Bestenliste des Leichtathletikverbands: LAC Quelle Fürth bleibt national vorne dabei

4.1.2021, 18:19 Uhr
Bestenliste des Leichtathletikverbands: LAC Quelle Fürth bleibt national vorne dabei

© Foto: Theo Kiefner

Zu Weihnachten hat der Deutsche Leichtathletik-Verband (DLV) seine Jahres-Bestenlisten veröffentlicht. Heiß ersehnt, gerade weil wegen der Pandemie viele Wettkämpfe ausgefallen waren. Diese Listen geben den Athleten die Möglichkeit, ihre Leistungen einzuordnen.


DAV-Sektion bleibt der mitgliederstärkste Verein Fürths


"Man weiß dann: Wo stehe ich in Deutschland?", erklärt Tim Höhnemann, Vorsitzender des LAC Quelle Fürth, die Relevanz. Besonders wichtig sind sie für die Altersklassen U 16 und jünger, weil es hier noch keine Deutschen Meisterschaften gibt. "Bayernweit kann man zwar immer der Beste sein, aber wenn man dann sieht, dass es in Sachsen zehn gibt, die besser sind als man selbst, erschrecken manche", erklärt Höhnemann. Da sei das ganz gut, um sich "einzurenken".

Für die Etablierten bei den Erwachsenen ist die genaue Platzierungen nicht ganz so entscheidend: "Bei den Leistungsträgern wie Patrick Schneider oder Kerstin Hirscher weiß man schon, dass sie – wenn sie nicht verletzt sind – dabei sein werden. Man weiß, wenn sie Dritter oder Fünfter werden, dann war das Jahr okay, bei Platz eins oder zwei war das Jahr sehr gut."

Schneider und Hirscher verlassen den LAC

Am Ende wurde Schneider auf seiner Paradestrecke von 400 Metern Dritter. Auch Hirscher belegte über 3000 Meter Platz drei und über 1500 Meter Rang neun. Beide werden den LAC zum Jahreswechsel verlassen: Patrick Schneider zieht es (wie berichtet) nach Wattenscheid, Kerstin Hirscher geht nach Regensburg.

Den Spitzensport könne man in Fürth einfach nicht mehr so fördern wie früher, findet Höhnemann und nimmt den Abgang der beiden gelassen hin. Wichtiger seien für ihn ohnehin die Platzierungen der Nachwuchskräfte und da ist der LAC breit aufgestellt. "Es ist wichtig, viele der Jüngeren in der Bestenliste zu haben, denn dann ist die Chance, dass man später in den älteren Altersklassen einen vorne dabei hat, umso größer."

Herausragende Leistungen bot da unter anderem die Deutsche Meisterin Julia Rath, die gleich in drei Disziplinen (800, 1500 und 3000 Meter) in der U 18 unter den Top Ten gelandet ist und es auf den beiden kürzeren Strecken sogar in die Listen der Frauen schaffte.

"Zu Recht im Bundeskader"

Ähnliches gelang Ronja Wohlfahrt über 400, 800 und 400 Meter Hürden, die auf der Hürdenstrecke auch noch in der U 23 auf sich aufmerksam machte. "Dafür sind sie ja auch zu Recht im Bundeskader", resümiert Höhnemann, "aber drei Mal vertreten zu sein, auch noch relativ weit oben und das auch mehrfach in den höheren Altersklassen, das kann sich sehen lassen."

Ein schöner Erfolg auch für Viktor Ertelt, der beim Speerwurf in der U 20 den fünften Platz belegt und damit seinen Fauxpas bei den Deutschen Jugendmeisterschaften immerhin etwas ausgleichen konnte – damals wurde er wegen eines Formfehlers disqualifiziert. "Ganz überraschend weit vorne ist Janos Bimüller", freut sich Höhnemann über die Leistung des 15-jährigen Stabhochspringers, der es – obwohl mit Abstand kleinster Athlet im Feld – unter die zehn Besten seiner Altersklasse geschafft hat.


Patrick Schneider in der Sprinter-WG von Chemnitz


Leon Khavaam konnte sich nach langer Verletzung ebenfalls wieder im nationalen Vergleich platzieren. Allerdings nicht in seiner Stammdisziplin Weitsprung, sondern im Dreisprung. Auch wenn er es da gerade so in das 50er-Feld geschafft hat, sollte die Motivation groß sein, nach seiner Verletzung wieder an alte Leistungen anzuknüpfen.

Wohl unter den Top 20

Bei den U 16-Juniorinnen trug sich die 4 x 100-Meter-Staffel, bestehend aus Carla Birkner, Lea Hergenroether, Kaya Russler und Chidinma Sophia Eze, auf Platz drei ein. Das Quartett ist in allen Altersklassen vertreten und bei den Frauen immerhin noch auf Rang 15 gelistet.

So kann Höhnemann mit den Leistungen der LAC-Athletinnen und -Athleten durchaus zufrieden sein. In der Vereinswertung "könnte ich mir vorstellen, dass wir dieses Jahr unter den besten 20 landen". Er sieht das als schöne Momentaufnahme, die er aber nicht überbewerten wolle.

Trotzdem sei es ein großer Erfolg, weil "wir einer der wenigen Vereine in diesen Listen sind. Die meisten sind inzwischen Leichtathletikgemeinschaften, in denen sich mehrere Vereine zusammenschließen und ihre Kräfte bündeln".

Und auch, wenn mit Schneider und Hirscher zwei Zugpferde den Verein verlassen, muss es dem LAC nicht bange werden, denn der breite Unterbau im Nachwuchs nährt die Hoffnung auf Nachfolger.

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