Zähes Ringen

Jetzt also doch: Sturmtalent Kania verlässt den 1. FCN in Richtung Liga 3

Jonas Volkert

E-Mail zur Autorenseite

7.8.2024, 11:29 Uhr
Ein letztes Tor in Rot-Schwarz: Am Freitag traf Julian Kania noch für die U23.

© IMAGO/Sportfoto Zink Ein letztes Tor in Rot-Schwarz: Am Freitag traf Julian Kania noch für die U23.

Er galt als riesiges Sturmtalent - und konnte sich beim 1. FC Nürnberg einfach nicht durchsetzen. Nun sucht Julian Kania sein Glück anderswo, konkret: in Ostwestfalen. Der 22-jährige Angreifer hat einen Vertrag bei Arminia Bielefeld unterschrieben und wechselt mit sofortiger Wirkung in die 3. Bundesliga. Verschiedene Medien berichten von einer Ablöse, die bei rund 150.000 Euro liegen soll.

Beim Club wollte es für Kania, der in der Jugend anders als die meisten deutschen Profis keine Nachwuchsakademie eines großen Vereins durchlaufen hat, einfach nicht klappen mit dem Sprung in die erste Mannschaft. Und das trotz beeindruckender Leistungen in der U23 des Vereins: Im vergangenen Jahr absolvierte der 193 cm große Kania 31 Spiele in der Regionalliga Bayern und erzielte dabei starke 24 Tore, legte weitere neun vor. Und auch vergangenen Freitag lief Kania noch für die U23 auf, schoss dabei den einzigen Treffer für den Club-Nachwuchs gegen die zweite Mannschaft des FC Bayern.

Kania und der FCN, ein unvollendetes Fußball-Märchen

Woran es bei den Club-Profis letztlich dennoch scheiterte, bleibt Spekulation. Immer wieder hörte man von Trainer Miroslav Klose in der Vorbereitung aber von mangelndem Engagement im Training von bestimmten Spieler. Ob damit explizit Kania gemeint war, lässt sich nicht sicher sagen - implizit legen es die Entscheidungen des Neu-Trainers, den zweifelsohne hochtalentierten Stürmer wieder in die Zweitvertretung zu degradieren, aber durchaus nahe.

Wirbel erzeugt nun auch Kanias Abgang. Nach der Rückstufung in die zweite Mannschaft hatte sich herauskristallisiert, dass Kania beim 1. FCN keine Zukunft haben würde. Immer wieder wurde er in den vergangenen Monaten deshalb mit verschiedensten Drittligisten in Verbindung gebracht. Bei Hansa Rostock etwa soll er vor knapp einem Monat kurz vor der Unterschrift gestanden haben. Daraus wurde dann ebenso nichts - wie erst vergangene Woche in Dresden, wo Kania bereits zu Vertragsgesprächen zu Gast gewesen sein soll. "Wir waren uns einig", sagte Dynamo-Sportchef Thomas Brendel gegenüber "Bild". Man sei fest davon ausgegangen, dass Kania fortan in Elbflorenz stürmt: "Dass es jetzt doch nicht so kommt, darüber sind wir maximal enttäuscht."

Und warum nun Bielefeld? "Die Gespräche mit Michael Mutzel und Mitch Kniat haben mir inhaltlich und persönlich sehr imponiert. Arminia Bielefeld hat sich lange um mich bemüht", lässt sich der Angreifer dazu nur knapp zitieren.

Verwandte Themen


11 Kommentare