Andrea Trinchieri übernimmt bei den Brose Baskets

16.6.2014, 15:34 Uhr
Gibt den Bamberger Korbjägern ab sofort die Richtung vor: Andrea Trinchieri wird Trainer der Brose Baskets.

© AFP/JACK GUEZ Gibt den Bamberger Korbjägern ab sofort die Richtung vor: Andrea Trinchieri wird Trainer der Brose Baskets.

Brose Baskets-Sportdirektor Wolfgang Heyder: "Wir freuen uns, in Andrea einen sehr erfahrenen Trainer gewonnen zu haben, der nachgewiesen hat, dass er mit seinen Teams Erfolg hat. Er spielt sehr europäisch, was ich persönlich sehr schätze. Hinzu kommt, dass er mit Strukturen wie in Bamberg bereits vertraut ist.“

Michael Stoschek, Aufsichtsratsvorsitzender der Bamberger Basketball GmbH: "Ich freue mich, dass wir mit Andrea Trinchieri einen der absoluten Spitzentrainer in Europa verpflichten konnten und damit eine wichtige Voraussetzung für eine erfolgreiche Zukunft des Bamberger Basketballs geschaffen haben."

Der 45-jährige Italiener, der sich mit den Brose Baskets auf einen Drei-Jahres-Vertrag einigte, stand zuletzt für das Team von Unics Kazan an der Seitenlinie und führte die Russen bis ins Finale des Eurocups. Dort unterlag Trinchieri zwar mit seiner Mannschaft gegen Valencia, wurde aber dennoch zum "Trainer des Jahres 2014" im zweithöchsten europäischen Wettbewerb gewählt. Vor seiner Zeit in Kazan stand der gebürtige Milanese, der bis vor kurzem auch Chefcoach der griechischen Nationalmannschaft war, von 2009 bis 2013 an der Seitenlinie von Pallacanestro Cantù. Auch in seinem Heimatland agierte Trinchieri sehr erfolgreich, holte einmal den italienischen Supercup (2012/13) und sicherte sich mit den Italienern zweimal die Teilnahme an der Euroleague, wo in der Saison 2012/13 sogar der Sprung ins TOP16 gelang. Trinchieri wurde während seiner Zeit in Cantù zweimal als Trainer des Jahres der italienischen Liga (2010, 2011) ausgezeichnet.

"Bamberg hat wie ich eine Vision und einen Weg diese zum Leben zu erwecken, deshalb war ich, als man mich kontaktiert hat, überzeugt, dass wir eine gemeinsame Basis finden werden. Das Angebot beinhaltete nicht nur eine gute Organisation mit Ambitionen und einen Neuaufbau nach einer sehr erfolgreichen Phase, sondern auch Stabilität", so Neu-Coach Trinchieri über seine Entscheidung für Bamberg. "Kazan war eine wunderbare Erfahrung, die mich viel gelehrt hat und wofür ich immer dankbar sein werde. Ich habe mich jetzt gegen Geld und für Stabilität entschieden. Bamberg hat realistische Ziele. Sie wissen, wo sie hin wollen und sind bereit zu tun, was nötig ist, um wieder dorthin zu gelangen."

Trotz aller Erfolge tritt Andrea Trinchieri in Bamberg in die großen Fußstapfen von Erfolgstrainer Chris Fleming, der während seiner sechsjährigen Amtszeit vier Meisterschaften und drei Pokalsiege feiern konnte. Wolfgang Heyder, der sich zusammen mit Carl Steiner für die Trainersuche verantwortlich zeichnete, ist aber davon überzeugt, dass Trinchieri in der Lage sei, die Fußstapfen eines Chris Fleming auszufüllen. "In Cantù hat er ein ähnliches Programm mit aufgebaut. Zuletzt hat Andrea in Kazan deutlich gezeigt, was er kann, ist vollkommen zu Recht zum besten Trainer der abgelaufenen Eurocup-Saison gewählt worden. Ich bin der Meinung, dass er unser Gesamtprogramm definitiv viele Schritte nach vorne bringen wird", nannte Heyder einige Vorzüge des neuen Trainers. Heyder gab gegenüber der versammelten Presse aber auch zu Protokoll, dass der 45-Jährige erst gar nicht auf der Kandidatenliste stand, da er in Kazan eigentlich noch ein gültiges Arbeitspapier besaß. "Als sich jedoch abzeichnete, dass Trinchieri nicht unbedingt in Kazan bleiben wollte, ging alles recht schnell", erklärte Heyder.

Trinchieri bringt "natürlich seinen Coaching-Staff" (Heyder) mit nach Bamberg, was zur Folge hat, dass die beiden Assistenztrainer Arne Woltmann und Stefan Weißenböck sowie Athletiktrainer Marcus Lindner für die Spielzeit 2014/2015 freigestellt werden.

Mit dem neuen Trainer an Bord kann man sich in der Domstadt nun an die Kaderplanung machen. Sportdirektor Heyder betonte in diesem Zusammenhang, dass es zunächst wichtig sei, die deutschen Positionen zu besetzen. Mit Elias Harris, Johannes Thiemann und Maik Zirbes stehen derzeit drei Deutsche unter Vertrag. Mit Karsten Tadda könnte ein Vierter bald dazu kommen, da der "Bamberger Kettenhund" laut Heyders Aussage gerne in Bamberg bleiben würde. Im Gegenzug stehe laut Heyder bereits fest, dass sowohl Sharrod Ford als auch Jared Jordan, der erst im Februar nach Bamberg gewechselt war, in der neuen Saison nicht mehr im Brose-Trikot spielen werden.

"Wir wollen dem neuen Trainer weitest möglichen Freiraum bei der Zusammenstellung der neuen Mannschaft geben. Das hat diese Entscheidung unumgänglich gemacht", so Brose Baskets-Sportdirektor Wolfgang Heyder. "Wir bedanken uns herzlich bei Jared und Rod für ihren Einsatz und wünschen ihnen für die Zukunft nur das Beste." Ob Jamar Smith und Rakim Sanders weiter für Bamberg auf Korbjagd gehen werden, müsse zunächst mit Andrea Trinchieri besprochen werden, schloss Heyder den Punkt "Personalplanung" vorerst ab.

Anschließend gab der Bambergs Sportdirektor einen Ausblick auf die anstehende Spielzeit. Durch das überraschend frühe Play-off-Aus habe man weder in der Euroleague noch im Eurocup ein Startrecht erworben. "Wir haben uns für beide Wettbewerbe um eine Wildcard beworben", so Heyder. Bislang wurde allerdings nur die Teilnahme an der Euroleague-Qualifikation in Aussicht gestellt. Ob Bamberg dieses Turnier spielen werde, sei noch nicht entschieden.

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