Findet der FCN zurück in die Spur?

Wiedergutmachung und eine Krake im Tor: Das wird für den FCN gegen Düsseldorf wichtig

Erik Thieme

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1.12.2024, 05:00 Uhr
Lukas Schleimer gehörte gegen Paderborn nicht zum Kader, könnte dieses Wochenende jedoch wieder zurückkehren.

© IMAGO / HMB-Media / pepphoto Lukas Schleimer gehörte gegen Paderborn nicht zum Kader, könnte dieses Wochenende jedoch wieder zurückkehren.

Obwohl man aus den guten Auftritten der Mannschaft in den vergangenen Spielen viel Positives ziehen konnte, wartet der 1. FC Nürnberg seit nunmehr drei Spielen auf den nächsten Sieg. Am Sonntag (13:30 Uhr) soll gegen die strauchelnde Fortuna aus Düsseldorf endlich das nächste Erfolgserlebnis her.

Trainer Miroslav Klose wollte vor dem Spiel jedoch nicht allzu viel auf den Gegner blicken. "Es wird wichtig, auf uns zu schauen. Wir haben einen gewissen Matchplan erarbeitet und wenn es uns gelingt, so wie die letzten Spiele, den so gut wie möglich umsetzen, dann können wir mit unserer Qualität und vor allem zu Hause mit den Fans schon für Furore sorgen," erklärte der Trainer auf der Pressekonferenz.

Am Sonntag wird die Mannschaft außerdem in einem speziellen Jersey auflaufen. Das Sondertrikot "Eingetragener Verein" wurde in Zusammenarbeit mit der Nordkurve Nürnberg gestaltet und soll an eine besondere Zeit erinnern.

Das Personal

In puncto Verfügbarkeit gab es auf der Pressekonferenz derweil gute Neuigkeiten. Die unter der Woche erkrankten Spieler sind wieder gesund, gegen Düsseldorf kann Klose auf fast alle Spieler zurückgreifen. Nur Benjamin Goller hat nach seinem überstandenen Magen-Darm-Infekt noch nicht ausreichend trainieren können, er wird kein Teil des Kaders sein.

Ein Kadercomeback könnte stattdessen Lukas Schleimer feiern. Der 24-Jährige wurde aufgrund schlechter Trainingsleistungen gegen Paderborn aus dem Kader gestrichen, diese Woche attestierte ihm der Trainer jedoch "die richtige Reaktion". In der Startelf gibt es zwar an Emreli und Tzimas vermutlich kein Vorbeikommen, in guter Form kann Schleimer der Mannschaft allerdings auch nach Einwechslung neuen Schwung verleihen.

Die Bilanz

An die letzten Aufeinandertreffen zwischen Nürnberg und Düsseldorf werden sich Clubfans wohl mit gemischten Gefühlen erinnern. Zwar konnte man drei der letzten fünf Begegnungen für sich entscheiden, doch vor allem die letzte Saison verlief nicht wie geplant. In zwei Spielen kassierte der FCN acht Gegentore, Stürmer Vincent Vermeji alleine traf fünfmal. Das Heimspiel im Max-Morlock-Stadion markierte einen zwischenzeitlichen Tiefpunkt, bei eisigen Temperaturen ging man zu Hause mit 5:0 baden. Gründe etwas wiedergutzumachen gibt es am Sonntag in Nürnberg also allemal. Nürnberg-Schreck Vermeji steht zwar nach wie vor in Düsseldorf unter Vertrag, in dieser Saison spielte der 30-Jährige bisher allerdings eher eine untergeordnete Rolle.

Der Gegner

In die neue Saison startete die Fortuna unter Trainer Daniel Thioune eigentlich sehr gut, trotz namhafter Abgänge schien man die bittere Niederlage in der Regelaktien gegen Bochum recht gut aufgefangen zu haben. Bis zum zehnten Spieltag grüßte die Fortuna sogar von der Tabellenspitze. Doch seit der 0:3 Niederlage gegen den HSV im Oktober konnte Düsseldorf nicht mehr an den beeindruckenden Start anknüpfen, in den vergangenen fünf Spielen gewann man nur gegen das abgeschlagene Tabellenschlusslicht aus Regensburg. Für die Verantwortlichen offenbar trotzdem kein Grund zu Sorge, erst in dieser Woche verlängerte der Verein den Vertrag des 50-Jährigen vorzeitig.

Bei der Mannschaft hingegen ist aktuell vor allem offensiv der Wurm drin, in den vergangenen drei Spielen erzielten die Fortunen nur ein einziges Tor. Mit 15 geschossenen Toren gehört die Fortuna mit Abstand zu den zwei schwächsten Teams im Kreis der Aufstiegsaspiranten. Aber auch defensiv kam es immer wieder zu groben Fehlern, von der guten Form des Saisonbeginns ist Düsseldorf derzeit weit entfernt. Trotzdem will Klose um jeden Preis verhindern, die Düsseldorfer in Schwung kommen zu lassen. Dann sei die Fortuna nach wie vor "eine ganz gefährliche Mannschaft".

Der Spieler im Fokus

Dass das Team von Daniel Thioune trotz der schlechten Phase nur drei Punkte Abstand auf Tabellenführer Paderborn hat, liegt einerseits an der Liga, in der sich bislang noch kein absoluter Aufstiegsfavorit herauskristallisieren konnte. Andererseits hat das auch mit Keeper Florain Kastenmeier zu tun. Der schon allein aufgrund seines Namens für die Torhüterposition prädestinierte Spieler ist seit 2019 im Verein und zählt in der aktuellen Spielzeit zu den besten Keepern der Liga.

Mit 51 gehaltenen Torschüssen belegt er im Ligavergleich den dritten Platz. Gerade für Teams mit einer so mageren Offensivausbeute wie Düsseldorf ist ein solcher Keeper Gold wert, in knappen Spielen sicherte er der Fortuna mit starken Leistungen bereits den ein oder anderen Extrapunkt. Das schlägt sich auch statistisch nieder. Zieht man die tatsächlich gefallenen Tore von den erwarteten Toren nach dem Schuss (post Shot expected Goals) ab, so ergibt sich ein Wert von 4,4. Rein rechnerisch hat Kastenmeier also schon über vier Tore mehr verhindert, als rein statistisch erwartbar gewesen wären. Auch hier belegt er den dritten Platz der zweiten Bundesliga.

Die Übertragung

Das Spiel findet am Sonntag um 13.30 Uhr statt, die Übertragungsrechte liegen wie immer bei Sky. Der Pay-TV-Sender überträgt die Partie im Einzelspiel und in der Zweitligakonferenz. Eine kostenlose Audio-Berichterstattung gibt es in der ARD-Audiothek oder im Club Fanradio.

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