraten, speziell bei Präsident Michael A. Roth, der ihm mangelnde Identifikation mit dem Verein vorwarf. Am 28. August 2008 gab von Heesen schließlich seinen Rücktritt bekannt. © dpa
Michael Oenning
Am 12. Februar 2008 wurde Michael Oenning als Co-Trainer von Thomas von Heesen eingestellt. Nach dessen Rücktritt leitete er am 31. August 2008 beim 2:2 gegen Alemannia Aachen sein erstes Spiel als verantwortlicher Vereinstrainer. Eine Woche später erhielt er einen Vertrag als Cheftrainer bis 30. Juni 2009, der im Januar 2009 bis 30. Juni 2011 verlängert wurde. Unter Oenning gelang dem Club nach zwei Siegen in den Relegationsspielen gegen Energie Cottbus im Sommer 2009 der Wiederaufstieg in die Bundesliga. Nachdem der FCN die Hinrunde der Bundesligasaison 2009/10 mit dem vorletzten Platz abgeschlossen hatte, wurde Oenning am 21. Dezember 2009 als Trainer beurlaubt, denn es war ein neuer Mann für den Job gefunden. © Wolfgang Zink
Dieter Hecking
Am 22. Dezember 2009 wurde "Wunschkandidat" Dieter Hecking als Nachfolger von Michael Oenning vorgestellt und rettete den Club noch in die Relegation, wo der FCN gegen Augsburg zweimal als Sieger hervorging und so die Klasse hielt. © dpa
Dieter Hecking
Im Jahr darauf baute Hecking in Nürnberg aus Leih- und Nachwuchsspielern ein erfolgreiches Team auf. Zehn Bundesligadebütanten unter 23 Jahren brachte er zum Einsatz und konnte das Team trotzdem aus dem Abstiegskampf heraushalten. Nach einem Zwischenspurt im Frühjahr 2011 erreichte der Club Platz sechs und konnte die Position bis zum Saisonende verteidigen. © Sportfoto Zink
Dieter Hecking
Nach dem Weggang einiger Schlüsselspieler musste Hecking das Team in der Saison 2011/12 erneut auf wichtigen Positionen umbauen. Nachdem die Mannschaft sich zum Ende der Vorrunde noch in Abstiegsgefahr befand, belegte sie am Ende einen sichereren Mittelfeldplatz. Nach der Vorrunde der Spielzeit 2012/13 lag der Club auf einem Platz im hinteren Mittelfeld, als Dieter Hecking dem Lockruf des Geldes und der besseren Perspektiven folgte und zum Jahreswechsel seinen Wechel zum VfL Wolfsburg bekanntgab. © Sportfoto Zink
Michael Wiesinger und Armin Reutershahn
Auf die Ära Hecking folgten zwei bekannte Gesichter: Am 23. Dezember 2012 wurden Michael Wiesinger und Armin Reutershahn als Trainer-Duo vorgestellt. Reutershahn war bereits seit 2009 unter Michael Oenning und Dieter Hecking als Co-Trainer beim Club tätig, Michael Wiesinger - früher einmal Kapitän des FCN - leitete seit Anfang der Saison 2011/12 das Training der zweiten Mannschaft der Nürnberger. Am 7. Oktober 2013 wurde Wiesinger gemeinsam mit Reutershahn entlassen: Acht sieglose Spiele und der Relegationsplatz waren zu viel des Guten. © Sportfoto Zink
Roger Prinzen
Als Interimscoach durfte sich der U23-Coach des Clubs - Roger Prinzen - in der ersten Liga erproben. Das kurze Intermezzo endete jedoch schon wieder nach knapp zwei Wochen, am 21. Oktober, denn die Verantwortlichen betrieben ihre Trainersuche auf Hochtouren und... © Sportfoto Zink
Gertjan Verbeek
...eine Lösung wurde schnell gefunden: Am 22. Oktober 2013 wurde der Niederländer Gertjan Verbeek vorgestellt. Während seiner Zeit bei AZ Alkmaar galt er als eigenwillig und autoritär. Aufsehen erregte er, als ihm mit dem Club über die komplette Hinrunde der Saison 2013/2014 kein einziger Sieg gelang. Bis zum ersten Dreier der Nürnberger ließ er sich einen Bart wachsen. Am 23. April 2014 wurde Verbeek wieder beurlaubt: Nach einer durchwachsenen Saison drohte der achte Abstieg in Liga Zwei. © Zink
