"Herz auf dem Platz gelassen"
Pokalabend ohne Happy End: Standards kosten Club Sensation und Prämien - trotzdem von Fans gefeiert
31.10.2024, 08:51 UhrIm DFB-Pokal wird besonders vor Duellen, bei denen die Rollen klar verteilt sind, gern das Potenzial zur Sensation betont. Je größer die Schere zwischen den Gegnern, desto größer die Fallhöhe für den Favoriten. Tatsächlich hatte der 1. FC Nürnberg am Mittwochabend den Bundesligisten aus Hoffenheim über weite Strecken defensiv im Griff - eine Pokalüberraschung lag ohne Übertreibung im Bereich des Möglichen. Der Zweitligist lieferte dem Europa League-Teilnehmer über die volle Spielzeit ein Duell auf Augenhöhe. Dass es am Ende nichts wurde mit dem Einzug in Runde drei, ist einzig der Tatsache geschuldet, dass der Club sich bei zwei Eckbällen den Schneid abkaufen ließ.
Schon vor dem Anpfiff waren die Nürnberger guter Dinge - sicher auch, weil klar war, dass sich der treue Anhang in Scharen nach Sinsheim aufmachen würde. "Die ganze Mannschaft hatte pure Vorfreude, weil wir wussten, dass es ein Heimspiel wird", sagte Pokalkeeper Mathenia nach dem Spiel. Von bis zu 10.000 Gästefans ist die Rede. Klar ist jedenfalls: der Club war spielerisch auf Augenhöhe und stellte den Bundesligisten mit mutigem Fußball vor große Probleme. Umso bitterer, dass es trotzdem nicht gereicht hat.
"Das erste Gegentor war sehr unglücklich, weil man da vorher vielleicht schon Foul pfeifen kann und es dann keine Ecke ist. Danach müssen wir es natürlich besser verteidigen", analysiert Trainer Klose nach der Partie und dem unglücklichen Pokal-Aus. Pokal-Torhüter Christian Mathenia ergänzt: "Standards sind mit der größte Unterschied zwischen der 1. und der 2. Liga. Die Qualität ist viel höher und alle Ecken von Hoffenheim waren brandgefährlich. Wir haben es gut weg verteidigt, aber in zwei Situationen halt nicht."
Von den Fans gefeiert
Bitter ist das Aus auch aus finanzieller Sicht. Die 837.813 Euro für den Einzug in die dritte Runde hätte der FCN gern mitgenommen. Und dennoch: negativ haften bleiben dürfte nach diesem Auftritt nichts, im Gegenteil. "Meine Mannschaft hat ein sehr ordentliches Spiel gemacht, hat sich gut präsentiert", fasst der Übungsleiter zusammen. Auch von Hoffenheim-Trainer Matarazzo gibt es Lob, der FCN habe es gut gemacht. Nach Abpfiff wurde die Mannschaft von den mitgereisten Fans minutenlang gefeiert.
Und so überwiegt - trotz Niederlage - ausnahmsweise die Freude über einen Abend, der zeigt, wozu der FCN fähig sein kann. Mit einem vergleichbaren Auftritt dürfte sich der Club sogar am Sonntag bei Angstgegner Hamburg Hoffnung auf Zählbares machen. "Ich denke, wir brauchen uns vor Hamburg nicht in die Hose machen", ergänzt Mathenia. Im Volksparkstadion wird dann wieder Jan Reichert zwischen den Pfosten stehen. Auch der top aufgelegte Julian Justvan und Torschütze Mahir Emreli dürften im Volkspark wieder wirbeln. Ansonsten wird sich Miroslav Klose sehr wahrscheinlich bedeckt halten und auf den Überraschungseffekt beim Personal setzen. So oder so: der Club fährt mit breiter Brust zum HSV - für den seit Mittwochabend übrigens auch Endstation im Pokal ist.
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