2:2 in der Nachspielzeit! Keita-Ruel erlöst das Kleeblatt

2.11.2018, 21:07 Uhr
Der Held des Abends! Daniel Keita-Ruel trifft spät zum Ausgleich für das Kleeblatt.

© Sportfoto Zink / WoZi Der Held des Abends! Daniel Keita-Ruel trifft spät zum Ausgleich für das Kleeblatt.

Trainer Damir Buric hatte seine Mannschaft vor der Partie gewarnt. Bochum sei für ihn die spielstärkste Mannschaft in der Liga. Beide Teams hatten etwas gut zu machen. Fürth wollte nach der 0:2-Niederlage in Darmstadt Wiedergutmachung betreiben, Bochum nach dem Last-Minute-Remis gegen Regensburg (3:3) zeigen, dass sie mehr können.

Dies gelang nur den Gästen, die vom Anpfiff weg Druck machten. Den ersten Warnschuss gab Chung Yong Lee ab (5.). In der neunten Minute erspielte sich der VfL eine Doppelchance. Der lauffreudige Lukas Hinterseer überlupfte nach einem feinen Pass in die Schnittstelle Burchert, Mario Maloca verhinderte mit einer artistischen Grätsche in der Luft den frühen Rückstand. Nur eine halbe Minute später verhinderte Fürths Torwart im Eins-gegen-Eins gegen den Ex-Fürther Tom Weilandt die nächste Großchance.

Dann musste Maximilian Sauer mit einem Pferdekuss am Oberschenkel vom Feld. Weil es Roberto Hilbert nicht in den 18er-Kader geschafft hatte, durfte der zuletzt kaum gefragte Marco Caligiuri aufs Feld und den Rechtsverteidiger geben. Burchert nutzte den Wechsel für einen ersten Anpfiff an seine Vorderleute. Der brachte wenig. Fürth zeigte sich komplett von der Rolle. Kaum ein Pass kam an, die Abstände stimmten nicht, der Gegner war immer einen Schritt schneller am Ball. Ein Aufbäumen war in den ersten 45 Minuten nicht zu spüren. In der kompletten ersten Halbzeit hatten die Fürther nicht einen nennenswerten Torabschluss.

Und irgendwann kam, was kommen musste. Bochum ging in Führung. Die Hintermannschaft war unsortiert und Robert Tesche drückte nach einer Flanke von Lee den Ball über die Linie. Damit nicht genug: In der Nachspielzeit erhöhten die Gäste auf 0:2. Erst verlor Caligiuri nach einem langen Pass auf Danilo Soares das Laufduell, der legte mit der Hacke auf den sträflich freistehenden Sydnay Sam ab. Der musste nur noch quer legen und Hinterseer – ebenfalls allein auf weiter Flur – netzte ein.
In der Pause musste Buric sein ganzes Können auspacken. Nicht einmal im Schnelldurchlauf per Videoanalyse war es möglich, die Fehlerquellen im ersten Abschnitt anständig zu besprechen. Zumindest nahm er vorerst keinen weiteren Wechsel vor.

Fürth wie ausgewechselt

Was das Engagement anbelangte, ging mit dem Wiederanpfiff ein Ruck durch die Mannschaft. Julian Green gab nach 48 Minuten der ersten Torschuss ab, Lukas Gugganig vergab mit einem Kopfball nach einer Ecke Fürths große Chance auf den Anschlusstreffer (53.). Der fiel drei Minuten später, bei Gugganigs zweitem Versuch. Maximilian Wittek schlenzte per Freistoß  den Ball an den langen Pfosten, der Österreicher stand goldrichtig und musste nur noch einnicken.

Danach war die SpVgg endlich Bestandteil der Partie und nicht nur Zuschauer wie die 8750 Anwesenden im Ronhof. Fürth blieb am Drücker. David Atanga war fast durch, seine schlechte Ballannahme verhinderte den möglichen Ausgleich (64.). Eine Flanke von Tobias Mohr blockten die Bochumer in letzter Sekunde vor dem heranfliegenden Daniel Keita-Ruel (71.).  Bei Mohrs nächster guter Flanke klärte Timo Perthel wiederum vor Keita-Ruel. Dem VfL fiel imzweiten Abschnitt in der Offensive wenig ein. Die Gäste versuchten das Ergebnis zu verwalten. Nach 77 Minuten setzte Tim Hoogland einen Kopfball aus fünf Metern über das Fürther Gehäuse. Es blieb Bochums einziger Abschluss. Fürth stand nach einer desaströsen ersten Halbzeit weiter in der Bringschuld. Die Zeit verstrich, im Publikum und auf dem Rasen machte sich langsam Nervosität breit.

Finale furioso

Buric ging in den letzten zehn Minuten in die Vollen, nahm Innenverteidiger Richard Magyar vom Feld, brachte Fabian Reese und stellte hinten auf eine Dreierkette um. Mit dem Druck des nahenden Schlusspfiffs im Rücken, versuchte die SpVgg noch einmal alles. Und wurde belohnt. In der Nachspielzeit  drückte Keita-Ruel den Ball zum Ausgleich über die Linie, Fürth vergab beim letzten Konter des Spiels sogar noch den Siegtreffer. Ein furioses Finale endete dank einer engagierten zweiten Hälfte mit einem Punktgewinn.

SpVgg Greuther Fürth:  Burchert - Sauer (12. Caligiuri), Maloca, Magyar (81. Reese), Wittek - Gugganig, Ernst - Atanga, Green, Mohr - Keita-Ruel

VfL Bochum: Riemann - Baack (65. Fabian), Hoogland, Gyamerah, Danilo - Losilla, Tesche - Weilandt (83. Kruse), Lee, Sam - Hinterseer

Tore: 0:1 Tesche (37.), 0:2 Hinterseer (45.), 1:2 Gugganig (55.), 2:2 Keita-Ruel (90.) | Gelbe Karten: Burchert, Wittek, Gugganig, Maloca - DaniloGyamerah, Lee | Schiedsrichter: Alt (Heusweiler)  | Zuschauer: 9.000

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