Roger Prinzen
Nach der Entlassung von Verbeek sollte erneut Roger Prinzen als Feuerwehrmann den Abstieg noch verhindern. Dies gelang ihm jedoch nicht - am Ende stand ein enttäuschender 17. Platz und der Abschied aus der 1. Bundesliga. Am 10. Mai 2014 war seine Zeit bei den Profis vorbei und er wurde wieder zu den Amateuren versetzt. © Sportfoto Zink
Valerien Ismael
Seit 4. Juni 2014 lenkte Valerien Ismael die Geschicke beim Club. Der gebürtige Franzose, der als Spieler auf eine erfolgreiche Bundesliga-Karriere zurückblickt und überdies bei einem Asterix-Film den Synchronsprecher gab, besitzt auch die deutsche Staatsbürgerschaft. Über Trainerstationen bei den U23-Teams von Hannover und Wolfsburg kam der Ex-Profi zum 1. FC Nürnberg und sollte den Weg zurück ins Fußball-Oberhaus ebnen. Doch nach nur viereinhalb Monaten und einem Fehlstart in die 2. Bundesliga muss der 39-Jährige seinen Hut nehmen. © Zink
René Weiler
Nur zwei Tage nach der Entlassung des Franzosen, präsentierte der Club bereits den Nachfolger. René Weiler, ein 41-Jähriger Schweizer, sollte den 1. FC Nürnberg fortan wieder in ruhigere Gefilde führen. Spätestens in der Rückrunde der Saison 2015/16 wurde die Zusammenarbeit zu einer richtigen Erfolgsgeschichte. Nachdem der Club mit Weiler aber den Aufstieg in der Relegation verpasst hatte, suchte der Eidgenosse das Weite und verließ den finanziell klammen Altmeister Richtung Anderlecht. © Sportfoto Zink
Alois Schwartz
Ruhe kehrte beim Club nach Weiler aber nicht ein. Die Amtszeit von Alois Schwartz, der aus Sandhausen kam, begann turbulent - und endete mit einem verlorenen Frankenderby: Am 7. März 2017 trennte sich der Verein vom 49-Jährigen. Er verlässt den Club auf Rang elf, ohne Zugriff auf die vorderen Tabellenplätze und nach drei Niederlagen in Folge. Ohne eigenes Tor. © Sportfoto Zink / MeZi
Michael Köllner
Nach der Entlassung von Alois Schwartz übernahm der bisherige Leiter des NLZ und U21-Trainer Michael Köllner. Der Oberpfälzer rettet den Club vor dem Absturz in dritte Liga und schafft 2018 den Traum vom Aufstieg in die Bundesliga. Doch dort gerät der Club nach passablem Start im Spätherbst immer tiefer in den Abstiegsstrudel. Nach 15 sieglosen Spielen und einer 0:2-Niederlage im "Abstiegsendspiel" bei Hannover 96 zieht der inzwischen Tabellenletzte am 12. Februar 2019 die Reißleine: Köllner und Sportvorstand Andreas Bornemann, der seinen Trainer bis zuletzt halten wollte, werden beurlaubt. © Sportfoto Zink / WoZi
Boris Schommers
Er war die linke Hand von Michael Köllner und sollte nun den Club vor dem Abstieg bewahren. Achtungserfolge gegen Dortmund (0:0) und Bayern (1:1) darf sich der 40-jährige Rheinländer ans Revers heften. Genauso wie den Bundesliga-Abstieg mit gerade einmal 19 Punkten. Ein Negativrekord für den Club. © Sportfoto Zink / DaMa
Damir Canadi
Am 19. Mai, nur einen Tag nach dem letzten Saisonspiel, gab Robert Palikuca Damir Canadi als neuen Mann auf der Trainerbank bekannt. Dass Boris Schommers den Weg in die Zweitklassigkeit nicht mitantreten wird, war schon wenige Tage zuvor bekannt. Der Österreicher sollte den Club wieder zurück in die Bundesliga führen - musste aber nach nur 170 Tagen seinen Hut nehmen. Nach einem 1:3 in Bochum und einer wochenlangen Sieglos-Serie sah Sportvorstand Robert Palikuca für den Österreicher keine Zukunft mehr beim Club. © dpa
Jens Keller
