Fußball-Regoinalliga
Ausgleich in letzter Minute: SC Eltersdorf ist frustriert
3.8.2021, 21:24 UhrDie dunklen Wolken waren vorbeigezogen, das Gewitter hatte den Elsner-Sportpark am Dienstagabend verschont. Die Eltersdorfer Fußballer aber saßen wie Geschlagene auf der Bank. Sebastian Schäferlein hatte die Hände vors Gesicht geschlagen. Wieder nichts. Wieder kein Sieg, auch im fünften Versuch nicht.
In der Nachspielzeit hat der Aufsteiger den Ausgleich kassiert. "Wieder ein Standard-Gegentor", moniert Schäferlein. "Wir müssen gallig genug sein, um das auch in der 90. Minute besser zu verteidigen." Das 1:1 ist "extrem bitter", vor allem, weil die Quecken zahlreiche eigene Chancen hatten.
Wie schon in den vergangenen Partien verstecke sich der SC Eltersdorf von Beginn an nicht. Die Quecken waren in der Anfangsviertelstunde das spielbestimmende Team, ohne aber zu klaren Möglichkeiten zu kommen. Den ersten Abschluss hatte Tim Sulmer nach guter Vorarbeit von Manuel Stark, doch der Zugang setzte die Kugel links einen halben Meter vorbei. Das war ein altbekanntes Bild aus den jüngsten Spielen - die Eltersdorfer vergaben zu viele Chancen. Und das hatte sich bislang immer gerächt.
Diesmal auch fast wieder. Doch SCE-Keeper Tugay Akbakla klärte mit einem schnellen Reflex gegen Markus Gallmaier. Aus der anschließenden Ecke entsprang ein Eltersdorfer Konter, Schäferlein trieb an, dann aber vertändelte Julian Konrad den Ball. Wenig später scheiterte Stark nach Vorarbeit von Calvin Sengül an Gäste-Torwart Simon Busch. Nach einer halben Stunde verloren die Hausherren zunehmend den Zug zum Tor. So war in dieser Phase BFV-Präsident Rainer Koch die größte Attraktion im Elsner-Sportpark, als er sich in der Pause ein fränkisches Bratwurst-Weggla holte.
Vom FCN über Jahn Forchheim nach Eltersdorf
Sebastian Schäferlein aber musste sein Team nach einer guten Leistung in den ersten 45 Minuten ohne Torerfolg aus der Kabine führen. Der SCE-Kapitän ist ein offensiver Rechtsverteidiger, war absolut verlässlich in der Bayernliga. 175 Einsätze hatte er in der fünfthöchsten Klasse, bis auch er mit Eltersdorf erste Erfahrungen in der Regionalliga sammelte. Zu Saisonbeginn hatte er noch wegen Adduktorenproblemen aussetzen müssen, in Memmingen kam er schon von der Bank und bereitete das 1:1 vor. Seit dem Bayern-Spiel ist der 28-Jährige zurück in der Startelf.
Entdeckt hatte den gebürtigen Höchstadter einst der ehemalige Club-Profi Reinhold Hintermaier, so ging es für Schäferlein in die Jugend des 1. FCN. Aussortiert hatten ihn die Nürnberger dann, weil er "zu klein und nicht robust genug" gewesen war, erinnert sich Schäferlein zurück. Heute hat er mit seinen 1,94 Körpergröße eine beeindruckende Statur, strahlt alleine dadurch Ruhe und Souveränität aus. Auch in der Regionalliga.
Quecken schlagen mit Sengül zu
Dort dauerte es im zweiten Durchgang ein wenig, bis das Quecken-Spiel wieder an Fahrt aufnahm. Dann aber schlug der Aufsteiger endlich zu: Calvin Sengül köpfte nach Flanke von Julian Konrad aus zentraler Position ein (57.). Nachlegen konnten die Eltersdorfer zunächst aber nicht, stattdessen leisteten sie sich ein paar einfache Abspielfehler. Der SV Schalding-Heining kam nach einer Stunde besser in die Partie und ging nun auch früher ins Pressing.
Die Gastgeber konterten in der Schlussphase, beinahe mit Erfolg. Eine schnelle Passstafette von Laurin Klaus über Maximilian Göbhardt brachte Schäferlein in Schussposition. Vom rechten Flügel schob er links am Kasten vorbei. Kurz darauf sprintete Klaus alleine auf Keeper Busch zu, spitzelte die Kugel aber ebenfalls neben das Tor. Das hätte die Entscheidung sein müssen. Plötzlich ging es mit Tempo hoch und runter. Auf der Gegenseite grätschte Gallmaier den Ball am SCE-Gehäuse vorbei. Dann forderten die Eltersdorfer einen Handelfmeter, doch Schiedsrichter Christian Dietz winkte ab.
"Das fühlt sich scheiße an, aber es hilft nichts"
So hatten die Gäste weiterhin die Chance auf einen Punkt - und sie nutzten das in letzter Minute. Nach einem Eckball, den Akbakla mit einer unnötigen Ballberührung erst ermöglicht hatte, herrschte Durcheinander im Eltersdorfer Strafraum. Gallmaier drückte die Kugel mit dem Kopf über die Linie (90.+1).
"Das fühlt sich scheiße an, aber es hilft nichts. Freitag geht es nach Unterhaching", sagt Schäferlein. "Wir waren bislang immer mit unseren auf Augenhöhe, selbst im Bayern-Spiel haben wir es bis zur 60. Minute gut gemacht. Es wären mehr Punkte möglich gewesen." Langsam "sollten wir einen Dreier holen". Sebastian Schäferlein fühlt sich "gut am Platz" und angekommen in der Regionalliga. Jetzt fehlt nur noch der erste Sieg.
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