Treffen mit dem Ex

„Hertha ist klarer Favorit“: Das denkt Club-Coach Klose über das Duell mit dem Hauptstadtklub

Georgios Tsakiridis

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19.9.2024, 14:09 Uhr
Miroslav Klose in der Pressekonferenz.

© Sportfoto Zink / Wolfgang Zink Miroslav Klose in der Pressekonferenz.

Am Samstag empfängt der Club einen direkten Nachbarn aus dem Tabellenmittelfeld, ansonsten trennen den FCN und die Berliner Hertha aber nicht nur geografisch Welten. Die Berliner sind ein Mitfavorit auf den Aufstieg, der Club muss sich unter Klose erst noch finden. Die bisherige Saison zeigt: beide Teams kommen eher holprig in die neue Spielzeit und weisen nach fünf Partien dieselbe Bilanz von sieben Zählern auf. Besonders wird die Partie im Max-Morlock-Stadion trotzdem: Mit Ex-Coach Cristian Fiél ist ein alter Bekannter zurück auf der Trainerbank im Achteck - diesmal allerdings für den Gegner.

Beim 1. FC Nürnberg wirkt das Ulm-Spiel noch nach. Zum einen, weil Stefanos Tzimas sich eine fragwürdige zwei Spiel-Sperren eingefangen hat, gegen die der FCN aber nicht angehen werde, so Klose in der Pressekonferenz. Zum andern, weil Taylon Dumans provokanter Jubel Richtung Heimbock in Ulm für atmosphärische Störungen gesorgt hat. Die Ulmer haben in einer Stellungnahme das Fehlverhalten der eigenen Fans beim versuchten Platzsturm kritisiert, aber auch von Provokationen seitens der Nürnberger Spieler Richtung Ulmer Fanblock gesprochen. Klose habe noch nicht mit Duman darüber gesprochen, stellt aber klart: "Meine Spieler wissen, was erlaubt ist. Das war auf keinen Fall respektlos, denn das können sich Spieler bei mir nicht erlauben. Euphorie ist gut, aber Verhalten gegen gegnerische Fans akzeptiere ich nicht."

Comeback-Qualitäten und Hoffen auf neue Stärken

In der Woche war laut Übungsleiter "eine gewisse Leichtigkeit" zu spüren, man habe den Auftritt beim SSV aber "sehr hart analysiert und aufgearbeitet." Auffällig beim FCN: In Ulm sorgten zwei Einwechselspieler für die Tore zum 2:1-Sieg. Generell sticht die Effizienz bei Joker-Einsätzen in dieser Saison ins Auge. Vier Joker-Tore sind Liga-Bestwert, dazu hat der Club alle seine Punkte nach Rückständen eingefahren. Die Comeback-Qualitäten seiner Mannschaft beeindrucken Klose zwar, dennoch sieht er Steigerungspotential: "Das ist sicherlich ein Punkt, an dem wir auch arbeiten, dass Einwechselspieler funktionieren, deswegen kann vielleicht ich auch entspannt bleiben als Trainer, aber mehr auch nicht. Mich ärgert jedes Gegentor, das ist, was für mich hängen bleibt. Wir werden die Spiele nicht immer drehen." Es gehe in der Hauptsache darum, Gegentore zu verhindern.

Das einzige Ligaspiel, in dem der Club zunächst in Führung lag, ging übrigens in die Hose. Gleich am ersten Spieltag in Karlsruhe vergeigten die Franken einen 2:0-Vorsprung. Hertha sei am Samstag klarer Favorit, so Klose - der auf mehr Ausbeute nach Standard hofft, "weil wir das mehrmals einstudiert haben." Dabei helfen, dieses Ziel zu erreichen, könnte erstmals auch Neuzugang Mahir Emreli. Der Stürmer sei auf einem guten Weg, aber noch nicht so weit, über 90 Minuten zu spielen. "Ich traue ihm zu, wenn er hereinkommt, dass er den Unterschied machen kann", verkündet Klose abschließend.

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