Am 13. November 2019 trat Jens Keller seinen Dienst am Valznerweiher an. Der gebürtige Stuttgarter war zuvor schon beim FC Ingolstadt, bei Union Berlin und beim FC Schalke an der Seitenlinie aktiv. Stabilisieren konnte er den Club nicht, letztlich ging es für den Altmeister in die Relegation. Noch vor den Duellen mit Ingolstadt musste Keller in Nürnberg die Segel streichen, für die beiden Entscheidungsspiele um den Klassenerhalt übernahm Interimstrainer Wiesinger mit Assistent Mintal die Führung. © Sportfoto Zink/Daniel Marr
Robert Klauß
Nach der erfolgreichen Relegation und dem glücklichen Klassenerhalt unter Interimstrainer Michael Wiesinger installierte Neu-Sportvorstand Dieter Hecking vor der Saison 2020/21 einen Trainer-Novizen: Robert Klauß, der über ein Jahrzehnt bei RB Leipzig aktiv und zuletzt als Assistent von Julian Nagelsmann tätig war, übernahm in Nürnberg erstmals in seiner Laufbahn das Amt des Cheftrainers im Seniorenbereich. © Roger Petzsche via www.imago-images.de, NN
Robert Klauß
Der gebürtige Eberswalder verordnete Nürnbergs in Liga zwei tätigem Eliteverein eine durchaus attraktive Spielweise und formte eine Mannschaft, die in der Spielzeit 2021/22 eine gewisse Zeit lang auch am Aufstieg in Deutschland Eliteklasse schnupperte. In der Folgesaison sollte die Latte höher gelegt werden und musste, nachdem es schon in der laxen Vorbereitung auf diese erheblich holperte, herabgesetzt werden. Anfang November 2022 stellte ein zuvor zu oft zu enttäuschender FCN Robert Klauß frei. © Sportfoto Zink / Daniel Marr
Markus Weinzierl
Es übernahm Markus Weinzierl, der sich zuvor besonders während seines ersten Augsburg-Engagements große Trainer-Meriten verdient hatte. Unter Weinzierl stabilisierte sich der Club im Abwehrverbund ein bisschen, vergas darüber aber auch gerne einmal das Tore-Schießen. Weil der Club-Fußball im Vorwärtsgang doch recht unausbalanciert und schleppend daherkam und vor allem nicht dauerhaft erfolgreicher wurde, war Markus Weinzierls Zeit beim FCN nach einem desaströsen Auswärtsauftritt in Heidenheim im Februar 2023 schon wieder vorbei. © Sportfoto Zink / Daniel Marr
Dieter Hecking
Auf Weinzierl folgte der Mann, der den Club viele Jahre zuvor (fast) erfolgreich in der Bundesliga etabliert hatte. Dieter Hecking, der eigentlich kein Trainer mehr sein wollte, ging - wie Aufsichtsratsratsboss Thomas Grethlein als Kenner des Poker-Spiels sagen sollte - mit seinem erneuten Cub-Coach-Engagement im Vertrauen auf die Qualität des Kaders als Sportvorstand "All in". Kompliziert blieb die Saison 2022/23 für den 1. FC Nürnberg jedoch auch in ihrem Fortlauf. Etwas aktiver und griffiger im Vorwärtsgang wirkte der von Hecking als Cheftrainer verantworte FCN, dem Cristian Fiél vor dem überraschend entspannten Saisonfinale in Paderborn als Assistent schon entscheidend half. © Sportfoto Zink / Wolfgang Zink
Cristian Fiél
Im Juni 2023 stellte sich Cristian Fiél, der bereits zuvor als Nürnbergs neuer Übungsleiter feststand, gleichbedeutend mit dem öffentlichen Trainingsauftakt am Neuen Zabo vor. Der Hecking-Vertraute, der als Trainer von Dynamo Dresden und beim FCN bei der U23 davor schon erfolgreiche Arbeit geleistet hat, soll beim FCN fortan nicht nur für eine engagierte und emotionale Ansprache stehen. Unter dem gebürtigen Esslinger soll auch der Unterbau des FCN, den der Deutsch-Spanier erfolgreich bereits formte, wieder stärker in den Profi-Betrieb eingebunden werden. © Sportfoto Zink / Wolfgang Zink