Club-Stürmer in der Krise

Klauß über Shuranov: "Er ist gefordert, da auch aktiver dran teilzunehmen"

Wolfgang Laaß

NN-Sportredaktion

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11.2.2022, 06:00 Uhr
So kennt man ihn: Erik Shuranov (Mitte) beim 3:1 in Aue, als er gleich zwei Tore auflegte. 

© Sportfoto Zink / Daniel Marr, NN So kennt man ihn: Erik Shuranov (Mitte) beim 3:1 in Aue, als er gleich zwei Tore auflegte. 

Wenn die Vorbereitung gleich mit Belastungssteuerung anfängt, muss im Urlaub etwas schiefgelaufen sein. Von seinen individuellen Joggingeinheiten in der Winterpause hatte Erik Shuranov Anfang Januar leichte muskuläre Probleme mitgebracht zum 1. FC Nürnberg in den Sportpark Valznerweiher, was darauf schließen lässt, dass sein Körper damals nicht 100-prozentig funktionierte.

In die fußballfreie Zeit zwischen den Jahren verabschiedete er sich mit zwei Torvorbereitungen beim 3:1 in Aue, obwohl ihn sein Trainer erstmals von Beginn an auf halbrechts gestellt hatte. Der neue Arbeitsplatz schien Shuranov durchaus zu taugen, wenn man darüber hinwegsieht, dass er sich im Strafraum ungleich wohler fühlt. Seine mittlerweile zehn Zweitliga-Treffer erzielte er überwiegend aus wenigen Metern Entfernung und aus meist zentraler Position.

Seine beiden Kracher gegen Heidenheim und Kiel, sein Drehschuss in Sandhauen – auch in dieser Saison wies Shuranov seine außergewöhnlichen Fähigkeiten im Abschluss schon nach, allerdings nur 2021. 2022 verläuft für ihn bislang mindestens enttäuschend.

Missgeschick gegen Paderborn

Gegen Paderborn saß er die erste Halbzeit auf der Bank, in Düsseldorf auch noch die zweite. Das könnte unter anderem daran gelegen haben, dass ihm im ersten Heimspiel des Jahres ein fürchterliches Missgeschick unterlaufen war. Nach einer flachen Hereingabe schoss Shuranov den Ball mit rechts an sein linkes Bein anstatt zwischen die Pfosten. Vielleicht ein Platzfehler, wohl eher aber Ausdruck mangelnder Konzentration.

Shuranov wirkte auch gegen den FC Ingolstadt seltsam desinteressiert am Spiel seiner Mannschaft, bis ihn sein Trainer in der 69. Minute endlich vom Feld holte. 26 Ballkontakte, meist nur Sichtkontakt zum Gegner, nach hinten ließ er lieber die lieben Kollegen rennen. Letztlich ein indiskutabler Auftritt, wie auch von den allermeisten anderen.

Was mit Shuranov los ist, kann auch sein Vorgesetzter nicht so genau sagen. Außer, dass er halt noch sehr jung sei. Dass der Angreifer nicht unbedingt profitiert hat vom zuletzt probierten 4-3-3, ist wahrscheinlich mehr als nur eine Vermutung. Ihn wie auch Mats Möller Daehli abzuziehen aus dem Zentrum sollte vor allem mehr Breite in den Aufbau bringen und die Außenbahnen verstärken. Gegen den Ball, sagt Klauß, gebe es zwischen den Systemen aber kaum Unterschiede.

Klauß' Appell

Trotzdem scheint nicht nur Shuranov ein wenig zu fremdeln mit der veränderten Anordnung, sollte aber auch seine Bereitschaft, sich möglichst konstruktiv einzubringen, mal wieder hinterfragen. „Wir müssen ihn in bessere Abschlusspositionen bringen, da sind wir auch als Mannschaft gefordert“, sagt Klauß, „er selber ist gefordert, da auch aktiver dran teilzunehmen, dass er uns hilft, ins letzte Drittel zu kommen.“

Heißt im Umkehrschluss: Da könnte gerade schon ein bisschen mehr kommen. Weil noch weniger als am Freitag kaum möglich sein dürfte, kann es auch mit Shuranov eigentlich nur aufwärts gehen nach dem überraschenden Tiefpunkt. „Im Strafraum richtig gute Qualitäten“ habe der nach wie vor erst 19-Jährige, sagt Klauß, was fehlt ist einfach die Konstanz in seinen Darbietungen. „Für mich ist es nicht besonders schlimm oder tragisch, weil er einfach noch ein junger Spieler ist“, versichert der Trainer, „es ist selten bei jungen Spielern, dass sie konstant abliefern.“

So wie im Hinspiel gegen den KSC würde ihm vermutlich schon reichen.

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