Klose als „Bessermacher“?
Marktwert-Explosion: Tzimas plötzlich Rekordspieler, Club auf absolutem Top-Niveau
28.03.2025, 10:23 Uhr
Geld schießt keine Tore – aber wenn, dann würde der 1. FC Nürnberg in die Bundesliga aufsteigen. Dieser Satz mag auf den ersten Blick irritieren, gehört der Club doch nicht zu den solventesten Vereinen der 2. Bundesliga. In Sachen Marktwert zählt der Nürnberg Herz- und Schmerzverein aktuell aber zu den Topteams der Liga.
Nach dem jüngsten Marktwert-Update listet das Portal transfermarkt.de den ruhmreichen Altmeister auf dem zweiten Tabellenplatz. Nur der 1. FC Köln (61,30 Mio. Euro) einen höheren Gesamtmarktwert als der Club (53,13 Mio. Euro), der unter anderem den Hamburger SV und Hertha BSC überholt hat.
Auch die Entwicklung über die gesamte Saison hinweg spricht dafür, dass Cheftrainer Miroslav Klose als „Bessermacher“ agierte: Verglichen mit dem Gesamtmarktwert vom 1. August 2024, also einen Tag vor Saisonstart, hat kein Verein ein größeres Marktwertplus als der 1. FC Nürnberg verzeichnet: Von 26,7 Millionen Euro stieg der Gesamtmarktwert bisher auf 53,13 Millionen Euro – das entspricht einer Differenz von 26,43 Millionen Euro. Anders gesagt: Der Club hat seinen Wert nahezu verdoppelt. In relativen Zahlen hat nur die SV Elversberg, deren Zuwachs laut transfermarkt.de bei 101,3 Prozent liegt, minimal besser entwickelt – allerdings in absoluten Zahlen in einer gänzlich anderen Größenordnung.
Natürlich können die Marktwertentwicklungen nicht als isolierter, verlässlicher Indikator für eine positive Tendenz fungieren, schließlich hängt der Gesamtmarktwert auch ab von der im Laufe der Saison variierenden Kadergröße, dem wechselnden Personal – man denke etwa an den Abgang von Finn Jeltsch – und der Altersstruktur: Tendenziell werden jüngeren Spielern ein höherer Marktwert zugesprochen als älteren Spielern. Der Club profitiert von diesem Phänomen, hat er doch den jüngsten Kader der laufenden Zweitliga-Saison.
Den größten Anteil am Nürnberger Marktwertzuwachs hat – natürlich – Stefanos Tzimas: Der Marktwert des aktuell geliehenen Griechen, der im Sommer zu Brighton & Hove Albion wechseln wird, stieg von 10 Millionen Euro auf satte 22 Millionen Euro an. Damit ist das Sturmtalent nicht nur der wertvollste Spieler in der aktuellen Zweitliga-Spielzeit, sondern auch in der Geschichte des deutschen Fußball-Unterhauses.
Mit Jens Castrop (von 3 Millionen Euro auf 6 Millionen Euro) und Caspar Jander (von 2,5 Millionen Euro auf 5 Millionen Euro) sind unter den wertvollsten Spieler der 2. Bundesliga zwei weitere Nürnberger in den Top 10 gelistet. Beide Mittelfeldakteure haben ihren Marktwert verdoppelt. Auch einige weitere Nürnberger haben ein Plus verzeichnet, beispielsweise Julian Justvan, Rafael Lubach oder Berkay Yilmaz.
Nürnbergs Sportvorstand Joti Chatzialexiou äußerte sich gegenüber der Bild zu den neuen Marktwerten: „Wir freuen uns darüber, dass viele unserer Jungs die positive Entwicklung in den vergangenen Wochen bestätigen konnten und sich das auch in der Kaderwertentwicklung widerspiegelt. Wir werden weiterhin auf junge Talente setzen und den Weg, den wir im Sommer gemeinsam eingeschlagen haben, konsequent weiterverfolgen.“
Aber: Es gab auch „Verlierer“, sofern man jene Spieler, deren geschätzter Marktwert auf einem Online-Portal niedriger bewertet wird als zuvor, wirklich als solche bezeichnen möchte. Oliver Villadsen zählt trotz eines geringen Verlustes mit nun 1,8 Millionen Euro noch immer zu den fünf wertvollsten Club-Profis. Darüber hinaus verlor der Routinier Robin Knoche ebenso wie unter anderem Janni Serra, Benjamin Goller und Lukas Schleimer, die zuletzt weniger zum Zug kamen.
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