"Mit jedem Tor eine Million mehr": Hecking bestätigt Uzuns Abgang - Club darf auf Rekordsumme hoffen

Nürnberg - Can Uzun hat dem 1. FC Nürnberg mit seinem 13. Saisontreffer in Magdeburg einmal mehr drei Punkte gerettet. Mit jedem Treffer steigt der Marktwert des Youngsters weiter an.

Wie schnell sich das Blatt in der 2. Bundesliga wenden kann, erfährt aktuell wohl kein Verein so sehr wie der 1. FC Nürnberg. Noch vor zwei Wochen herrschte Grabesstimmung am Valznerweiher, gerade hatte die Mannschaft von Christian Fiél das Prestigeduell gegen das Fürther Kleeblatt verloren. Beim Blick auf die Tabelle wurde es manchem FCN-Fan zudem ganz schön mulmig: Mit gerade einmal 30 Punkten und einem schweren Restprogramm vor der Brust war der Club keinesfalls gerettet, einmal mehr drohte ein zähes Ringen um den Klassenverbleib. Doch nur 15 Tage später sieht die Club-Welt deutlich freundlicher aus. Gegen Braunschweig und Magdeburg gelangen zwei Siege am Stück, die Abstiegssorgen sind damit wohl endgültig verflogen.

Dass der 1. FC Nürnberg mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit die Klasse halten wird, ist vor allem einem Mann zu verdanken: Can Uzun. Der gerade einmal 18-Jährige hat gegen den 1. FC Magdeburg bereits seinen 13. Saisontreffer erzielt. Zählt man seine drei Tore aus dem DFB-Pokal hinzu, hat Uzun in 24 Pflichtspielen bereits 16 Mal genetzt - eine fabelhafte Quote. Apropos Quote: Uzuns Anteil am Erfolg seiner Mannschaft ist fast schon besorgniserregend groß, in der 2. Bundesliga zeichnet das Talent für mehr als ein Drittel aller Tore seiner Mannschaft verantwortlich. Zum Vergleich: Die nächstbesten Torschützen beim FCN sind Kanji Okunuki und Lukas Schleimer - mit jeweils drei Treffern in der Liga.

Hecking scherzt - und hofft

Der kometenhafte Aufstieg des gebürtigen Regensburgers bleibt von den Scouts der Topvereine aus Deutschland und dem Rest Europas keinesfalls unbemerkt: Benfica Lissabon, der FC Everton und sogar der große FC Liverpool sollen das FCN-Juwel auf dem Zettel haben. Zuletzt wurde Uzun mit einem Wechsel in die Bundesliga zu Eintracht Frankfurt in Verbindung gebracht, was der aber dementierte - noch sei keine finale Entscheidung um seine Zukunft gefallen. Nach der Partie in Magdeburg sagte er: "Es gibt auch Angebote aus dem Ausland. Man muss alles anschauen – mit meinem Berater und meiner Familie – und dann die bestmögliche Entscheidung treffen.“

Egal, wohin es Can Uzun letztendlich ziehen wird, der 1. FC Nürnberg darf sich aller Voraussicht nach auf einen warmen Geldregen freuen, schließlich schraubt der 18-Jährige fleißig an seinem Marktwert. Das weiß auch Dieter Hecking. Am Samstagabend bestätigte der Sportvorstand des FCN das, womit ohnehin schon alle rechneten: "Can wird seinen Weg gehen, ab Sommer sicherlich nicht beim 1. FC Nürnberg." Dass der Club seinen Starspieler nicht für ein Butterbrot ziehen lassen wird, ist ebenso sicher - schließlich läuft Uzuns Vertrag noch bis 2027, eine Ausstiegsklausel ist nicht in seinem Arbeitspapier enthalten. Auch deshalb fügte Hecking scherzhaft an: "Ich werde in den Verhandlungen noch einmal anbringen, dass jedes Tor nochmal eine Million mehr bringt."

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Gut möglich also, dass um Can Uzun ein regelrechtes Wettbieten entbrennt - und dass ein Verkauf des 18-Jährigen die bisherigen Rekordeinnahmen aus Spielerverkäufen pulverisieren könnte: Bislang hat der FCN für keinen seiner Spieler einen zweistelligen Millionenbetrag erzielt, Eduard Löwen und Philipp Wollscheid brachten dem Verein nach ihren Abgängen jeweils sieben Millionen Euro ein. Da Uzuns Marktwert schon jetzt auf etwa acht Millionen Euro taxiert wird, darf der Club dieses Mal also auf eine deutlich höhere Summe hoffen. Bis es soweit ist, hofft Hecking auf zahlreiche weitere Treffer Uzuns: "Wir sind heilfroh, dass wir so ein Talent in unseren Reihen haben, das Woche für Woche mit seiner Abschlussqualität den Unterschied ausmacht."