Sturmtalent Can Uzun feiert beim 1. FC Nürnberg mit 17 Jahren sein Profidebüt

Nürnberg - Gerade mal 17 Jahre, sechs Monate und einen Tag war Can Uzun alt, als er am vergangenen Freitag beim 1. FC Nürnberg seine Zweitliga-Premiere gab - und damit zum drittjüngsten Debütanten der Club-Historie avancierte. Nur zwei Spieler waren noch jünger.

Es mag schon bessere Zeiten für geschichtsträchtige Debüts gegeben haben. Angesichts der sich akut verschärften Lage des 1. FC Nürnberg im Abstiegskampf geriet der erste Zweitliga-Einsatz eines gewissen Can Uzun am vergangenen Wochenende allenfalls zur Randnotiz - was seinem Trainer sichtlich missfiel. "Schön, dass es aufgefallen ist, dass er mitgespielt hat. Das wäre ja eine Meldung wert gewesen", grummelte Dieter Hecking, als er am Dienstag auf die Premiere des Sturmtalents angesprochen wurde.

Immerhin avancierte Uzun beim 2:2 in Magdeburg mit einem Alter von 17 Jahren, sechs Monaten und einem Tag zum drittjüngsten Debütanten der Club-Historie. Jünger gewesen waren nur anno 1990 Christian Wück (17 Jahre, vier Monate, elf Tage) und 1984 Fred Klaus (17 Jahre, 5 Monate, 13 Tage).

Nur eine Minute nach seiner Einwechslung deutete Can Uzun in Magdeburg seine Torgefährlichkeit an. © Sportfoto Zink / Daniel Marr, Sportfoto Zink / Daniel Marr

Etwas schneller ein mediales Thema geworden wäre diese reizvolle Personalie, hätte Uzun eine Minute nach seiner Einwechslung (90.) mit einem raffinierten Schlenzer aus 18 Metern nicht knapp das Tor verfehlt, sondern zum 3:2 getroffen. "Er hat immer wieder angedeutet, dass es mit Ball bei ihm schon richtig klasse ist. Deswegen werfe ich ihn auch rein, weil ich glaube, dass er diese eine Aktion haben kann", erklärte Hecking die unerwartete Jokerrolle des gebürtigen Regensburgers, der es in Magdeburg zum ersten Mal überhaupt in den Spieltagskader geschafft hatte.

Lohn für gute Trainingsleistungen

Es war der Lohn für überzeugende Trainingsleistungen bei den Profis, wo Uzun seit einigen Wochen regelmäßig mitmischen darf. "Es geht darum, dass er sieht, was hier verlangt wird", erklärte Hecking Anfang Mai die Beförderung des hochbegabten Deutsch-Türken. Im Jugendfußball werde der 2019 aus Ingolstadt gekommene Top-Scorer der U19 (15 Tore und fünf Vorlagen in 15 Spielen) kaum gefordert, "weil er durch seine enorme Qualität heraussticht, ohne dafür großen Aufwand zu betreiben". Nun müsse sich Uzun an die Intensität, Schnelligkeit, Dynamik und Körperlichkeit im Profifußball gewöhnen.

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Bereits unter Ex-Trainer Robert Klauß hatte Uzun im September 2022 mit 16 Jahren in einem Testspiel gegen den FC St. Gallen (4:3) eine erste Bewährungschance erhalten. "Er ist ein super Fußballer, der die Räume erkennt, Bälle sichern kann, stark im Eins-gegen-Eins ist und ein gutes Spielverständnis hat", schwärmte Klauß damals. Auch Nachfolger Markus Weinzierl zeigte sich sehr angetan und nahm Uzun mit ins Trainingslager nach Belek: "Er ist ein frecher Hund. Das sieht man auch im Training, dass er wirklich unbekümmert ist und was drauf hat."

Von Bayern und Galatasaray umworben

Doch erst Hecking verhalf dem Sturmjuwel nun zur Profi-Premiere - ein Stückweit vielleicht auch aus der strategischen Überlegung heraus, Uzun die guten persönlichen Perspektiven in Nürnberg aufzuzeigen. Immerhin soll der noch bis 2026 an den Verein gebundene Nachwuchsknipser nach Informationen der "Bild-Zeitung" bereits Begehrlichkeiten bei Bayern München und Galatasaray Istanbul geweckt haben. Es wäre eine Meldung, auf die wohl auch Dieter Hecking unter sportlichen Gesichtspunkten gut verzichten könnte.

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