Am Karsamstag auf ein Neues in der Arena!

06.04.2007, 00:00 Uhr
Am Karsamstag auf ein Neues in der Arena!

© dpa

Macht nichts, denn Matchball Nummer zwei haben die Ice Tigers nun am morgigen Karsamstag in der Arena Nürnberger Versicherung. Spielbeginn ist um 14.30 Uhr, Kartenvorverkauf am Samstag in der Arena ab 8 Uhr sowie an den üblichen Vorverkaufsstellen. Und sollte auch noch ein fünftes Spiel nötig werden - was die Nürnberger natürlich mit aller Macht vermeiden wollen -, so würde dies am Ostermontag um 18.30 Uhr dann wieder in Düsseldorf ausgetragen.

Schon das erste Drittel dieser packenden Auseinandersetzung war nichts für schwache Nerven. Schiedsrichter Daniel Piechaczek aus Ottobrunn leitete kleinlich, aber zumeist konsequent und schickte die bis zum Letzten kämpfenden Kufencracks auf beiden Seiten auf die Strafbank. Die Nürnberger nutzten den Platz auf dem Eis besser und arbeiteten sich viel mehr Chancen heraus als die Düsseldorfer - allein, den Puck brachten sie im Eröffnungsabschnitt nicht im Kasten unter. Dabei hatten Colin Beardsmore (3., 6.), Brian Swanson (9.), André Savage (10.) oder Scott King (11.) zum Teil wirklich höchst komfortable Möglichkeiten.

Auf der Gegenseite musste Jean-Francois Labbé nur zweimal - gegen Patrick Reimer (4.) und den wieder als Stürmer aufgebotenen etatmäßigen Verteidiger Jean-Luc Grand-Pierre (18.) mit großartigen Paraden rettend eingreifen.

Ein Traumstart im zweiten Drittel

Im zweiten Drittel gab es weniger Strafzeiten, dafür aber fielen jetzt die Tore - mit einem Traumstart für die Tigers! Nach 21 Sekunden fälschte Martin Jiranek einen Schuss von Kapitän Christian Laflamme zum 1:0 ab, nur 76 Sekunden später erhöhte der wiederum ungemein agile Adrian Grygiel - er war es letztlich, der den Puck nach einem Schuss von Jame Pollock über die Linie stocherte - auf 2:0.

Danach nahm DEG-Coach Don Jackson sofort eine Auszeit. Mit der Folge, dass die Hausherren jetzt mächtig Druck entfachten - und mit der Folge, dass die Tigers zwei Gegentore durch Alexander Sulzer (28.) und Reimer (30.) zum 2:2-Ausgleich hinnehmen mussten. Die erneut hochdramatische und hochklassige Play-off-Partie hätte da schon kippen können. Aber Greg Leeb brachte seine Farben mit einer feinen Einzelleistung postwendend wieder in Front (31.) - und Grygiel, der allein auf DEG-Torhüter Jamie Storr zufahren konnte, hätte in der 37. Minute gar die Vorentscheidung für die Nürnberger erzwingen können!

90 Sekunden vor Schluss des Mittelabschnitts leistete sich DEG-Verteidiger Sean Brown, der eben erst eine Sperre abgesessen hatte, einen bösen, unnötigen Bandencheck gegen Petr Fical - mit fünf Strafminuten plus einer Spieldauerdisziplinarstrafe war sein Comeback damit bereits wieder beendet. Aber Fical musste in der Kabine bleiben; er fehlte im Endspurt ebenso wie der schon angeschlagen ins Spiel gegangene King.

Die Ice Tigers konnten die Überzahl am Ende des zweiten und zu Beginn des dritten Akts leider nicht nützten; da agierten sie zu passiv und vergaben anschließend sogar die große Chance bei einem 33 Sekunden langen 5:3-Powerplay. Zu allem Überfluss schaffte Craig Johnson noch bei Düsseldorfer Überzahl das 3:3 (45.) und brachte Grand-Pierre mit einem Solo nur 27 Sekunden später die Metro Stars mit 4:3 erstmals selbst in Front.

Justin Mapletoft erzwang die Verlängerung

Damit war der Krimi freilich noch längst nicht entschieden! Die Tigers zeigten wieder ihre Krallen und kamen noch einmal zurück. Swanson scheiterte an Storr (50.), Jiranek am Pfosten, dazwischen hielt Labbe sein Team mit einer Glanztat gegen Daniel Kreutzer (58.) im Spiel, ehe Justin Mapletoft - die Uhr zeigte genau 59:21 Minuten - doch noch zum 4:4-Ausgleich traf. Da saß DEG-Verteidiger Sulzer auf der Strafbank und hatte Labbé seinen Kasten für einen weiteren Feldspieler verlassen. Doch unverständlich, weshalb Piechaczek den Videobeweis bemühte! Rick Looker, diesmal der vierte Offizielle, konnte wahrlich nichts Regelwidriges an diesem Treffer finden - er gab ihn und läutete die Verlängerung ein.

Der Traum der Ice Tigers vom ganz schnellen Einzug in die Finalrunde um die deutsche Meisterschaft war dann aber umso schneller geplatzt. Erstmals in Viertel- oder Halbfinale zogen sie in der Zusatzschicht den kürzeren, weil der 35-jährige Kanadier Andrew Schneider einen zunächst abgewehrten Schuss quasi volley verwandelte. Also bleibt den Nürnbergern nichts anderes übrig: auf ein Neues am Samstag in der Arena!

Martin Jiranek war der Erste, der Worte fand. «Das war eine bittere Niederlage», sagte er, «aber man konnte nicht davon ausgehen, dass wir die Serie in drei Spielen entscheiden.» Der Stürmer-Routinier forderte: «Jetzt müssen wir alle am Samstag Gas geben, denn am Montag wollen wir nicht mehr hierherkommen!»

Düsseldorf: Storr - van Impe, Brown; Bazany, Sulzer; Cullen, Dietrich - Grand-Pierre, Kreutzer, Kathan; P. Reimer, Collins, Johnson; Schneider, Antons, Panzer; Jörg, Barz / Nürnberg: Labbé - Laflamme, Cespiva; Bader, Periard; Pollock, Ondruschka - King, Leeb, Mapletoft; Savage, Swanson, Fical; Grygiel, Polaczek, Maurer; Acker, Jiranek, Beardsmore / SR: Piechaczek (Ottobrunn) / Zuschauer: 8488 / Strafminuten: Düsseldorf 23 plus zehn Disziplinar (Dietrich) plus Spieldauer (Brown) - Nürnberg 16 (Pollock sechs, Ondruschka vier, Polaczek, Mapletoft, Savage je zwei) / Tore: 0:1 (20:21) Jiranek (Laflamme/Beardsmore), 0:2 (21:37) Grygiel (Mapletoft/Pollock), 1:2 (27:18) Sulzer, 2:2 (29:57) P. Reimer (5-4), 2:3 (30:30) Leeb (Jiranek), 3:3 (44:41) Johnson (4-5), 4:3 (45:08) Grand-Pierre, 4:4 (59:21) Mapletoft (6-4), 5:4 (61:55) Schneider.

Keine Kommentare