Justvan überragt

Novum in der Vereinsgeschichte: FCN feiert bei irrem Schützenfest Rekordsieg gegen Regensburg

Georgios Tsakiridis

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25.10.2024, 20:54 Uhr
Caspar Jander jubelt mit Julian Justvan.

© Sportfoto Zink / Daniel Marr Caspar Jander jubelt mit Julian Justvan.

Der Club surft seit einer Woche auf einer Euphoriewelle, nachdem das Frankenderby gegen die SpVgg Greuther Fürth mit 4:0 gewonnen werden konnte. Nach einem eher bescheidenen Saisonstart war es der zweite Sieg in Serie. FCN-Trainer Miroslav Klose lobte zuletzt die "Leichtigkeit" seiner Mannschaft und hofft, diese auch gegen die Gäste aus der Oberpfalz auf den Platz zu bringen. Regensburg reist dagegen ohne viel Selbstbewusstsein nach Mittelfranken. Aus den letzten sieben Spielen gab es für den Jahn lediglich einen Punkt. Mit vier Zählern und einem Torverhältnis von 1:22 stehen die Oberpfälzer auf dem letzten Tabellenrang.

Nach dem Derbytriumph sieht Miroslav Klose beim Club keinerlei Änderungsbedarf und vertraut der gleichen Startelf erneut - und die Profis danken es ihrem Trainer mit Leistung. Nach sieben Minuten muss die Führung für den Club fallen, doch Justvan scheitert aus sieben Metern gleich zweimal mit Schüssen an Blocks der Innenverteidigung. Zehn Minuten später machen es die Hausherren besser: am Ende eines Konters sucht Tzimas erst Justvan, doch nach abgeblocktem Pass schlenzt der Grieche den Abpraller aus spitzem Winkel ins lange Eck. Kurz darauf führt eine Nürnberger Ecke zum 2:0. Justvan schlägt die Kugel scharf in die Box, wo der Ball Emreli vor die Füße springt. Der nutzt die unfreiwillige Vorlage und staubt ab.

Zwei Gegentreffer in sechs Minuten

Regensburg hat weder defensiv noch offensiv etwas entgegenzusetzen - und kommt trotzdem zum Anschluss. Nach einem Fehlpass von Villadsen knallt Hottmann den Ball aus 13 Metern unhaltbar unter die Latte. Und es wird noch wilder! Knoche hat einen Kopfball aus kurzer Distanz an den ausgestreckten Arm bekommen, Schiedsrichter Robin Braun zeigt auf den Punkt - und der Jahn schießt tatsächlich den Ausgleich. Binnen sechs Minuten haben die Gäste aus dem 0:2 ein 2:2 gemacht. Kurz vor der Pause schlagen die Nürnberger zurück und gehen wieder in Führung! Justvan lässt Gästekeeper Gebhardt keine Chance und trifft ins Eck zum 3:2. Jeltsch legt beinahe nach! Der Innenverteidiger stürmt in Manier eines Flügelstürmers von rechts in die Box und zieht aus spitzem Winkel selbst ab, knallt den Ball aber nur an den rechten Pfosten. Dann ist Pause.

Der Club wechselt nur einmal: Yilmaz besetzt nun die linke Schiene, Danilo Soares muss raus. Das Spiel geht so wild weiter, wie es in Halbzeit eins endete: Nach nur vier Minuten im zweiten Durchgang trifft der Jahn unhaltbar für Club-Keeper Reichert zum Ausgleich. Dann wieder Action auf der Gegenseite: Justvan schlägt einen Freistoß relativ harmlos in den Sechzehner. Doch zwischen den Regensburger Abwehrspielern und Keeper Gebhardt kommt es zum Missverständnis, sodass der Ball unberührt ins linke Eck hüpft - 4:3 für den FCN nach 59 Minuten. Rund 15 Minuten später gibt es den nächsten Elfmeter in diesem irren Spiel, diesmal für den FCN! Yilmaz wird im Sechzehner umgelegt, Justvan verwandelt und krönt seine starke Leistung mit einem Dreierpack.

Historische Schlussphase

Danach wird es historisch: erst sorgt Schleimer für das 6:3 und macht das halbe Dutzend voll. In der Folge fällt der Jahn komplett auseinander. Castrop darf unbedrängt in die Box laufen und schiebt dem Jahn-Keeper den Ball durch die Beine zum 7:3. Damit ist diese Partie die torreichste Zweitligapartie der laufenden Saison - und die ist noch nicht vorbei. In der 91. Minute fällt das 8:3 für Nürnberg. Verteidiger Karafiat trifft, weil Bittroff seinen Schuss unhaltbar abfälscht. Dann ist Schluss. Der 1. FC Nürnberg fegt Jahn Regensburg mit 8:3 aus dem eigenen Stadion und feiert damit den dritten Sieg in Serie.

Nie hat der Club in seiner Zweitliga-Geschichte acht Tore erzielt. In der Geschichte der 2. Bundesliga hat nur Hansa Rostock im Oktober 2008 gegen Koblenz mehr Tore geschossen. Als nächstes gastiert der FCN am Mittwoch um 20.45 Uhr im DFB-Pokal in Hoffenheim und am Sonntag in der Liga beim Hamburger SV.

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