Duell mit Abstiegskandidat
Personal, Form und ein Wiedersehen: Das wird für den Club gegen Preußen Münster wichtig
09.03.2025, 05:00 Uhr
Als der 1. FC Nürnberg das letzte Mal ein Pflichtspiel auswärts bei Preußen Münster bestritt, war weder ein aktueller Spieler aus dem Nürnberger Kader noch der Trainer Miroslav Klose oder Sportvorstand Joti Chatzialexiou geboren. Damals, im Februar 1964, setzte sich der Club dank eines Treffers von Tasso Wild mit 1:0 gegen Preußen Münster durch.
Seither folgten nur zwei weitere Duelle der beiden Teams, deren Wege sich entsprechend selten kreuzten: Im Februar 1968 feierte der ruhmreiche Altmeister einen 4:0-Pokalerfolg gegen Münster, im Oktober 2024 gab es einen 3:2-Heimsieg im Max-Morlock-Stadion – es war das erste Zweitliga-Duell zwischen Nürnberg und Münster. Das zweite soll am Sonntag folgen – und aus fränkischer Sicht hoffentlich ebenso erfolgreich verlaufen.
Das Personal
Einer der prägenden Akteure im Hinspiel droht auszufallen: Ondrej Karafiat erzielte beim 3:2-Erfolg den Siegtreffer, musste aber in der aktuellen Trainingswoche aufgrund einer Sprunggelenksblessur individuell trainieren. Sein Einsatz steht auf der Kippe – und entscheidet sich nach Angaben des Cheftrainers erst am Samstag. Als Alternativen stehen Nick Seidel und Neuzugang Fabio Gruber bereit.
Die Aufstellung
Unabhängig von Ondrej Karafiats Einsatzfähigkeit sind auch leistungsbedingte Wechsel nicht ausgeschlossen: "Wenn man verliert, ist das immer so", äußerte sich Klose zuletzt zu möglichen Veränderungen in der Startformation. Eigentliche Leistungsträger wie Stefanos Tzimas, Caspar Jander oder Julian Justvan befanden sich zuletzt in einer kleinen Formdelle.
Am ehesten gilt aber Jens Castrop als potenzieller Kandidat, der aus der Startelf rotieren könnte. Denn: Der "Aggressive Leader" der Franken agierte zuletzt nicht nur etwas unglücklich, sondern könnte sich mit bereits stolzen neun gelben Karten auf dem Konto eine Sperre für das Derby einzuhandeln. Zudem steht mit Rafael Lubach ein Konkurrent bereit, der in seinen bisherigen Einsätzen meist zu überzeugen wusste.
Abgesehen von Jens Castrop könnten sich in Münster auch die beiden Linksverteidiger Danilo Soares und Berkay Yilmaz sowie Sturmstar Stefanos Tzimas eine Gelbsperre abholen – sie alle stehen bei vier gelben Karten.
Der Gegner
Der kommende Gegner ist das, was der Club vor dem Hinspiel gegen Münster selbst war: abstiegsgefährdet. Das Team von Cheftrainer Sascha Hildmann hat aktuell nur einen Punkt Vorsprung auf den Abstiegsrelegationsplatz. Der 1. FC Nürnberg steht nun indes nach einer guten Phase infolge des 3:2-Sieges gegen Münster und eines erfolgreichen Rückrunden-Auftakts mit 35 Punkten auf dem zehnten Rang.
Für Preußen Münster verlief der Start ins neue Jahr bislang enttäuschend: Zwar ließ sich das Kalenderjahr 2025 mit einem Sieg gegen Fürth und einem Remis gegen Hannover aus Münsteraner Sicht gut an. Im Monat Februar verlor der Aufsteiger aber vier von fünf Spielen, einzig gegen Schlusslicht Regensburg gab es einen Dreier.
Die Spieler im Fokus
Wenn bei Preußen Münster etwas funktioniert, dann ist er meistens beteiligt: Joshua Mees, der im 4-2-3-1 als alleinige Spitze aufläuft, ist mit sieben Treffern unangefochtener Toptorschütze seines Teams.
Mit Vorlagen füttern soll ihn unter anderem Florian Pick, ein alter Bekannter in Nürnberg: Der Offensivspieler wechselte im Sommer 2024 zum Club, fiel dann aber der Systemumstellung zum Opfer und kam ab September nur noch zu vereinzelten Kurzeinsätzen. Im Winter schloss er sich demnach Preußen Münster und seinem früheren und nun auch gegenwärtigen Trainer Hildmann an. Beim Abstiegskandidaten zählt der Flügel zu den Stammkräften, stand mit Ausnahme seines Debüts, bei dem ihm ein Tor gelang, immer in der Startelf.
Die Eckdaten
Das Spiel beginnt am Sonntag um 13.30 Uhr. Das Gästekontingent im Preußenstadion ist vollständig aufgebraucht. Übertragen wird das Duell nur kostenpflichtig von Bezahlsender Sky im Einzelspiel und in der Konferenz. Die ARD-Audiothek, die Sportschau und das Club Fanradio bieten eine kostenlose Audio-Berichterstattung an.
Keine Kommentare
Um selbst einen Kommentar abgeben zu können, müssen Sie sich einloggen oder sich vorher registrieren.
0/1000 Zeichen