Nach dem 2:2 in Hamburg

Ungeschlagener Club bleibt bescheiden: Nur eine von zehn Spitzenmannschaften

Uli Digmayer

NZ-Sportredaktion

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28.9.2021, 06:44 Uhr
Ungeschlagen und Spaß dabei: Lino Tempelmann, Tom Krauß, Mats Möller Daehli und Johannes Geis (v. l.) brachten auch aus Hamburg einen Punkt mit.

© Sportfoto Zink / Daniel Marr, Sportfoto Zink / Daniel Marr Ungeschlagen und Spaß dabei: Lino Tempelmann, Tom Krauß, Mats Möller Daehli und Johannes Geis (v. l.) brachten auch aus Hamburg einen Punkt mit.

„Im Endeffekt sind wir zufrieden mit dem Punkt, vom Spielverlauf her hätten wir auch drei mitnehmen können“, konstatierte der Trainer mit Blick auf eine zweimalige Führung und verpasste Chancen, die Partie zu entscheiden. „Wir müssen halt das 3:1 machen“, ärgerte sich Klauß, „die Möglichkeiten waren da.“

Zumindest in Ansätzen, denn wenn sich die erhofften Umschaltmomente boten, ließ seine Elf beim Ausspielen der Konter eben doch meist Cleverness, Präzision, Durchschlagskraft vermissen. „Wir wollen Tempo reinkriegen, sind teilweise aber noch zu hektisch und technisch unsauber“, hat Klauß erkannt, schreibt dieses Manko aber auch „unserer Altersstruktur“ auf diesen Positionen zu, wo es den Protagonisten noch an Erfahrung fehle.

Angesprochen fühlen durfte sich neben Nürnbergs neuem Top-Torjäger Lino Tempelmann, Tom Krauß und Fabian Nürnberger wohl vor allem Lukas Schleimer. Der 21-Jährige hatte nach 64 Minuten etwas überraschend den gewohnt agilen Mats Möller Daehli ersetzt, anders als bei seinem furiosen Debüt gegen Hansa Rostock (1:0) aber eher unglücklich agiert.

„Wir wollten einen Spieler bringen, der Tempo hat und hinter die Kette kommt, um durch einen Konter das 3:1 zu machen“, erklärte Klauß seine Idee, „die diesmal im Gegensatz zu letzter Woche nicht aufgegangen ist“, wie er ehrlich einräumte. Zwar boten sich Schleimer durchaus reizvolle Situationen, doch habe er dann „die falschen Entscheidungen getroffen“. Was im zweiten Zweitliga-Spiel durchaus verzeihlich ist.

70 Prozent Ballbesitz für den HSV

Dass dann der Club selbst noch einmal „erwischt wurde“ und das 2:2 kassierte, „ist eben die Qualität von Hamburg. Gegen eine solche Mannschaft haben wir bislang noch nicht gespielt“, sagte Klauß mit Blick auf 70 Prozent Ballbesitz, „sonst waren wir da immer auf Augenhöhe“. Wobei diese HSV-Dominanz zwar durchaus einkalkuliert war, Klauß dann aber doch zu viele Phasen sah, „in denen wir zu wenig Entlastung hatten“.

Dass sein Team trotzdem auch diese Hürde unbeschadet überstanden hat, war für Klauß aller Ehren wert, aber kein Grund, Ansprüche anzumelden – oder sich gar als Top-Team der Liga zu fühlen. „Entweder wir sagen, es gibt zehn Spitzenmannschaften oder keine“, befand Klauß mit Blick auf eine Liga, in der nach acht Spieltagen „alles extrem eng beieinander ist“. So trennen die Teams auf Platz drei (Heidenheim) und zehn (Düsseldorf, Bremen) gerade mal vier Punkte. Deshalb will der 36-Jährige Spitzenmannschaften derzeit eher nach der Art ihres Fußballs definieren. Und da konnte ihn bislang am ehesten der Tabellenzweite St. Pauli „richtig überzeugen“, mit Abstrichen noch Spitzenreiter Regensburg, Paderborn „und natürlich der HSV“.


Echte Tendenzen werde man erst im Winter sehen. „Wir haben noch ein bisschen Zeit, uns zu positionieren“, sagte Klauß, „im Moment sind wir, was unser Saisonziel betrifft, ganz gut dabei.“ Platz fünf bis acht hatte Sportvorstand Dieter Hecking als Plansoll vorgegeben, aktuell ist der Club: Fünfter. Aber eben auch als einziger Zweitligist noch ungeschlagen. Was am Sonntag gewiss zu einer entspannten Heimreise beigetragen haben dürfte.


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