2:2 gegen 96! Fürth war überlegen, machte aber wenig daraus

Florian Jennemann

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27.2.2021, 15:17 Uhr
Das auf Tabellenplatz Zwei rangierende Kleeblatt nimmt aus Hannover einen Punkt mit nach Hause.

© Sportfoto Zink / Melanie Zink, Sportfoto Zink / Wolfgang Zink Das auf Tabellenplatz Zwei rangierende Kleeblatt nimmt aus Hannover einen Punkt mit nach Hause.

Beim Schiedsrichter war alles beim Alten geblieben. Christof Günsch aus Marburg hatte schon den 4:1-Sieg der Spielvereinigung Greuther Fürth im Hinspiel im Ronhof gegen Hannover 96 gepfiffen. Auch in Niedersachsen übernahm er die Spielleitung. Die Regie beim Kleeblatt sollten freilich andere übernehmen.

Paul Seguin (Gelb) und Sebastian Ernst (Gelb-Rot) hatten ihre Sperren abgesessen und kehrten in die Startelf von Trainer Stefan Leitl zurück. Ganz so, wie es der 43-Jährige angekündigt hatte. Ebenso feierte die Mittelfeldraute erwartungsgemäß ein Comeback bei der Spielvereinigung. Hans Nunoo Sarpei auf der Sechser-Position, Seguin wie üblich auf halbrechts, Anton Stach halblinks und Ernst als Zehner bildeten das Herzstück des Fürther Spiels. Jamie Leweling und Dickson Abiama mussten im Vergleich zum 2:1-Erfolg über Kiel vom Montag weichen.

Die Partie begann damit, dass beide Teams ihren Spielrhythmus suchten, Fürth fand ihn zuerst. Hannover wartete und lauerte, das Kleeblatt verschaffte sich mit mehr Ballbesitz nach und nach mehr Vorteile. Für die ersten gefährlichen Momente vor dem Tor der Hannoveraner sorgte zunächst deren Keeper Michael Esser, der zweimal recht optimistisch mit dem ersten Pass aufbauen wollte, dabei aber einen Fürther fand.


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Havard Nielsen war der erste im Fürther Trikot, der Esser dann in die Bredouille brachte. Doch am linken Pfosten und aus kurzer Distanz wurde Nielsen von Esser gestoppt (18.). Fürth setzte nach, machte weiter Druck. Eine Flanke von David Raum nagelte Hannovers Verteidiger Niklas Hult an den eigenen Pfosten (29.). Nach einer Hereingabe von Marco Meyerhöfer verfehlte Branimir Hrgota nur knapp (29.). Fürth war überlegen, machte aber nichts daraus.

Haraguchi narrte mehrere Fürther in deren Strafraum

Bis Hannover wirklich gefährlich wurde, dauerte es bis zur 36. Minute. Genki Haraguchi narrte dann aber mehrere Fürther in deren Strafraum, konnte allerdings nicht mehr vernünftig abschließen und blieb an Sacha Burchert hängen (36.)

Eine an sich harmlose Szene hatte danach ihre Folgen. Nach einem Fürther Einwurf in der eigenen Hälfte landete der Ball über Stach und Meyerhöfer bei Ernst, der ihn nicht unter Kontrolle brachte. Haraguchi jagte ihm die Kugel ab, zog ein paar Meter davon und aus deren rund 20 ab. Der Flachschuss des Japaners schlug im rechten Eck zum 1:0 ein (41.).


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Mit einer glücklichen, schmeichelhaften Führung gingen die Niedersachsen in die zweite Hälfte. Bei Leitls Team gab es eine Veränderung nach dem Seitenwechsel. Timothy Tillman ersetzte Sarpei und rückte auf halblinks in der Raute, Stach übernahm die Sechser-Position.

Fürth war wieder in der Jäger-Position

Mit Wiederbeginn musste Esser gleich die erste knifflige Aufgabe lösen, als er ein drohendes Eigentor von Baris Basdas verhinderte (46.). Fürth drängte und drückte, den Ausgleich fest im Blick. Hannover war um Entlastung bemüht, Marvin Duksch (57.) und Valmir Sulejmani (67.) verpassten ihre Gelegenheiten. Nielsen nicht. Fürth hatte sich einige Male an der kompakten Defensive der Gastgeber verhakt, ehe der Norweger mit einem entschlossenen Abschluss zuschlug. Einen Freistoß, der von links in den Strafraum kam, knallte der Stürmer unter die Latte (68.). Hannover aber reagierte prompt. Der eingewechselte Moussa Doumbouya wurde von Barry und Maximilian Bauer im Strafraum nach einer Flanke nicht entschlossen gestört und köpfte zwischen Fürths Innenverteidigern postiert zum 2:1 für die Hausherren ein (70.).

Fürth war wieder in der Position des Jägers, wie nach dem 0:1 in der ersten Hälfte. Leitls Mannschaft blieb auf ihrem Weg, suchte ihre Chance mit Tempo und schönem Fußball, wie immer auch oft über die Außenbahnen. Mit gutem Auge leitete Seguin den erneuten Ausgleich ein, sah die Lücke in Hannovers Defensive, bediente den eingewechselten Dickson Abiama, der aus spitzem Winkel das 2:2 besorgte. Basdas hatte den Ball noch abgefälscht (76.). Die Partie war längst abwechslungsreich, nun stieg auch der Spannungsbogen.

Nicht aber die Trefferquote. Es blieb beim 2:2, Fürth hatte zweimal einen Rückstand aufgeholt und gepunktet. In der Schlussphase sah Bauer noch eine verhängnisvolle Gelbe Karte – seine fünfte. Im nächsten Topspiel am kommenden Samstag gegen den VfL Bochum ist er gesperrt.

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