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Bescheidenheit und Vorfreude: Die Bayernliga-Trainer vor dem Start

Kevin Gudd

Neumarkter Nachrichten

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24.7.2021, 06:00 Uhr
Bescheidenheit und Vorfreude: Die Bayernliga-Trainer vor dem Start

© Peter Roggenthin

Im Ergebnissport Fußball liegen Sensation und Enttäuschung oft nahe beisammen. Welchen Lauf müsste die Saison nehmen, damit der eine oder andere Fall eintritt?

Shqipran Skeraj, ATSV Erlangen (Samstag, 16 Uhr, in Cham): Die größte Enttäuschung wäre für mich, wenn es nochmals zum Abbruch käme. Sportlich haben wir uns einen einstelligen Tabellenplatz als Rahmen gegeben für das Ziel, innerhalb von drei Jahren in die Regionalliga aufzusteigen. Wenn wir mit unserem Kracher-Programm einen guten Start erwischen, kann es weit nach oben gehen. Da sind halt noch ein paar andere Topklubs, für die das gleiche gilt. Sollten wir am Saisonende trotzdem an der Tabellenspitze stehen, nehmen wir den Erfolg natürlich mit.

Bescheidenheit und Vorfreude: Die Bayernliga-Trainer vor dem Start

© Sportfoto Zink / Daniel Marr

Gerd Klaus, SV Seligenporten (Samstag, 14 Uhr, gegen Karlburg): Ein Abstieg wäre definitiv immer eine Enttäuschung. Sensationell fände ich die Meisterschaft. Aber mal im ernst. Für uns geht es nach dem Umbruch darum, mit vielen jungen Neuzugängen eine Mannschaft mit Perspektive für die nächsten Jahre aufzubauen.

Jürgen Schmid, ASV Neumarkt (Samstag, 15 Uhr, in Hof): Über Enttäuschungen mache ich mir überhaupt keine Gedanken. Als Aufsteiger sollte der Klassenerhalt automatisch oberste Priorität haben. Mit diesem Fokus bin ich meine Aufgabe hier angegangen. Wir wissen ja auch noch gar nicht, wo wir leistungsmäßig stehen. Einige Konkurrenten haben ordentlich aufgerüstet, andere haben Probleme. Die Tests in der Vorbereitung sagen gewöhnlich wenig aus. Ich bin nach dem Pokal-Auftritt jedenfalls zuversichtlich, ein einstelliger Tabellenplatz wäre herausragend.

Nach langer Pause müssen die Kicker in den Rhythmus finden, und das vor Zuschauern. Kommt da Lampenfieber auf?

Shqipran Skeraj, ATSV Erlangen: Die Vorfreude überwiegt eindeutig. Die Jungs haben das doch über Monate vermisst und die Atmosphäre beim Pokalspiel in Schwabach, den späten Torjubel, total genossen. Aus meiner Profizeit kenne ich durchaus Anspannung, aber die wird mit dem Anpfiff ausgeblendet.

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© Sportfoto Zink / Oliber Gold

Gerd Klaus, SV Seligenporten: Einige unserer Jungs kommen aus der A-Jugend. Die müssen lernen, dass es jetzt intensiver zur Sache geht. Für Nervosität bleibt da keine Zeit. Die Zuschauer sorgen sicherlich auf beiden Seiten für Motivation.
Jürgen Schmid, ASV Neumarkt: Ich sehe den positiven Effekt durch das Publikum. Wir haben gleich am zweiten Spieltag unter der Woche Seligenporten zu Gast. Das wird ein Fest.


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Welchem Abgang trauern Sie nach - und welcher Starspieler lässt einem das Herz aufgehen?

Shqipran Skeraj, ATSV Erlangen: Lucas Markert, den wir ja schon im letzten Sommer abgeben mussten, hinterlässt mit seiner offensiven Qualität eine Lücke und spielt nicht umsonst Regionalliga. Statt Stars haben wir mit Kevin Woleman, Philip Messingschlager, Christopher Kracun, Alexander Piller und Oliver Janz echte Charakterköpfe dazugewonnen, die mit ihrer Persönlichkeit eine Bereicherung für unsere junge Gruppe darstellen.
Gerd Klaus, SV Seligenporten: Die Abgänge tun uns auf allen Positionen weh, da brauche ich niemand speziell hervorzuheben. Dafür müssen zum Beispiel Josip Bajic und Manfred Strobel, die in der Vergangenheit noch nicht so viele Startelf-Einsätze bekommen haben, mehr in die Verantwortung rutschen. Freilich erwarte ich mir genauso von einem Bernd Rosinger, Christian Knorr oder Berti Schötterl, dass sie das Gerüst mit ihrer Erfahrung und Ratschlägen stabilisieren.

Bescheidenheit und Vorfreude: Die Bayernliga-Trainer vor dem Start

© Fritz Etzold

Jürgen Schmid, ASV Neumarkt: Der Verein konnte glücklicherweise sämtliche Leistungsträger halten. Mit Christian Schrödl haben wir einen Zielspieler dazugeholt, der weiß, wo das Tor steht. Aus der jungen Garde präsentiert sich Elias Meyer im Moment am reifsten. Jannis Hampl oder Henrik Brüggen sind ebenfalls auf einem guten Weg, sich zu etablieren.

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