Blum spielt um seine Zukunft beim FCN
31.3.2016, 12:08 UhrNoch in der Hinserie stand sich Danny Blum häufig selbst im Weg. Zu eigensinnig sei er auf dem Fußballplatz, hieß es, zu wenig mannschaftsdienlich in seiner Dienstverrichtung. Darunter litt in einigen Momenten der ganze Club.
Dass es nur gemeinsam funktioniert, hat auch Danny Blum verinnerlicht. Dass er die anderen braucht und die anderen jetzt auch wieder ihn. Seit dem 22. Spieltag gab er nach seinen Einwechslungen zum Teil entscheidende Impulse. In Düsseldorf und gegen Fürth mit dynamischen Vorstößen, in Sandhausen, gegen Kaiserslautern und gegen Leipzig auch mit einem Tor und zwei Vorlagen. Zehn Scorerpunkte hat Danny Blum inzwischen auf seinem persönlichen Konto und damit nur vier weniger als etwa Niclas Füllkrug.
Es hat etwas gedauert, bis sich Danny Blum mit seiner neuen Rolle als Kurzarbeiter arrangieren konnte. Seit ein paar Wochen aber kommt es in der Schlussphase häufig auch auf ihn an. "Der macht verrückte Dinge", weiß auch sein Trainer, zuletzt häufig mit positiven Auswirkungen. Dabei wäre Rene Weiler vor allem an der taktischen Schwerfälligkeit des 25-Jährigen fast schon verzweifelt.
Trotzdem ließ er ihn in der Winterpause nicht ziehen, als ein offenbar konkretes Angebot des türkischen Erstligisten Osmanlispor vorlag. Wer sich knapp drei Monate später mit Danny Blum unterhält, kann sich nicht vorstellen, dass er weg wollte. Sein Vertrag läuft am 30. Juni aus - es sei denn, der Club würde aufsteigen. "Ich würde gerne hierbleiben, ich fühle mich wohl hier", sagt Blum; sollte es heuer nicht klappen mit der Bundesliga, "müsste man halt schauen, wie es weitergeht".
Lange verletzt
Die Verantwortlichen sind nach wie vor hin- und hergerissen von diesem sehr speziellen Fußballer. In der vergangenen Saison hatte ihn ein Knorpelschaden weit zurückgeworfen, in der aktuellen Runde lief es mit ein paar Ausnahmen auch lange nicht nach Wunsch. Mittlerweile scheint Danny Blum aber eingesehen zu haben, was wirklich wichtig ist. "Ich versuche, der Mannschaft zu helfen. Und nur das zählt." Hätte der Club mit ihm auf der Bank weiterhin Erfolg, "würde ich das so unterschreiben, auf jeden Fall". Ergo ordnet er sich gerne unter, wenn die Gruppe davon profitieren sollte.
Bemerkenswerte Ansichten eines lange als Egozentriker verschrienen Profis — der aber wohl verstanden hat, dass der Club größer ist als jeder Einzelne. "Jeder hat begriffen, um was es geht", sagt Blum, und zwar: "Nur um das Team, um den Verein, dass wir den wieder zurückbringen in die Erste Liga". Wovon Danny Blum sogar in zweifacher Hinsicht profitieren würde.
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