"Wir fahren nicht zum Spaß hin": Fiél hofft gegen den HSV auf versöhnlichen Saisonabschluss

Nürnberg - Am letzten Spieltag der Saison gastiert der FCN beim Hamburger SV. Auch wenn es sportlich für beide Mannschaften um nichts mehr geht, würde Cristian Fiél gerne mit einem "Erfolgserlebnis" in die Sommerpause gehen.

Am Sonntag, 15.30 Uhr, beginnt für den Club das letzte Spiel der Spielzeit 2023/2024. Etwa 3500 Nürnberger Fans werden ihre Mannschaft nach Hamburg begleiten. Zu Hause bleiben müssen Daichi Hayashi, Kanji Okunuki, Christopher Schindler und Florian Hübner, sie fehlen dem 1. FC Nürnberg verletzt. Cristian Fiél bedauert besonders das Fehlen der beiden Innenverteidiger, deren Verträge zum Ende der Saison auslaufen: "Es tut mir sehr leid für beide", sagt er auf der Pressekonferenz vor dem Spiel.

Dass Moritz Hübner sein Abschiedsspiel verpasst, sei "Eintausend Prozent Hübi". Der Innenverteidiger ist gegen Fortuna Düsseldorf nach einer spektakulären Klärungsaktion mit dem Kopf gegen den Pfosten gerauscht und hat sich dabei eine schwere Nackenprellung zugezogen. "Er gibt immer Vollgas, schmeißt sich in alles rein, da kann sowas immer passieren", meint Fiél. Auch Christopher Schindler hätte der Club-Coach gerne noch einmal auf dem Platz gesehen. Aufgrund seiner langwierigen Verletzung habe er sich zumindest schon länger darauf vorbereiten können, vor seinem Abschied nicht mehr zum Einsatz zu kommen.

Reichert darf ins Tor - mit einem "Erfolgserlebnis" in die Sommerpause?

Eine andere personelle Änderung nimmt Cristian Fiél hingegen ganz bewusst vor: Jan Reichert wird gegen den Hamburger SV das Tor des FCN hüten. Der 22-Jährige, eigentlich Stammtorhüter der zweiten Mannschaft in der Regionalliga, soll im Volksparkstadion zu seinem ersten Zweitligaeinsatz kommen. Fiél will Reichert für seinen Einsatz belohnen: "Er ist ein wirklich guter Torwart und dazu noch ein guter Junge, der von Tag eins an hart an sich gearbeitet hat und das in jedem Training tut. Deswegen kriegt er dieses Spiel zurecht." Vor einer Kulisse von über 50.000 Zuschauern zu debütieren, wird nicht einfach, das weiß auch Fiél: "Bestimmt wird eine Aufregung da sein, aber auf sowas muss man sich freuen."

Auch wenn rein sportlich für den 1. FC Nürnberg am Sonntag nichts mehr auf dem Spiel steht, hat sich Cristian Fiél etwas vorgenommen für die Partie in Hamburg: "Ich will, dass wir die Saison gut zu Ende bringen, dass wir das Spiel konzentriert angehen", fordert der Trainer. "Wir fahren da nicht zum Spaß hin, auch wenn es für uns und den HSV um nichts mehr geht." Immerhin seien noch drei Punkte zu vergeben - auch vor dem Hintergrund der sportlichen Misere in der Rückrunde würde Fiél diese Zähler gerne einfahren: "Über die letzten Wochen ist viel gesprochen worden. Ich hätte nichts dagegen, mit einem Erfolgserlebnis in die Sommerpause zu gehen."

Der Nürnberger Cheftrainer lässt wissen, dass die Saison auch für ihn alles andere als einfach war. Trotzdem, oder vielleicht gerade deswegen, bezeichnet er die Spielzeit als lehrreich. Was genau er für seine künftige Trainerlaufbahn aus den vergangenen Monaten mitnimmt, will er für sich behalten, verrät aber: "Als Trainer lernst du immer dazu. Diese Saison waren viele Sachen dabei, die passiert sind, die ich nicht im Kopf hatte. Aber nur wenn diese Sachen passieren, kannst du reflektieren, was du anders machen würdest." Vielleicht fängt Fiél ja schon am Sonntag in Hamburg damit an.

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