Hübner und Hayashi fehlen

Letztes Heimspiel der Saison: Das wird für den FCN gegen die SV Elversberg wichtig

Johannes Lenz

Nordbayern-Redaktion

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11.5.2024, 05:00 Uhr
Im Hinspiel konnte sich der FCN in Elversberg mit etwas Glück ein 1:0 erkämpfen.

© IMAGO/Sportfoto Zink / Daniel Ma/IMAGO/Zink Im Hinspiel konnte sich der FCN in Elversberg mit etwas Glück ein 1:0 erkämpfen.

Zwei Spieltage vor Ende der Saison kämpft der 1. FC Nürnberg immer noch gegen den Abstieg. Der Vorsprung auf den Abstiegsrelegationsplatz beträgt zwar fünf Punkte, sicher gerettet ist der FCN damit aber noch nicht. Denn der 1. FC Kaiserslautern, Eintracht Braunschweig und Wehen Wiesbaden können - abhängig vom Ausgang der noch ausstehenden Partien - noch am Club in der Tabelle vorbeiziehen. Dabei könnten alle Rechenspiele ganz einfach vermieden werden: Ein Sieg gegen Elversberg, und der 1. FC Nürnberg wäre aus eigener Kraft gerettet.

Wie man die Elversberger bezwingen kann, weiß der FCN eigentlich selbst. Denn im Hinspiel konnten die Nürnberger drei Punkte aus dem Saarland entführen. In einer zerfahrenen und von vielen Fehlern auf beiden Seiten geprägten Partie war die SVE der Führung zunächst näher, doch der 1. FC Nürnberg konnte ein torloses Remis verteidigen. In der 83. Minute stachen die rot-schwarzen dann selbst zu: Auf Vorlage von Gyamerah netzte Daichi Hayashi ein und erzielte den goldenen Treffer des Tages - die Partie endete 1:0 für den Club.

Die Ausgangslage

Nach dem Hinspiel, das am vorletzten Spieltag der Hinrunde stattfand, lagen die SV Elversberg und der 1. FC Nürnberg mit 24 Punkten noch gleichauf. Doch 17 Spieltage später sind die Saarländer den Franken um sechs Punkte enteilt - und das, obwohl auch sie nicht ganz an den Punkteschnitt in der Hinrunde anknüpfen konnten. Nach wechselhaften Leistungen in der Rückrunde - sechs Niederlagen, vier Unentschieden, fünf Siege - liegen die Elversberger mit 43 Punkten auf dem zehnten Platz, der Klassenerhalt ist spätestens seit dem 1:1 gegen den FC Schalke 04 vor drei Wochen in trockenen Tüchern.

Dem Club hingegen gelang in der Rückrunde relativ wenig - und zuletzt quasi überhaupt nichts mehr. Folgerichtig muss man am Valznerweiher noch um den Klassenerhalt bangen. Seit den zwei Siegen gegen Magdeburg und Braunschweig Mitte der Rückserie gelang den Nürnbergern kein Dreier mehr - zuletzt verlor der Club sogar fünf Partien am Stück. Die Konsequenz: Der FCN steckt mit 37 Punkten auf dem 13. Platz fest und kann noch nicht sicher für eine neue Saison in der 2. Bundesliga planen.

Der Gegner

Siege gegen den Hamburger SV, Hertha BSC und den FC St. Pauli haben den ein oder anderen Zweitliga-Zuschauer fast vergessen lassen, dass die Elversberger als Aufsteiger in die Saison gestartet sind. Überhaupt ist es die erste Zweitliga-Saison für den Verein aus der 12.000-Seelen-Gemeinde Spiesen-Elversberg. Während die Mitaufsteiger aus Osnabrück und Wiesbaden bereits abgestiegen sind oder zumindest stark gefährdet sind, die Liga wieder verlassen zu müssen, sind die Elversberger als bester Aufsteiger längst gesichert.

Ihren Erfolg verdanken die Elversberger unter anderem ihrer Kaltschnäuzigkeit: Ihren xGoals-Wert, der bei 1,27 erwartbaren Toren pro Partie liegt und laut dem sie etwa 40 Tore hätten erzielen sollen, haben die Saarländer deutlich übertroffen - bereits 49 Tore haben sie bislang auf dem Konto, genau zehn mehr als der 1. FC Nürnberg. Ansonsten erarbeitet sich die SVE ihre Punkte mit viel Leidenschaft: 7.455 Sprints haben die Elversberger im bisherigen Saisonverlauf bereits absolviert, mehr als alle anderen Teams der Liga. Und auch bei den intensiven Läufen liegt Elversberg im ligaweiten Vergleich weit vorne, nur der FC St. Pauli hat in dieser Statistik einen noch besseren Wert vorzuweisen.

Das Personal

Von der zwischenzeitlich schlimmen Verletzungsmisere hat der 1. FC Nürnberg sich mittlerweile zwar weitestgehend erholt, dennoch fehlen dem Club gegen die SV Elversberg drei potenzielle Stammspieler. Neben den Innenverteidigern Christopher Schindler und Florian Hübner muss der FCN auch auf Daichi Hayashi verzichten, der im Hinspiel das goldene Tor erzielt hatte. Die SV Elversberg muss auf den erfahrenen Marcel Correia verzichten, der ebenso ausfällt wie Patryk Dragon, Frederik Jäkel und Arne Sicker.

Spieler im Fokus

Die Basis für jeden Sieg muss in der Defensive geschaffen werden. Auch gegen die SV Elversberg wird es darauf ankommen, hinten stabil zu stehen. Ein Spieler, den die Nürnberger bei diesem Unterfangen besonders im Auge behalten sollten, ist Luca Schnellbacher. Der Angreifer hat nicht nur acht Tore selbst erzielt, sondern auch sechs weitere Treffer für seine Teamkollegen aufgelegt. Damit ist er der erfolgreichste Scorer im Kader der Saarländer. Der 1,80 Meter große Schnellbacher ist keine klassische Sturmkante, sondern überzeugt vielmehr durch seine Technik und sein Spielverständnis.

Beim 1. FC Nürnberg wird es neben der defensiven Stabilität vor allem darauf ankommen, offensiv wieder mehr Gefahr zu entwickeln als zuletzt. Einer, der eine Zeit lang dafür prädestiniert war, in gefühlt jedem Spiel zu treffen und dem Club wichtige Punkte zu bescheren, ist Can Uzun. Doch der 18-Jährige befindet sich seit Wochen in einem Formtief, seine letzten beiden Treffer gelangen ihm bei 3:3 gegen Hertha BSC - vor sechs Spieltagen. Dennoch: An einem guten Tag ist Can Uzun einer der besten Individualisten der Liga und kann jeder Defensive Probleme bereiten.

Übertragung

Live und in voller Länge ist die Partie nur bei "Sky" zu sehen. Wer das Spiel lieber im Audiostream genießen möchte, kann dies beim "Fanradio" des 1. FC Nürberg oder bei der "Sportschau" tun.

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