25 Spiele, 25 Siege für Nürnbergs Footballer

29.04.2011, 08:20 Uhr
25 Spiele, 25 Siege für Nürnbergs Footballer

© Zink

Den hübschen Werbefilm in eigener Sache kann man sich noch heute auf ihrer Internetseite anschauen. Ein warmer August-Nachmittag 2010; viele begeisterte Zuschauer am Zeppelinfeld; spannender, packender Sport. Die Nürnberg Rams gegen die Königsbrunn Ants. Es ging um alles. Um die Meisterschaft. Um den Aufstieg. Den dritten in drei Jahren. 14:0, 14:13, 29:13. Geschafft.

25 Spiele, 25 Siege. In der Aufbauliga, Verbandsliga und Bayernliga gab es eigentlich nur Opfer und keine Gegner für die Rams. Ab Samstag heißt die nächste Zwischenstation auf dem vorgezeichneten Weg nach ganz oben: Regionalliga. Ein Heimspiel gegen die Starnberg Argonauts, Nürnberg ist klarer Favorit. Nicht nur zum Auftakt.

Die traditionsreichen Rams, zwischen 1983 und 1998 erstklassig, danach abgestürzt und erst 2007 neu gegründet, haben noch lange nicht genug. Ihr Ziel ist klar definiert: „Wir wollen irgendwann zurück in die GFL, die German Football League“, sagt Präsident und Abwehrspieler Alexander Schweiger. In Deutschlands höchste Spielklasse für American Football. Irgendwann? So schnell wie möglich.

Zwei Nationalspieler

Zwei Aufstiege fehlen noch. Dass es heuer schon wieder klappen könnte mit Platz eins, will Schweiger nicht ausschließen. Man hat sich schließlich ordentlich und auch recht namhaft verstärkt in der langen Pause. Athleten mit GFL-Erfahrung (Salimir Mehanovic, Manuel Pöllmann, Christian Schirl, Ali Shushak, Kai-Philipp Stief, Mario Gotschlich), darunter sogar zwei ehemalige deutsche Nationalspieler (Shushak, Stief), sowie mindestens zwei vielversprechende US-Amerikaner (Billy Arrington, Stanton Coy). Allerdings muss Terrell Clark II, ihr Star und mit Abstand bester Angreifer der vergangenen Jahre, ersetzt werden. Clark II hat beruflich in den Niederlanden zu tun.

Die Rams 2011: ein paar Neue, viele junge, aber auch schon etwas Ältere. Die nach wie vor aktiven James Honig (44) und Hannes Kranzfelder (42) spielen seit ihrer Jugend für die Rams und zählten auch 1998 zum Aufgebot, damals noch zu Bundesliga-Zeiten. Und wollen nun weiter mithelfen, dass sich Geschichte möglicherweise wiederholt in Nürnberg.

Der Standort verträgt höherklassigen Football. In ihrer Glanzzeit Mitte der 80er Jahre war am Zeppelinfeld nicht nur die Haupttribüne rappelvoll; 6000 Fans und mehr sollen es hin und wieder gewesen sein, wie Schweiger erzählt. Zum Bayernliga-Finale gegen Königsbrunn kamen über 800, neulich, zur Saison-Eröffnung, immerhin 650. Die Rams sind wieder ziemlich in, was auch Vorstand Schweiger nicht entgangen ist. „Wir hoffen im Schnitt auf 1000 Zuschauer pro Heimspiel“, so Schweiger, „mit 500 wären wir aber auch zufrieden.“

Es sind ja nur vier, bei noch fünf Mannschaften, die Aschaffenburg Stallions haben Anfang April wegen akuten Spielermangels zurückgezogen. Es bleiben neben Starnberg und den Rams noch Regensburg Phoenix, die Fursty Razorbacks (Fürstenfeldbruck) und die Allgäu Comets (Kempten) übrig, nach Einschätzung Schweigers der härteste Konkurrent im Kampf um die direkte Versetzung in die 2. Liga. Der Zweitplatzierte kann es noch über die Relegation schaffen.

Darauf wollen es die Rams nicht ankommen lassen, obwohl sich Präsident Schweiger mit möglicherweise kühnen Prognosen zurückhält. Frühestens am 21. August weiß man, ob es mit dem vierten Aufstieg geklappt hat. In vier Jahren.

Keine Kommentare