Club-Talent Jens Castrop soll die Lücke schließen
Krauß' Nachfolger ist schon seit vier Monaten da
22.5.2022, 16:45 UhrIm letzten Spiel konnte Jens Castrop seine Einsatzzeit fast verdoppeln. Vor der 66. Minute wie gegen den FC Schalke hatte ihn sein Trainer nicht eingewechselt in der vergangenen Zweitliga-Saison und aus gutem Grund ja ohnehin nur insgesamt fünf Mal. Weil sie den jungen Mann langsam heranführen wollten an die bevorstehenden Aufgaben.
Bereits im Januar hatten sie den langjährigen U-Nationalspieler vom 1. FC Köln geliehen, für eineinhalb Jahre, als so genannten Vorgriff auf den Sommer. Castrop sollte sich in den vergangenen Monaten erstmal in Ruhe gewöhnen an den 1. FC Nürnberg und seine vielfältigen Systeme.
Es scheint bislang fast alles nach Plan gelaufen zu sein; „Jens kommt näher ran an das, was wir fordern“, sagte Robert Klauß unlängst, was sie insbesondere von einem Mittelfeldspieler fordern. Eine Planstelle ist mit Tom Krauß‘ Abschied frei geworden, nach einem Ersatz schaut sich die sportliche Leitung trotzdem nicht um. Denn sie haben ja schon Castrop.
"Einen Tick schneller"
Geholt haben sie ihn in der Vorahnung, dass zum 30. Juni wahrscheinlich einer geht, mindestens. „Ein halbes Jahr auf Profifußball einstellen“ sollte sich Castrop, wie es der Sportvorstand formulierte. Was natürlich so nicht ganz korrekt ist; Castrop kommt ja nicht von irgendeinem Dorfverein, sondern vom 1. FC Köln, wo er in den Monaten vor seinem Wechsel ziemlich regelmäßig mit den Profis üben durfte.
Dass der erst 18-Jährige zuletzt noch in der U19 hätte antreten dürfen, wird dabei gerne übersehen. Dennoch halten sie sehr viel von ihrem Jüngsten, erst recht nach seinem couragierten Auftritt gegen den FC Schalke. Als Castrop andeutete, dass er in die ihm zugedachte Rolle durchaus hineinwachsen könnte. Sogar zeitnah.
Wird Castrop also der neue Krauß? „Ein aggressiver, laufstarker Spieler, der vielleicht sogar noch einen Tick schneller ist als Tom“, so beschreibt ihn Hecking; Krauß‘ Spezialität, die möglichst rasche Balleroberung im Gegenpressing, hat Castrop ebenfalls drauf, nach fünf Monaten Eingewöhnung zudem die Mechanismen und Abläufe in unterschiedlichsten Spielsituationen.
Sprint über den ganzen Platz
Mit Castrops Verpflichtung sieht Hecking seinen Club „im zentralen Mittelfeld deshalb gut aufgestellt, so dass es wirklich nur darum geht, was wir vorne noch machen können“, so der Sportvorstand, „da fehlt uns für unsere Achse noch ein Stürmer, der mitreißen kann.“ Einer wie Guido Burgstaller, um den sich aber vor allem Rapid Wien intensiv zu bemühen scheint.
Beim 1. FC Nürnberg halten sie sich weiter bedeckt, es ist ja auch noch viel Zeit bis zum Rundenstart Mitte Juli. Bis dahin soll auch Castrop endgültig eine Hilfe sein, der in der U21 mit seiner energischen Dienstverrichtung häufig zu gefallen wusste. Ende Februar sorgte er im Heimspiel gegen den FC Schweinfurt mit einem Antritt fast über den ganzen Platz und bis ins Tor für Aufsehen, das 2:0. „Club-Talent mit irrem Sprint“, so überschrieb der Bayerische Fußball-Verband sein Video von Castrops Energieleistung.
Ab dem 13. Juni „hat er dann das erste Mal eine komplette Vorbereitung“, sagt Klauß, „ich freue mich darauf, dass er vier Wochen am Stück bei uns ist und manche Dinge im Detail verinnerlicht.“ Und, besonders wichtig: „Den Kampf um Spielzeit annimmt.“ Damit es deutlich mehr wird als die gute Stunde in der Saison 2021/22.
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