Von wegen Augenhöhe

Pech und Unvermögen: Club muss nach bitterer 0:2-Pleite nach unten schauen

Georgios Tsakiridis

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19.4.2024, 20:42 Uhr
Kanji Okunuki sichtlich bedient.

© Sportfoto Zink / Wolfgang Zink Kanji Okunuki sichtlich bedient.

Es treffen zwei Mannschaften aufeinander, deren Bilanz in der ernüchternden Rückrunde nahezu identisch ist. 13 Punkte erzielten die Franken und Ostwestfalen jeweils und weisen mit 16:21 Treffern (SCP) respektive 14:21 Treffern (FCN) sehr ähnliche Tordifferenzen auf, die auf dasselbe Problem verweisen: Eine löchrige Abwehr. Nur Kaiserslautern, Fürth, Elversberg und Hertha BSC kassierten seit Spieltag 18 noch ein Tor mehr. Den Turnaround will Cristian Fiél nach dem 0:2 auf Schalke mit einer neuen Kraft schaffen. Okunuki startet für Andersson, der auf der Bank sitzt. Tempo und Beweglichkeit statt physischer Präsenz.

Nach sechs Minuten die erste Nervenprobe für die Nürnberger Anhänger: Gyamerah wehrt Contehs Pass genau in die Füße des Angreifers ab. Mit seinem zweiten Versuch findet Conteh Zehnter in halblinker Position. Dessen Flanke köpft Grimaldi aus gut acht Metern zentral aufs Tor - Klaus ist zur Stelle. Vier Minuten später ist der Nürnberger Schlussmann geschlagen. Bilbija zieht an Flick vorbei und flankt auf den kurzen Pfosten. Grimaldi kommt aus dem Rücken von Jeltsch und spitzelt das Leder mit der Pike vor dem ersten Pfosten an Klaus vorbei ins kurze Eck.

Schlechte erste Hälfte

Paderborns Conteh stellt einen neuen Zweitliga-Rekord auf: 36.94 km/h - seit Beginn der Datenerfassung war kein Spieler schneller. Kurz darauf verpasst er das 0:2. Nochmal Conteh! Nach einem Doppelpass mit Grimaldi spitzelt den Ball an den rechten Pfosten - Glück für Nürnberg. Auf der Gegenseite nimmt Uzun Tempo auf und setzt Okunuki in Szene. Der Linksaußen trifft aus gut acht Metern ins linke Eck, doch der Treffer zählt nicht: Referee Florian Exner nimmt das Tor wegen einer Abseitsstellung zurück. Dreifachchance für den Club vor der Pause: Erst scheitert Schleimer an Boevink, der Abpraller landet über Umwege bei Uzun - dessen Schuss pariert der Keeper ebenfalls.

Bei der anschließenden Ecke entschärft er auch Horns Kopfball mit einem starken Reflex. Vereinzelte Pfiffe im Max-Morlock-Stadion zur Pause. Nürnberg zeigt sich über weite Strecken defensiv anfällig und hatte Glück, dass es nach 30 Minuten nur 0:1 stand. Anschließend näherten sich die Hausherren einem Treffer. Fiel reagiert auf den Rückstand mit der Hereingabe von Hungbo für den wieder einmal blassen Goller.

Kurioser Elfmeter-Fail

Beinahe der Blitzstart der Ostwestfalen. Contehs Schuss pariert Klaus, den Abpraller bugsiert Conteh übers Tor. Hungbo steht gleich im Mittelpunkt. Er zieht von der rechten Seite in den Sechzehner, Hoffmeier läuft ihm in die Ferse - Strafstoß für die Gastgeber. Uzun rutscht bei der Ausführung weg, Boevink pariert die Kugel. Den Abpraller verwandelt Uzun cool - doch dann wird es kurios: Der Treffer wird überprüft. Der Youngster hat bei seinem Strafstoß mit seinem rechten Fuß seinen linken angeschossen. Aufgrund des Doppelkontakts zählt das Tor deshalb nicht.

Nach gut einer Stunde wird es richtig bitter: Paderborn trifft durch Musliu nach einer Ecke von der linken Seite per Kopf zum 2:0. Andersson kommt für Uzun, der sichtlich berührt vom Platz geht. 20 Minuten vor Schluss zappelt der Ball erneut im Netz der Ostwestfalen - erneut zählt der Treffer nicht, wegen Abseits. Castrop sammelt seine zehnte Gelbe Karte und damit eine Sperre, Fiél wechselt mehrmals, doch ein Effekt bleibt aus. Am Ende verliert der FCN die dritte Partie in Folge zu null, am kommenden Sonntag wartet der Karlsruher SC.

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