Mysteriöses Treffen am Valznerweiher: Buhlt der DFB um Uzuns Dienste?

Nürnberg - Am Donnerstag waren die Rudi Völler und Andreas Rettig zu Gast in Nürnberg - wohl, um Can Uzun davon zu überzeugen, künftig für die deutsche Nationalmannschaft aufzulaufen. Bisher war der Youngster international für die Türkei am Ball.

Rudi Völler, Direktor der deutschen Nationalmannschaft, und Andreas Rettig, Geschäftsführer Sport, waren am Donnerstagnachmittag zu Besuch in Nürnberg. Laut "Bild"-Informationen sprachen sie mit Can Uzun über dessen Zukunft in der Nationalelf. Rund eine Stunde soll das Gespräch mit Uzun und dessen Familie gedauert haben. Die DFB-Funktionäre wollen wohl schnell handeln, um zu verhindern, dass Uzun, der bereits für die türkische U17 und U18 gespielt hat, sich auch für die A-Nationalmannschaft der Türkei entscheidet.

Bereits eine Woche zuvor hatte sich der türkische Sportvorstand Hamit Altintop bei "Sky" selbstbewusst zur Personalie Uzun geäußert: "Er ist unser Spieler (...). Seit mehreren Jahren ist er sehr, sehr nah bei uns, weil er gute Arbeit macht und weil er extrem viel Potenzial hat." Altintop räumt aber auch ein, dass am Ende der Spieler selbst entscheiden müsse, für welche Nation er künftig auflaufen möchte. "Am Ende wünschen wir uns, dass er für uns weitermacht", so die Hoffnung des türkischen Sportvorstandes.

Vorbilder aus Madrid und Turin?

Was laut Altintop für die Türkei spricht: Mit Arda Güler (Real Madrid) und Kenan Yildiz (Juventus Turin) spielen bereits zwei Ausnahmetalente aus Uzuns Geburtsjahrgang 2005 für die türkische Elf - Yildiz, in Regensburg geboren, stand dabei vor derselben Entscheidung wie Uzun.

Wie die "Bild" berichtet, soll bereits bis zur kommenden Länderspielpause im März eine Entscheidung fallen. Sollte Uzun dann bei einem EM-Qualifikationsspiel der U21 für Deutschland auflaufen, wäre seine Entscheidung unwiderruflich: Laut einer neuen FIFA-Richtlinie darf ein Spieler den Verband nicht zweimal wechseln. Das weiß auch die Türkei: Deren Verband lockt Uzun deshalb nicht nur mit der Aussicht auf Einsätze für die türkische U21, sondern für die A-Nationalmannschaft - vielleicht sogar bei der Europameisterschaft in Deutschland.