3:2 - Ice Tigers entscheiden Zitterpartie für sich

Sebastian Böhm

Sportredaktion

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11.10.2019, 21:53 Uhr
Die Ice Tigers gewinnen ein spannendes und intensives Spiel gegen Straubing.

© . Die Ice Tigers gewinnen ein spannendes und intensives Spiel gegen Straubing.

Eine der unzähligen Eigenheiten, die das Eishockey zu bieten, ist die Absenz von Eigentoren. Dass der Straubinger Travis Turnbull am Freitagabend den Puck nach 15 Minuten und 21 Sekunden ins eigene Tor hat gleiten lassen, haben nur die 4330 Zuschauer in der Arena Nürnberger Versicherung gesehen. In der Statistik des Spiels zwischen den Thomas Sabo Ice Tigers und den Straubing Tigers wird trotzdem der Nürnberger Chris Brown bis in alle Ewigkeit als Torschütze des 1:0 geführt werden. Dass er sich später in diesem unterhaltsamen Spiel mit einem im Nachhinein verständlichen Fehlpass bei den Gästen revanchierte, war nur eine weitere Kuriosität, die dieser Eishockey-Abend zu bieten hatte.
 


Am Ende 3:2 (1:0, 1:1, 1:1). Etwas glücklich könnte man schreiben, hätte sich mit Brown nicht ein zehnter Nürnberger verletzt. Nach dem Foul von Schopper spielte Brown weiter, leistete sich den Fehlpass, blieb aber nach dem zweiten Drittel mit Verdacht auf Gehirnerschütterung in der Kabine.
 
Als Brandon Buck zuvor die Arena im Anzug betreten hatten, saßen seine Kollegen bereits umgezogen in der Kabine. Buck war schwer erkältet und fiel ebenso aus, wie acht weitere Nürnberger (Grosse, Festerling, Wirth, O‘Brien, Dupuis, Ramoser, Bernhardt, Kislinger). Coach Kleinendorst brauchte diesmal nur noch sechs Zeilen für seine Aufstellung, exakt drei Sturm- und drei Abwehrreihen konnte er aufbieten – so wie das zuletzt zu Beginn der 90er Jahre Alltag war. Straubing trat dagegen mit vier kompletten Blöcken und dem Selbstvertrauen eines famosen Saisonstarts an. Das zeigte sich auch auf dem Eis. Die niederbayerischen Tiger wirkten souveräner, die fränkischen hielten voller Engagement dagegen: Alanov traf den Pfosten (6. Minute), Browns trudelnden Schuss fing Straubing Torhüter Vogl akrobatisch mit der Fanghand (8.). Auf der anderen Seite rettete Treutle mehrmals stark für seine Kollegen. Ein Tor konnte da nur ohne Torhüter fallen. Genau passierte dann ja auch.

 

 

 

 Nach einem Foul von Fischbuch zeigten die Schiedsrichter eine Strafe an, weil Straubing aber im Puckbesitz blieb, verließ Vogl zu Gunsten eines sechsten Feldspielers das Eis. Eine alltägliche Szene. Was dann aber passierte, hatten die meisten Zuschauer in der Arena wohl noch nie live gesehen: Straubing organisierte sich neu, um einen Angriff zu starten, als Turnbull den Puck zu einem Verteidiger zurücklegen wollte. Nur stand da kein Verteidiger vor dem Tor. Leichter dürfte Brown noch nie zu einem Tor gekommen sein (16.).

Straubing übernahm danach wieder, Nürnberg ließ aber kaum wirklich gute Chancen zu. Die hatten sie selbst auf der anderen Seite, vor allem Kapitän Reimer und Schwartz verzweifelten an Vogl – und an sich selbst. Es war die beste Reihe an diesem Abend, die den Vorsprung ausbaute. Alanov und letztlich Bassen arbeiteten den Puck ins Tor (33.). Und weil der Zwischenstand die Kräfteverhältnisse nur unzureichend spiegelte, legte Brown den Gästen im Power-Play den Anschlusstreffer auf. Den Rückhandpass des Texaners nahm Connolly auf. Dessen Alleingang konnte Treutle noch stoppen, nicht aber Mouillierats Nachschuss (39.). Also musste wieder Bassen ran. Auch er traf nach seinem Alleingang im zweiten Versuch (46.). Der gebürtige Nürnberger Ziegler brachte Straubing nur noch heran (58.). Zwei Minuten später konzentrierten sich die Ice Tigers bereits auf das Auswärtsspiel am Sonntag (19 Uhr) in Augsburg.
 
Nürnberg: Treutle; Bender/Mebus, Summers/Schulze, Gilbert/Weber – Schwartz/Eder/Reimer, Fischbuch/Acton/Brown, Alanov/Bassen/Cangelosi. - Tore: 1:0 Brown (15:21/5-6), 2:0 Bassen (32:23), 2:1 Mouillierat (38:45/4-5), 3:1 Bassen (45:40), 3:2 Ziegler (57:31/5-4). - Schiedsrichter: Hunnius/Rohatsch. - Zuschauer: 4330. Strafminuten 10 -12.

 

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