Schöne Erkenntnis
Tempelmann und Valentini als Torschützen: Der Club trifft auch ohne Angreifer
26.9.2021, 17:26 UhrEs hatte der 1. FC Nürnberg im Hamburger Volksparkstadion eine Aufstellung gewählt, die nun nicht unbedingt auf ein direkt folgendes Fußballfest hinwies. Es fehlte in dieser Aufstellung nämlich unter anderem: ein Angreifer. Robert Klauß, der Trainer, der sich die Aufstellung ausgedacht hatte, würde da wahrscheinlich widersprechen und auf Nikola Dovedan verweisen - aber so ein richtiger Stürmer-Stürmer ist der umtriebige Dovedan eben auch nicht.
So ein richtiger Stürmer-Stürmer ist Manuel Schäffler, der allerdings gesperrt fehlte beim HSV. Zwei andere Vertreter dieser Spieler-Spezies fehlten zwar nicht gesperrt oder verletzt, saßen zu Beginn der 90 Minuten aber erst einmal nur auf der Bank: Erik Shuranov und Dennis Borkowski.
Tempelmann fliegt
Es wurde dann aus Nürnberger Sicht tatsächlich kein Fußballfest, aber doch ein unterhaltsamer Nachmittag - weil Dovedan einen Elfmeter herausholte und zwei andere Spieler das mit dem Toreschießen übernahmen. Es trafen in Hamburg beim 2:2 der sehr eindeutige Rechtsverteidiger Enrico Valentini und der nicht minder eindeutige Mittelfeldspieler Lino Tempelmann.
Während Valentini die Glückwünsche zu seinem nun auch schon zweiten Saisontreffer noch eher abwehrend entgegen nahm ("Waren zwei Elfmeter"), scheint der treffsichere Tempelmann einen Trend begründet zu haben. Tempelmann ist zwar nur 1,74 Meter groß, traf nun aber schon zum dritten Mal in dieser Spielzeit per Kopf - keinem Zweitligaspieler gelangen mehr Kopfballtreffer in dieser Saison, obwohl da schon einige dabei sind, die 1,75 Meter groß sind oder sogar 1,76 Meter.
Zwei Tore? Ordentlich!
Wer die Tore schießt, ist aber den meisten Menschen hinterher egal, dass überhaupt Tore fallen, ist wichtig. Sah auch Robert Klauß so: "Zwei Tore in Hamburg zu schießen, ist ordentlich", sagte der Trainer also. Zwei Tore in Hamburg zu kassieren, ist wahrscheinlich normal - zumal für den Club, der bei seinen Reisen in den Norden zuletzt häufiger heftig havarierte.
Das war diesmal nicht der Fall, weshalb alle Beteiligten einigermaßen zufrieden waren, auch wenn Klauß da schon noch eine kleine Einschränkung hatte: "Zwischendrin hat es sich so angefühlt, dass wir den Lucky Punch setzen und das 3:1 machen können."
So sah das auch sein Kapitän. "Wenn wir die Konter ruhiger und entspannter ausspielen, wäre auch mehr drin gewesen", sagte Valentini. Die Ruhe und Entspanntheit aber hatten sie nicht - obwohl am Ende mit Erik Shuranov ein richtiger Stürmer mit auf dem Platz stand. Es war aber auch mehr oder weniger egal: Der Club trifft auch ohne Angreifer - das war die wichtigste Lektion des Nachmittags in Hamburg.
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