Bittere Niederlage

Wechselbad der Gefühle: FCN startet in Karlsruhe furios - und verspielt den perfekten Auftakt

Jonas Volkert

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3.8.2024, 16:22 Uhr
Zwei Halbzeiten, zwei Gesichter. Eine 2:0-Führung reichte dem Club am Ende nicht.

© IMAGO/Sportfoto Zink / Daniel Ma/IMAGO/Zink Zwei Halbzeiten, zwei Gesichter. Eine 2:0-Führung reichte dem Club am Ende nicht.

Alles neu beim FCN: Neuer Trainer, neue sportliche Leitung, neue Spieler. Logisch, dass vor dem Auftaktspiel gegen den Karlsruher SC am heutigen Samstag, 3. August, noch vieles unklar war. Die Partie bei den Badenern durfte daher auch als erste Standortbestimmung gewertet werden. Nach 90 Minuten steht fest: Es ist nicht alles schlecht - aber auch noch lange nicht alles gut beim neu formierten FCN.

Der Club startete gut in die Partie, dominierte die ersten 10 Minuten, ohne jedoch zu großen Chancen zu kommen. Über 80 Prozent Ballbesitz verzeichnete die Klose-Elf in dieser Anfangsphase. Doch dann waren es die Karlsruher, die immer besser ins Spiel kamen. Die Nürnberger hatten gleich zweimal Glück, als Ex-Cluberer Fabian Schleuesener in der 14. Minute aus aussichtsreicher Position knapp über die Latte, und kurz darauf in der 17. eben jene sogar traf. In der 20. Minute war es dann aber der FCN, der in Führung ging. Nach einer Balleroberung von Neuzugang Soares im Mittelfeld spielte Schleimer einen hervorragenden, zentralen Steckpass auf Okunuki. Der Japaner umkurvte - wenn auch glücklich - KSC-Keeper Weiß und schob zum 1:0 aus Nürnberger Sicht ein.

Neuzugang Pick trifft

Es entwickelte sich ein munteres Spiel mit Chancen auf beiden Seiten, in dem erneut der Club in Person von Neuzugang Florian Pick seine Chance nutzte. Nach einem kuriosen Ping-Pong-Zusammenstoß im Karlsruher Sechzehner traf Pick aus rund elf Metern und halbrechter Position - ein perfekter Einstand in die neue Saison. Doch dann der erste Rückschlag: Kurz vor dem Pausenpfiff setzte der Karlsruher Zivzivadze den Schlusspunkt der ersten Halbzeit und erzielte den Karlsruher Anschlusstreffer. Das Zuspiel von rechts kam dabei vom praktisch ungedeckten Jung.

Ein Treffer, der der jungen Elf von Trainer Klose auch nach der Pause sichtlich zusetzte. Von der spielerischen Leichtigkeit aus dem ersten Durchgang war auf Seiten des FCN in Halbzeit zwei endgültig nichts mehr übrig. Immer wieder tauchten die Karlsruher in dieser Phase gefährlich vor dem Kasten des neuen Stammkeepers Jan Reichert auf, ohne dabei zu zwingenden Chancen zu kommen. Eine kurze Schrecksekunde ließ die Clubfans dann in der 59. Minute den Atem anhalten: Hatte der Neuzugang Jander ein strafbares Foul begangen? Der VAR griff ein – und entschied: kein Elfmeter. Dennoch kam es, wie es kommen musste: Viel zu harmlos agierende Nürnberger mussten den Ausgleich durch Zivzivadze hinnehmen. Der Georgier umkurvte den jungen Club-Innenverteidiger Finn Jeltsch und schob gekonnt ein. Ein Treffer, der nach dem Spielverlauf nur als folgerichtig bezeichnet werden kann.

Zivzivadze dreht das Spiel im Alleingang

Noch bitterer kam es zehn Minuten vor dem Schlusspfiff: Zivzivadze zum dritten - diesmal ließ der Georgier den für Neu-Kapitän Knoche eingewechselten Karafiat stehen, drehte sich dabei abermals um die eigene Achse und traf per Rechtsschuss zum 3:2. Der KSC-Stürmer hatte die Partie damit im Alleingang gedreht. In den verbleibenden Spielminuten kam der FCN zwar noch einige Male vor das Karlsruher Tor, ein Treffer blieb aber sowohl Jander als auch dem inzwischen eingewechselten Stürmer Tzimas verwehrt.

Für den neu formierten FCN gilt es nun, das Spiel in Karlsruhe aufzuarbeiten und es nächste Woche, am Samstag um 13.00 Uhr, beim Heimauftakt gegen Schalke 04 im Max-Morlock-Stadion besser zu machen. Die Ansätze, die in Karlsruhe gezeigt wurden, machen Mut, den Unterschied machte heute vor allem die Abgeklärtheit der Karlsruher - und ein hervorragend aufgelegter Georgier.

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