Der 1. FC Nürnberg gründet einen Perspektivkader
So baut der Club seine Talentförderung um
5.5.2022, 21:21 UhrEiner der Jüngsten ist gerade 17 geworden, hat aber schon in der U19 gespielt und sogar schon bei den Profis. Im Formtest bei Eintracht Frankfurt Ende März durfte Pascal Fuchs in der Schlussviertelstunde sein Debüt geben. Und gefiel.
Um Talente wie den U17-Nationalspieler künftig noch umfassender ausbilden zu können, wird der 1. FC Nürnberg jetzt einen so genannten Perspektivkader gründen, in den voraussichtlich zehn bis zwölf junge Fußballer aus dem Nachwuchsleistungszentrum aufgenommen werden, von der U17 bis zur U21. Voraussichtlich vier von ihnen, so besagt es ein internes Strategiepapier, sollen es pro Spielzeit im Idealfall ins Aufgebot der Lizenzspieler schaffen.
Alle sechs Wochen möchten sich Sportvorstand Dieter Hecking, Sportdirektor Olaf Rebbe, Trainer Robert Klauß, NLZ-Leiter Michael Wiesinger und Dieter Frey, neuerdings im NLZ verantwortlich für Ausbildung und Strategie, künftig in Sitzungen "mannschaftsübergreifend" über den Allgemeinzustand ihrer aktuellen Hoffnungsträger austauschen. Wer drängt sich auf, wer hängt etwas durch. Und vor allem: wieso.
Zusätzliche Betreuungsangebote
Letztlich geht es darum, das Leistungsvermögen junger Fußballer exakt zu definieren und mittels individueller Entwicklungspläne möglichst zu steigern. In denen auch mal Yoga stehen kann oder zusätzliches Mentaltraining, Hauptsache der Spieler wird noch besser. Um früher oder später auch an Einheiten der Profis teilnehmen zu können.
Um es überhaupt erst mal in den Perspektivkader zu schaffen, müssen bestimmte Kriterien erfüllt sein. "Sportliche, persönliche und schulische", wie sie der Verein nennt, außerdem muss die Vertragssituation zumindest mittelfristig geklärt sein. Und oben, bei den Profis, auf der jeweiligen Position auch Bedarf bestehen.
Wer mal drin ist im Perspektivkader, bekommt zunächst eine Art Rundum-Sorglos-Paket garantiert. Zusätzliche Betreuung und Unterstützung in praktisch allen Lebenslagen und -fragen. Im Maßnahmenkatalog verankert ist unter anderem ein Karriereplan, Persönlichkeitsentwicklung, Medienkompetenz oder die Verinnerlichung der "Club-DNA".
Auch Vonic
Läuft alles nach Plan, liefert das Juniorteam jeden Sommer vier neue Lizenzspieler ab. Ein ehrgeiziges, allerdings nicht ganz neues Ziel, mit zuletzt phasenweise eher duchwachsenem Erfolg. Erinnert sei an Linus Rosenlöcher, derzeit verliehen an Esbjerg fB, Tim Latteier (U21), Noel Knothe (sein Vertrag wird nicht verlängert) oder Mario Suver, die allesamt noch auf ihren Durchbruch warten.
Vielleicht auch, weil ihre jeweilige Frühförderung durchaus etwas akribischer hätte sein können, bei welchem Verein auch immer. Deswegen geht der Club jetzt andere, in der Branche nicht unübliche Wege, um seine potenziellen, selbst aufgezogenen Verstärkungen aus dem eigenen Haus in der Zukunft noch zeitiger heranführen zu können. Mit ständiger Durchlässigkeit nach oben.
Packen werden es wohl zunächst aus der bisherigen U17 neben Fuchs der türkische U17-Nationalspieler Can Uzun und der deutsche U16-Nationalspieler Finn Jeltsch; Torwart Nicolas Ortegel, Niklas Jahn und Filip Ilic, die noch eine Saison mit der U19 vor sich haben; und wahrscheinlich auch Nathaniel Brown, Matej Naprstek und Leonardo Vonic aus der ehemaligen U19.
Wobei der Torjäger, in der vergangenen Bundesliga-Saison 16-mal erfolgreich, im Nürnberger Perspektivkader neuerdings als U19-Nationalspieler geführt wird.
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