Gegen die Pfälzer auf Platz 2?

"Nach oben alle Türen offen": So will Klose gegen Kaiserslautern auf die Aufstiegsränge vorstoßen

Erik Thieme

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7.11.2024, 16:41 Uhr
Mit einem Sieg gegen Kaiserslautern könnte der 1. FC Nürnberg mindestens über Nacht Platz 2 erobern.

© IMAGO/Cathrin MŸller /M.i.S. Mit einem Sieg gegen Kaiserslautern könnte der 1. FC Nürnberg mindestens über Nacht Platz 2 erobern.

Mit nur einer Niederlage aus den vergangenen fünf Partien zählt der 1. FC Nürnberg derzeit zu den formstärksten Teams der zweiten Liga. Am Freitag kann der FCN auf einen Aufstiegsplatz vorrücken - mindestens über Nacht. Falls der Club mit zwei Toren Unterschied gewinnt, wäre sogar der zweite Tabellenplatz drin. Von einer Spitzenmannschaft will Klose aber noch nicht reden.

Für das Heimspiel um 18.30 Uhr (8. November 2024) rechnet der Verein mit rund 37.000 Zuschauern, davon etwa 4000 aus Kaiserslautern. Unter den Gästen werden auch viele Freunde und Familie des gebürtigen Polen Klose sein, der seine Profikarriere in der Pfalz begann.

Klose erwartet einen zweikampfstarken Gegner

Vom Gegner erwartet Miroslav Klose eine der zweikampfstärksten Mannschaften der Liga, wenn nicht sogar die beste. Der FCK spiele "Männerfußball" und sei sehr schwer zu bespielen, erklärt der Trainer auf der Pressekonferenz. Der Gegner habe viele Facetten, viele interessante Spieler und sei ebenso wie der FCN auf Ballbesitz aus.

Vor allem Ragnar Ache, ehemaliger Fürther und wohl interessantester Spieler des Kaders, dürfte unter der Woche im Training besonders im Fokus des Trainerteams gestanden haben. Der 26-Jährige erzielte in der bisherigen Saison bereits sieben Tore und ist damit auf einem Level mit Robert Glatzel vom HSV.

Um ihn am Toreschießen zu hindern, will Klose den Gegner am Freitag möglichst weit weg vom eigenen Tor halten und Flanken bestenfalls bereits in der Entstehung verhindern. Dafür sei es entscheidend, den Ball möglichst selten zu verlieren. Auch bei Standards können die Pfälzer gefährlich werden, in diesem Punkt sieht Klose seine Mannschaft allerdings gut aufgestellt.

Nur Lob für den gesamten Kader

Denn die ist nach wie vor in einem guten Zustand, wie schon zuletzt kann der Trainer bis auf die Langzeitverletzten Handwerker und Forkel auf alle Spieler zurückgreifen. Klose hat wieder einmal die Qual der Wahl bei der Kaderbesetzung. "Viele zeigen wirklich gute Leistungen im Training und es ist sehr schwer, da überhaupt einen Kader zusammenzustellen, weil man punktuell immer Entscheidungen treffen muss", erklärt der 46-Jährige sein erfreuliches Dilemma.

Auf der linken Seite stellt sich beispielsweise die Frage, ob der erfahrene Danilo Soares wieder den Vorzug erhält oder die Freiburger Leihgabe Berkay Yilmaz nach dem ersten Startelf-Einsatz im Pokal gegen Hoffenheim eine weitere Möglichkeit bekommt, auf sich aufmerksam zu machen. Aktuell sei die Entscheidung auf der linken Außenbahn "50:50", aber beide machen ihre Sache "fantastisch". Duelle wie dieses sieht Klose auf vielen Positionen, was für die Tiefe des Kaders spricht. So kann sich Klose auf vielen Positionen gut auf den Gegner einstellen, je nachdem, worauf es dort im kommenden Spiel eben ankommt.

Ist der FCN ein Aufstiegskandidat?

Als Spitzenmannschaft oder Aufstiegskandidat sieht Miroslav Klose sein Team trotz des Aufschwungs aber nicht. Der Trainer wird nicht müde zu betonen, dass es nach wie vor in erster Linie darum geht, die in den letzten Wochen gezeigten Leistungen zu bestätigen. Das Heimspiel unter Flutlicht will Klose natürlich für sich entscheiden, der Blick geht aber erstmal in eine andere Richtung. "Wir schauen mehr nach unten als nach oben, aber nach oben sind für uns alle Türen offen". Und diese Türen will Klose auch nicht verschließen.

Um sich die drei Punkte zu sichern, will er nicht nur Ballverluste verhindern und gut gegen den Ball arbeiten, sondern auch wieder "eine gewisse Dominanz" auf den Platz bringen. Umschaltmomente sollen durch die richtige Zuordnung bereits im Keim erstickt werden. Dafür baut der Trainer auch auf die Leichtigkeit der letzten Wochen, durch die nicht nur die Spieler entspannter sind, sondern Klose mit ihnen auch mehr ins Detail gehen kann. Vor allem hebt er die Talente heraus, mit denen man das besprochene besonders schnell umsetzen könne.

Zu tun hat Klose aber offenbar auch unter der Woche noch mehr als genug. Auf die Frage, was noch verbessert werden müsse, zählte der Trainer unter anderem das Umschaltspiel, den ersten Kontakt und die Positionierung auf. Man arbeite aber intensiv an allen Facetten des Spiels. Wenn das weiterhin so gut gelingt, spricht bald vielleicht sogar Klose von einer Spitzenmannschaft.

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