5:3! Die Ice Tigers antworten gegen Augsburg

Michael Fischer

Nürnberger Nachrichten

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4.1.2019, 21:53 Uhr
Rein damit! Die Thomas Sabo Ice Tigers machten gegen Augsburg vor der gegnerischen Hütte mächtig Eindruck.

© Sportfoto Zink / ThHa Rein damit! Die Thomas Sabo Ice Tigers machten gegen Augsburg vor der gegnerischen Hütte mächtig Eindruck.

Auf seinem Helm trägt Niklas Treutle die Hoffnung immer bei sich. Es sind drei Worte, die unter dem grün leuchtenden Ninja Turtle auf dem Kopf des Torhüters fast etwas untergehen: Alles wird gut. Gut ist bei den Thomas Sabo Ice Tigers in dieser Saison allerdings nur wenig, die Hoffnung, dass alles schon bald wieder besser wird, wurde zuletzt mal wieder getrübt. Drei Niederlagen nacheinander können passieren, sie sollten einer seit Monaten strauchelnden Mannschaft allerdings derzeit nicht mehr passieren. Elf Punkte Rückstand hatten die Ice Tigers vor dem ersten Bully auf den zehnten Tabellenplatz, der im März zur Teilnahme an den Pre-Playoffs berechtigen würde.

Der Druck vor dem Heimspiel gegen die Augsburger Panther war also hoch – doch zumindest an diesem Freitagabend wurde endlich einmal wieder alles gut. Nach einer vor allem im ersten Drittel starken Leistung gewannen die Ice Tigers den Vergleich mit den in dieser Spielzeit so starken, diesmal aber erschreckend schwachen Panthern mit 5:3 (3:1, 2:0, 0:2).

Als es nach knapp drei Minuten zum ersten Mal laut wurde in der Arena, lag Brandon Segal auf dem Eis. Den Ruf des Publikums nach einer Strafe ignorierten die Schiedsrichter, Nürnberg ließ sich davon aber nicht beirren. Philippe Dupuis legte quer auf Tom Gilbert, der die Übersicht behielt, einen Augsburger Verteidiger über das Eis rutschen ließ und überlegt zum 1:0 traf. Die Müdigkeit, die sie am Mittwoch in München noch so gelähmt hatte, war verschwunden, die Ice Tigers spielten weiter nach vorne – doch dann jubelten die Gäste: Henry Haase probierte es aus spitzem Winkel, sein vermeintlich ungefährlicher Schuss von der Bande rutschte an Treutle vorbei ins Tor (8. Minute).

Und Acton! 

Doch dann erinnerte sich der Nürnberger Torhüter an den Spruch auf der Rückseite seines Helms. Alles wird gut. Nach einer sehenswerten Parade setzte sich Chris Brown energisch durch, skatete vor das Augsburger Tor, seinen zu zentralen Schuss konnte Olivier Roy nur abprallen lassen – Will Acton bedankte sich mit dem 2:1 (10.). Die Ice Tigers hatten aber noch immer nicht genug. Unmittelbar vor einem Bully in Überzahl nahm Brandon Buck nahm seinen Mundschutz heraus und erzählte Shawn Lalonde von seinem Plan – wie dieser aussah, sah man wenige Sekunden später: Lalonde passte zu Buck, der weiter zu Will Acton, der wiederum vor dem Tor den freien Chris Brown fand: Nach 20 Minuten, in denen die Ice Tigers mal wieder bewiesen, wozu sie im Stande sind, stand es 3:1.

Die Augsburger hingegen dürften sich spätestens da an den Mittwochabend erinnert haben. Nach einer 0:5-Niederlage in Bremerhaven reisten sie noch nachts nach Hannover, um von dort aus nach Nürnberg zu fahren. Fit wirkten die Spieler des Tabellenvierten jedenfalls nicht, den Panthern gelang offensiv kaum etwas, auch defensiv konnten sie den Ice Tigers nichts entgegensetzen. Als Jason Bast in der nächsten Überzahl den Turbo anwarf, Chris Brown schickte und Brandon Buck die keineswegs einfache Hereingabe zum nächsten Tor versenkte, konnte man die 7033 Menschen in der Arena förmlich aufatmen hören. Mit jedem weiteren Angriff, mit jedem Check wurde es lauter, die angespannte Stille zu Beginn wich nun kollektiver Erleichterung.

Lalonde lässt die Arena beben

Als Chad Bassen bei Vier gegen Vier die Zeit verschleppte, stöhnte mancher Zuschauer schon auf, doch an diesem Abend sollte Nürnberg alles gelingen. Der Arenasprecher hatte gerade die Augsburger Vollständigkeit angekündigt, da spielte Bast auf Lalonde, der 30 Sekunden vor Ende des zweiten Drittels in Unterzahl zum 5:1 traf. In der zweiten Drittelpause hatten die Augsburger einen Schuldigen für das nächste Debakel gefunden, in die letzten 20 Minuten gingen sie mit einem neuen Torhüter. Markus Keller musste nicht mehr hinter sich greifen, dafür verfinsterte sich die Miene von Niklas Treutle noch zweimal. Nach dem 3:5 zwei Minuten vor Schluss wurde es sogar nochmal spannend, das Empty Net Goal verpasste Nürnberg mehrfach. Was der Erfolg wert ist, wird sich am Sonntag zeigen, wenn die Ice Tigers um 17 Uhr in Ingolstadt antreten.

Nürnberg: Treutle; Lalonde/Mebus, Aronson/Bender, Gilbert/Weber; Fox/Dupuis/Segal, Reimer/Weiß/Pföderl, Brown/Acton/Mieszkowski, Bast/Buck/Bassen.

Schiedsrichter: Kohlmüller/Rohatsch. - Zuschauer: 7033. - Tore: 1:0 Gilbert (3:03), 1:1 Haase (7:35), 2:1 Acton (9:34), 3:1 Brown (14:43/5-4), 4:1 Buck (24:42/5-4), 5:1 Lalonde (39:29/4-5), 5:2 Trevelyan (47:40/5-4), 5:3 Le Blanc (57:43/4-5). - Strafminuten: 6– 10.

 

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