Anspannung? Der Neustart der Neumarkter Fitness-Studios
21.5.2021, 21:10 UhrUm den Puls von Karl-Heinz Schuster in die Höhe zu treiben, reichten die täglichen Spaziergänge in den vergangenen Monaten kaum aus. Als sich aber jüngst neue Lockerungen abzeichneten, fieberte der Rentner schon der Öffnung seines Fitness-Studios entgegen. „Ich habe die Nachrichten verfolgt und mich dann sofort für einen Termin angemeldet“, berichtet der 70-Jährige, der seit zwei Jahren Stammgast bei Jumpers im Neuen Markt ist und drei bis vier Einheiten pro Woche abspult. „Mir fehlte einfach etwas im Leben“, sagt Schuster, als er nun am Freitagvormittag wieder in den gewohnten Räumlichkeiten trainieren durfte. „Ich taste mich jetzt wieder langsam ran, in zwei Wochen bin ich bei der alten Form.“
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Bei solch einer unübersehbar guten Kundenlaune machte auch den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern vor Ort die Arbeit direkt wieder Spaß. Dabei hatten die zwischenzeitlich immer wieder enttäuschten Hoffnungen auf ein Ende der Betriebspause verbunden mit der steten Überarbeitung der Hygienekonzepte viel Kraft gekostet. "Die Anspannung war vorab schon enorm. Nach der Regierungserklärung am Dienstag sind bei uns die Vorbereitungen angelaufen, erst Donnerstagnacht kam die Bestätigung vom Landratsamt", erklärt Jumpers-Regionalmanager Patrick Hollmann. Während das Geschehen an den Geräten schnell der bekannten Routine folgte, mussten sich die Formalitäten an der Theke erst einspielen. Die Kontrolle von Test-Nachweisen war in den hastig für Sommer-Halbjahr 2020 formulierten Schutz-Bestimmungen genauso wenig vorgeschrieben wie die feste Terminbuchung.
Zu jeder vollen Stunde kommt es zum Wechsel. Bei der Planung von Abläufen und der Einführung des elektronischen Anmeldeportals "konnten wir auf die Erfahrungen unserer Filialen in anderen Bundesländern zurückgreifen", sagt Hollmann. Dass sich hingegen das Schnelltest-Zentrum einer Drogerie-Kette im Untergeschoss des selben Gebäudes befindet, sei "pures Glück für uns". Bei einer vormittäglichen Auslastung von nur knapp 15 der maximal 60 Plätze ließ sich das Prozedere ohne große Probleme bewältigen. "Allerdings hat das Telefon durchgängig geklingelt, viele wollten sich vorab informieren", berichtet Hollmann.
Einen arbeitsreichen und aufregenden ersten Betriebstag erlebte auch Wolfgang Götz. Der Inhaber des Fitnesspark Neumarkt begrüßte seine "erste Kundin bereits um sieben Uhr früh vor der Tür". Erwartungsgemäß war es noch kein volles Gedränge. Doch Götz gibt sich "guter Dinge", dass der Schweiß bald wieder in Strömen fließt.
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