Bemitleidenswerter Debütant: Willert patzt im Club-Tor
4.11.2019, 22:53 Uhr"Ganz kalt", das verriet Sportvorstand Robert Palikuca am Montagabend eine halbe Stunde vor dem Anstoß in Bochum bei Sky, sei dieser Benedikt Willert den Tag über gewesen. Soll heißen: Extrem cool. Und das vor seinem Debüt im Profifußball.
18 ist der Forchheimer erst und zurzeit Torwart Nummer fünf beim 1. FC Nürnberg. Weil die Nummer eins (Christian Mathenia, Kniescheibenbruch), zwei (Andreas Lukse, krank, saß zumindest auf der Bank), drei (Patric Klandt, Achillessehnenriss) und vier (Jonas Wendlinger, Schambeinentzündung) am Montagabend jeweils nicht konnten, musste eben der sehr junge Mann zwischen die Pfosten.
Seit Mathenias schwerer Verletzung Anfang Oktober trainierte Willert, hervorgegangen aus der DJK/SpVgg Effeltrich und im Juli 2015 vom FSV Erlangen-Bruck zum Club gewechselt, bereits bei den Profis mit.
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"Der macht das schon"
"Das ist so im Fußball, wir wissen alle nicht, was für bekommen", sagte Damir Canadi vorab, zumindest bei der U21 in der viertklassigen Regionalliga habe Willert bereits überzeugen können. "Ich wünsche ihm, dass er es genießt - und ihn die Mannschaft so unterstützen wird, dass er zu Null spielen kann." "Der macht das schon“, ergänzte Palikuca, der sich vor allem von Willerts immensem Selbstvertrauen hörbar beeindruckt zeigte.
Blums glitschiger Ball
Das stand bereits in der neunten Minute auf einer harten Probe, als Danilo Soares gleich vier Verteidiger mühelos stehen ließ und mit einem platzierten Schuss ins lange Eck die Bochumer Führung erzielte. Willert konnte nichts machen, gegen Lee rettete er wenig später bravourös, das 0:2 hingegen hätte er verhindern können, ja müssen, wenn er den glitschigen Ball nach einem Freistoß des Ex-Nürnbergers Danny Blum festgehalten hätte.
Dass Willert beim 0:3 nach Manuel Wintzheimers Direktabnahme aus kurzer Entfernung die Beine nicht schnell genug zusammenbekam, kann passieren, wird ihn aber ebenfalls noch eine Zeitlang beschäftigen, bei Blums direktem Freistoß an den Querbalken hatte Willert immerhin großes Glück. Nach dem Seitenwechsel musste sich die Nummer 34 zwar noch ein paar Mal strecken, blieb aber ohne Gegentor, also zumindest in den zweiten 45 Minuten. So kalt wie vor dem Spiel dürfte er trotzdem nicht mehr gewesen sein.