Duell in Franken
Bewährte Strategie und ein klares Ziel: So geht die Polizei das Hochrisiko-Derby in Nürnberg an
12.03.2025, 15:16 Uhr
Auch ein Derby dauert 90 Minuten. Auch im Derby gibt es maximal drei Punkte. Auch im Derby muss das Runde ins Eckige. Und dennoch ist das Frankenderby zwischen dem 1. FC Nürnberg und der SpVgg Greuther Fürth am Sonntag (13.30 Uhr) kein Spiel wie jedes andere - bei Weitem nicht, vor allem nicht für die Fans, aber auch nicht für die Polizei. Das anstehende Frankenderby gilt abermals als "Hochrisikospiel", das bestätigte Christian Seiler, Pressesprecher der Polizei Mittelfranken, auf Anfrage unserer Redaktion.
Dementsprechend gilt es für die Polizei, den Einsatz am Sonntag gezielt im Vorfeld zu planen, eine geeignete Polizeitaktik zu wählen und eine ausreichende Anzahl an Kräften anzusetzen. Eine zentrale Rolle in der Vorbereitung spielen dabei laut Seiler "unsere Erfahrungen aus vergangenen Begegnungen": In der jüngeren Vergangenheit habe das "bewährte Einsatzkonzept der strikten Trennung der Fangruppen sehr gut funktioniert", entsprechend werde die Polizei diese Taktik auch beim 274. Frankenderby weiterfahren.
Ebenfalls in den Vorbereitungen berücksichtigt werden "aktuelle Erkenntnisse zu diesem Spiel", etwa Fanmärsche oder sonstige Aktionen der aktiven Fanszene. Abgesehen davon, dass sich der Fürther Anhang um 10 Uhr am Hauptbahnhof treffen möchte, vermeldete Seiler: "Zu möglichen größeren geplanten Aktionen liegen uns aktuell keine Informationen vor."
Nähere Details zur geplanten Strategie wollte der Pressesprecher nicht verraten. Er versicherte aber, dass eine "entsprechende Anzahl an Kräften vor Ort" sein wird. Deren Hauptaufgabe wird es sein, die Trennung der beiden rivalisierenden Fanlager sicherzustellen: Es gilt, "größere Fangruppierungen voneinander getrennt zu halten und ein unkontrolliertes Zusammentreffen zu vermeiden", erklärte Seiler im Gespräch.
Dabei gestaltet sich die Trennung der beiden Fanlager in Nürnberg tendenziell etwas leichter als in Fürth. Dies ist auf die örtlichen Gegebenheiten zurückzuführen: "In Nürnberg liegt das Stadion nicht im Wohngebiet, das macht den Unterschied zum Derby in Fürth aus. In Fürth erfolgt die Anreise der Fans durch öffentliche Verkehrsmittel und dann durch den Fußweg zum Stadion. In Nürnberg hingegen gibt es verschiedene Eingänge und dadurch eine rein örtliche Trennung der Fanlager", konstatierte Polizeisprecher Seiler.
"Wir hoffen, dass es eine friedliche Partie wird. Wir wollen den Fans, die die Partie friedlich verfolgen möchten, ebendies ermöglichen", kündigte Seiler an, stellte aber auch klar: "Jenen Fans, die bewusst die Auseinandersetzungen suchen werden, werden wir zuvorkommen."
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