3:0! Fürth feiert gegen Aue zweiten Sieg binnen vier Tagen

Katharina Tontsch

Sport

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29.1.2021, 20:21 Uhr
Drin! Julian Green freut sich über sein Tor zum 3:0.

© Sportfoto Zink / Wolfgang Zink, Sportfoto Zink / Wolfgang Zink Drin! Julian Green freut sich über sein Tor zum 3:0.

Eigentlich muss man den FC Erzgebirge einfach mögen: Seit 1966 nennt man die Auer liebevoll "Veilchen" – wegen ihrer lilafarbenen Trikots. Trifft man auf die Anhänger, sächseln sie oft ganz freundlich-süß und begrüßen sich so schön retro-mäßig mit "Glück auf", und dann gibt es im Erzgebirgsstadion auch noch den sagenumwobenen Nudeltopf. Alles sehr nett, alles auch ein wenig putzig. Unterschätzen aber sollte man den FC Erzgebirge Aue nie.

Die Spielvereinigung Greuther Fürth weiß das besonders gut – aus eigener Erfahrung. In den vergangenen sechs Liga-Partien hat Aue viermal gewonnen, darunter das 5:0 im Dezember 2018 im Ronhof, zweimal gab es ein Remis. Der jüngste Sieg des Kleeblatts lag mehr als drei Jahre zurück. Das aber sollte sich ändern.

Eine Überraschung gab es schon vor dem Anpfiff: Marius Funk startete statt Sascha Burchert. Einfach, weil er es sich durch gute Trainingsleistungen verdient hatte. Der etatmäßige Keeper saß auf der Bank. Ansonsten war Kleeblatt-Trainer Stefan Leitl zur Stammformation mit Marco Meyerhöfer, Paul Jaeckel, Anton Stach, Sebastian Ernst und Havard Nielsen zurückgekehrt.

Die erste Chance initiierten die Auer über die linke Fürther Abwehrseite, Florian Krüger flankte auf Calogero Rizzuto, dessen Schuss Meyerhöfer blocken konnte. Einen Rizzuto-Freistoß klärte Jaeckel. In der Anfangsphase waren die Sachsen das gefährlichere Team. Eine echte Torchance aber sprang nicht heraus.

Stattdessen traf die Spielvereinigung nach einer starken Einzelaktion: Branimir Hrgota zog von links ins Zentrum und feuerte, noch von Florian Ballas abgefälscht landete der Ball im Netz (15.). Kurz darauf zog Nielsen aus gut zehn Metern ab, erstmals packte Martin Männel zu. Nach einer knappen halben Stunde fing der Aue-Schlussmann auch einen flach geschossenen Freistoß von Hrgota.

Gäste mit schwacher Offensive

Von den Gästen kam offensiv nicht mehr viel. Stattdessen drehten die Hausherren immer mehr auf – und profitierten auch noch von einem individuellen Fehler des FC Erzgebirge. Louis Samson versprang der Ball am eigenen Strafraum, Sebastian Ernst spitzelte dazwischen und legte quer auf Hrgota – 2:0 (34.).

Aue versuchte es fast schon verzweifelt aus der Distanz, so dass sich Funk zumindest einmal in Halbzeit eins auszeichnen konnte. Den Versuch von Pascal Testroet parierte er ohne Probleme. Die aber hatte kurz darauf jemand anderes: Jaeckel humpelte kurz vor dem Pausenpfiff vom Feld, Maximilian Bauer ersetzte ihn. Gäste-Trainer Dirk Schuster brachte mit Jan Hochscheidt, mit vier Treffern der erfolgreichste Auer Torschützen gegen das Kleeblatt, eine neue Offensivkraft.

Mit Power begannen die Sachsen die zweiten 45 Minuten. Raum behinderte in der Box in höchster Not den abschlussbereiten Testroet. Auf der Gegenseite hatte der bereits verwarnte Ognjen Gnjatic Glück, dass er für ein Foul nicht die zweite Gelbe Karte gesehen hat. Schiedsrichter Robert Schröder hatte bis dahin insgesamt sehr viel laufen lassen. Doch die Fürther ließen sich von nichts und niemanden beunruhigen. Da tat Aue gerade einmal so, als ginge vielleicht in der zweiten Hälfte etwas. Dann traf Julian Green zum 3:0 und für ihn persönlich im dritten Spiel in Folge. Serviert hatte mit einer guten Flanke auf den linken Pfosten Außenverteidiger Meyerhöfer (60.).

Personeller Schock

Doch direkt nach der Freude folgte der nächste personelle Schock: Mergim Mavraj musste ebenfalls verletzt den Platz verlassen, Anton Stach rückte mangels weiterer Innenverteidiger zurück, und Hans Nunoo Sarpei kam fürs defensive Mittelfeld. Nun mussten die Fürther die souveräne Führung mit einer improvisierten Abwehr über die Zeit bringen. Für die Schlussviertelstunde brachte Leitl mit Jamie Leweling, Dickson Abiama und Timothy Tillman ein frisches Offensiv-Trio. Der 19-Jährige probierte es direkt mit einem guten Abschluss. Funk, der sich auszeichnen und auch gut mitspielen konnte, klärte gegen Philipp Zulechner. Am Ende dieser englischen Woche aber schwanden auf beiden Seiten die Kräfte. Fürth gewann gegen Aue dank effektiver Abschlüsse – zum ersten Mal seit mehr als drei Jahren.

SpVgg Greuther Fürth: Funk - Meyerhöfer, Jaeckel (45. Bauer), Mavraj (63. Sarpei), Raum - Stach - Seguin, Green (75. Leweling) - Ernst (75. Tilmann) - Hrgota, Nielsen.

FC Erzgebirge Aue: Männel - Gonther, Samson, Ballas (83. Bussmann) - Strauß, Rizzuto (69. Härtel) - Fandrich, Gnjatic - Zolinski (46. Hochscheidt) - Krüger (77. Jonjic), Testroet (69. Zulechner)

Tore: 1:0 Hrgota (15.), 2:0 Hrgota (34.), 3:0 Green (60.) | Gelbe Karte: Green, Bauer, Meyerhöfer - Gnjatic, Ballas | Schiedsrichter: Schröder (Hannover)

+++ Hier gibt's den Live-Ticker zum Nachlesen +++

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