27. Spieltag

Sieben verhängnisvolle Minuten: Der Club vergibt zu viele Chancen und verliert in Regensburg

Erik Thieme

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30.03.2025, 15:48 Uhr
Mit einem Sieg hätte der FCN den Abstand auf den Relegationsrang auf zwei Punkte reduzieren können.

© IMAGO/Sportfoto Zink Mit einem Sieg hätte der FCN den Abstand auf den Relegationsrang auf zwei Punkte reduzieren können.

Auch wenn Cheftrainer Miroslav Klose nichts vom Aufstieg wissen wollte, war der Auftrag gegen Regensburg klar. Dabei musste der Trainer allerdings auf seinen Top-Stürmer Stefanos Tzimas verzichten, der aufgrund von muskulären Problemen gar nicht erst im Kader stand.

Das Spiel beginnt mit einer Schrecksekunde für den Club, weil Knoche nach einem Sprint angeschlagen pausieren muss. Für den Kapitän geht es erstmal weiter, der nach neun Minuten gleich die beste Chance der Anfangsphase hat. Sein Kopfball nach einer Ecke wird von Pollersbeck aber noch abgefälscht.

Doch der FCN bleibt dran, Castrop erobert nur zwei Minuten später einen Ball auf der rechten Seite und dribbelt in den Strafraum. Dort behält der zukünftige Gladbacher die Übersicht, spielt nach links zu Antiste, der den Ball aus spitzem Winkel mit einem einzigen Kontakt gefühlvoll ins lange Eck hebt. Obwohl sich Regensburg zu Beginn selbstbewusst zeigt, geht der Club mit dem ersten Torschuss in Führung und springt damit in der Blitztabelle auf Rang fünf.

Knoche muss früh runter

In der Folge beruhigt sich die Partie, der Jahn hat mehr Ballbesitz, doch die FCN-Defensive steht stabil. Bis auf einen Distanzschuss (18. Minute) kommt Regensburg nicht zum Abschluss. Nach 23 Minuten geht es für Knoche dann endgültig nicht weiter. Der angeschlagene Innenverteidiger muss ausgewechselt werden, für ihn kommt Florian Flick ins Spiel.

In der 30. Minute kontert der Club mit Jander in Überzahl, der nach links auf den einlaufenden Castrop spielt. Der steht frei vor dem Tor, braucht aber zu lange, um sich zu entscheiden und so sind die Regensburger rechtzeitig wieder bei ihm. Das hätte eigentlich das 2:0 sein müssen.

Weil der FCN seine Umschaltmomente im letzten Drittel nicht konsequent genug ausspielt und Pollersbeck Lubachs Distanzschuss (45+2) sicher pariert, geht es mit einer verdienten 1:0-Führung in die Halbzeitpause. Regensburg findet offensiv bislang noch überhaupt nicht statt.

Kalte Dusche nach der Pause

Die zweite Hälfte beginnt denkbar schlecht für Nürnberg. Nach einem Ballverlust in der Regensburger Hälfte schaltet der Jahn schnell um, Ganaus läuft über die rechte Seite bis kurz vor die Grundlinie. Von dort spielt er in die Mitte direkt auf Reichert, doch Flick kommt vor ihm an den Ball, grätscht und bugsiert die Kugel damit unhaltbar am Nürnberger Keeper vorbei ins Tor (47.). Maximal bitter für Flick, der Knoche bislang fehlerfrei vertreten hat.

Regensburg bringt der Ausgleich sichtlich Selbstvertrauen, die Oberpfälzer drücken auf einmal. Nur sieben Minuten nach dem Eigentor geht es wieder einmal über die rechte Seite, wo Hottmann zur Flanke kommt. Dessen Hereingabe landet perfekt bei Ganaus, der den Ball mit dem Kopf über Reichert hinweg ins Tor köpft (55.). Damit haben die Oberpfälzer ein in der ersten Hälfte wahnsinnig schwaches Spiel innerhalb weniger Minuten gedreht.

Der Jahn agiert seit der Pause wie ausgewechselt, kommt immer wieder gefährlich vors Tor und vor allem endlich auch zu aussichtsreichen Abschlüssen. Der FCN hingegen muss sich erstmal sammeln.

Wechsel bringen neuen Schwung

Klose reagiert sofort und bringt mit Schleimer für Lubach einen zweiten Stürmer. Auch für Pechvogel Flick ist die Partie nach einem Zweikampf vorzeitig beendet, stattdessen kommt der im Winter aus Verl verpflichtete Fabio Gruber.

Beide sind direkt in der Offensive beteiligt, Schleimers Schuss wird von Pollersbeck geblockt (65.) ebenso wie Antistes Nachschuss. Nach der folgenden Ecke kommt auch Gruber über Umwege etwas überraschend zum Abschluss, bringt den Ball aber nicht mehr aufs Tor. Regensburg spielt eine deutlich bessere zweite Hälfte, eine Viertelstunde vor Schluss legt Klose noch einmal nach. Mit Forkel und Emreli bringt er alles auf den Platz, was sein Kader offensiv hergibt.

Forkel vergibt kläglich

Obwohl beide schnell ins Spiel finden und sich die Partie fast nur noch in der Hälfte des Jahn abspielt, sind die Oberpfälzer in den entscheidenden Momenten hellwach. So kommt Nürnberg zwar immer wieder ans Tor der Regensburger, gefährliche Abschlüsse bleiben aber Mangelware.

Justvan lässt einer Hereingabe von Janisch klug auf den völlig frei im Sechzehner stehenden Dustin Forkel durch, doch der ist alles andere als hellwach. Weil er den Ball nicht richtig trifft, kullert der Ball auf das Regensburger Tor zu und kann problemlos geklärt werden (89.). Das wäre die große Chance gewesen, hier noch einmal heranzukommen. Zu allem Überfluss sieht Jens Castrop in der 90. Minute auch noch gelb wegen Meckerns. Weil es bereits seine zehnte Verwarnung ist, verpasst er das Spiel gegen den HSV. Nach 95 Minuten ist Schluss, der Club verliert in Regensburg und muss sich mächtig ärgern. Da wäre definitiv mehr drin gewesen.

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