"Ein richtig schönes Spiel!"
„Nicht viel erzählen, einfach machen!“ FCN-Trainer Klose vor der Partie bei der Wundertüte Hertha
20.02.2025, 15:09 Uhr
Wie bespielt man einen Gegner, der zuletzt weiter unter seinen Möglichkeiten blieb, nun aber mit einem neuen Verantwortlichen an der Seitenlinie antritt? Wenn es nach Miroslav Klose geht, vor allem mit viel Ballbesitz: "Wir müssen viel den Ball haben. Dann wird es ein richtig gutes Freitagabendspiel." Aber auch wenn Hertha den Ball hat, "haben wir zwei, drei Varianten. Wir müssen flexibel sein", sagte der Club-Trainer bei der Pressekonferenz vor dem Flutlichtspiel morgen Abend im Berliner Olympiastadion (Freitag, Anpfiff: 18.30 Uhr). Wichtig sei daher vor allem die Kommunikation auf dem Platz, von außen könne man nur Impulse geben.
Ein Sonderlob gab es in dieser Hinsicht auch für Kapitän Robin Knoche. "Auch er musste erst einmal ankommen", wisse nun aber, welche Charaktere im Kader des Vereins stehen. Vor allem "die Kommunikation mit den Abwehrpartnern links und rechts stimmt, das ist in unserer jungen Mannschaft extrem wichtig."
Nationalspieler unter sich
Zweitliga-Zweikampfkönig Caspar Jander, der in dieser Saison bereits 287 direkte Duelle mit Gegenspielern gewonnen hat, wurde nach zuletzt starken Leistungen von Ex-Nationalspieler Christoph Kramer unter der Woche sogar als "neuer Nationalspieler" geadelt. Und was sagt Ex-Nationalspieler und WM-Rekordtorschütze Klose dazu? "Ich glaube, es noch ein Weg dort hin." Jander mache gerade seine ersten Schritte im Profifußball. Ja, auch im Verein seien "alle begeistert von dem Jungen, es macht uns genauso Spaß, ihm zuzuschauen". Aber: "Nicht viel darüber erzählen, einfach machen", lautet Kloses Devise.
Auch die bereits jetzt wieder aufflammenden Diskussionen um einen möglichen Abgang Janders im Sommer bringen den Trainer nicht aus der Ruhe: "Das ist unser Weg, das ist unsere Arbeit und unsere Aufgabe, junge Spieler auszubilden". Wenn dann Angebote von höherklassigen Teams kämen, müsse man diese - "jeder weiß, wie die Lage hier ist" - zwangsläufig ziehen lassen. Im Umfeld des Vereins fragt man sich indes, ob ein solches reines Ausbildungsmodell zukunftsfähig ist - und auch Klose hofft auf einen langfristigen Wandel. "In Zukunft wollen wir die Talentierten länger hier halten", denn es mache "richtig Spaß, diese Spieler zu trainieren und weiterzubringen."
Effektiv oder effizient? Egal, hauptsache, die 0 steht!
Dass die Hertha aus Berlin zwar nominell eine stark besetzte Offensive hat, diese aber auch extrem ineffizient agiert, ist auch Klose nicht entgangen: "Es ist unsere Aufgabe, dass sie auch morgen nicht so effizient sind." Ganz ausschalten könne man die Qualität der Hertha nicht, "aber wenn wir bei uns bleiben, wird das ein richtig gutes Spiel". An den defensiven Abläufen habe man zuletzt ohnehin gearbeitet und "es ist schön zu sehen, dass das greift". Unterstützung auf dem Platz gab es zuletzt immer seltener von Routinier Enrico Valentini, der Medienberichten zufolge vor seinem Karriereende steht. Der Rechtsverteidiger sei "ein fantastischer Kapitän und Mensch allgemein" gewesen, werde in der Kabine fehlen und solle dem Verein erhalten bleiben, findet Klose - der gleichzeitig Valentinis Abschied nicht bestätigen will.
"Ich konzentriere mich auf meine Mannschaft. Und dann wird es ein richtig schönes Freitagabendspiel", resümierte Klose abschließend. Und damit taucht dieses Zitat nun gleich dreimal in dieser PK-Zusammenfassung auf - und damit genauso oft, wie es der Nürnberger Erfolgstrainer in der gut zehnminütigen Pressekonferenz untergebracht hat.
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