Braunschweig: Lieberknecht verlängert, Kumbela knipst

21.10.2016, 17:39 Uhr
Er ist die Konstante bei Eintracht Braunschweig: Trainer Torsten Lieberknecht, der seinen Vertrag bis 2020 verlängert hat.

© Sportfoto Zink / DaMa Er ist die Konstante bei Eintracht Braunschweig: Trainer Torsten Lieberknecht, der seinen Vertrag bis 2020 verlängert hat.

Einen eigenen Filmtrailer hatten die Verantwortlichen von Eintracht Braunschweig zur Vertragsverlängerung ihres Trainers aufgenommen. Lieberknecht lässt im Schlaf noch einmal seine wichtigsten Momente seiner Trainerlaufbahn bei der Eintracht Revue passieren, um sich nach dem Aufwachen mit einem Brief auf den Weg ins Stadion zu machen. In der Fanversammlung vor dem letzten Heimspiel gegen Kaiserslautern unterschrieb der 43-Jährige dann live unter dem Jubel der Fans seinen neuen Vertrag. "Ich habe bis 2020 unterschrieben. Ohne Wenn und Aber", sagte Lieberknecht. "Bei uns steht die Kontinuität über allem. Das war und ist unsere Kraft."

Nach Heidenheims Frank Schmidt (ebenfalls Vertrag bis 2020) ist Lieberknecht der einzige Trainer in der 2. Liga, der von seinem Verein einen derartigen Vertrauensbeweis erhielt. Und der damit ein deutliches Zeichen an die Mannschaft sendete: "Der Trainer wird in Krisenzeiten nicht euer Alibi sein." Und nicht wie in vielen anderen Vereinen das schwächste Glied in der Kette.

Nur moderate Kader-Korrekturen

Kontinuität ist im Profifußball ein bisweilen überstrapaziertes Wort. Haben will sie jeder, dafür bereit zu sein, fällt vielen schwer. Bei der Eintracht gehen sie ihren Weg mit Lieberknecht stramm weiter. Als es in der Bundesliga 2013/2014 nicht lief, stand der Trainer nicht zur Debatte, auch in den beiden Folgejahren, als Braunschweig keine Rolle im Aufstiegskampf zurück in die Beletage des Profifußballs spielte, war Lieberknecht unangefochten. Das zahlt sich jetzt aus.

Die Korrekturen am Kader fielen moderat aus. Für Gerrit Holtmann (Mainz 05) und Rafal Gikiewicz (Freiburg) nahm die Eintracht rund vier Millionen Euro ein, das ohnehin schon stark besetzte Team wurde mit Gustav Valsvik (Strömsgodset, Innenverteidigung), Christoffer Nyman (IFK Norrköping, Sturm) und Suleiman Abdullahi (Viking Stavanger, Sturm) für rund 2,4 Millionen Euro aufgepeppt. An Abdullahi (derzeit verletzt) war auch die Spielvereinigung lange dran, am Ende war das Kleeblatt aber nicht bereit, die geforderte Ablösesumme zu stemmen.

Kumbela blüht an der alten Wirkungsstätte wieder auf

Ein Lichtblick im Spiel der Eintracht ist zudem Domi Kumbela. In Fürth endete sein Gastspiel nach einer mehr als verunglückten Liaison bereits nach einem halben Jahr, bei den Löwen ist der 32-Jährige wieder aufgetaut, hat in dieser Saison bereits sechs Mal getroffen.

Nach Lieberknecht soll demnächst auch Manager Marc Arnold in Braunschweig bis 2020 verlängern und für Kontinuität auf allen Ebenen sorgen. In Fürth wären sie über ein bisschen mehr Konstanz auf dem Platz schon glücklich. Von Kontinuität auf der Position des Trainers und Managers hat sich der Verein seit längerem verabschiedet. Wie im Kader wird hier munter durchgewechselt.

Sollte Ruthenbeck bald seinen Spind räumen müssen, könnte sich die Spielvereinigung in der Pressemitteilung zumindest die Standardformulierung "aus familiären Gründen" ersparen. Die gilt sogar in Fankreisen mittlerweile als "running gag", wenn wieder mal ein Offizieller den Verein verlässt. Ruthenbeck würde seinen Vertrag gerne erfüllen. Sorgen, die Lieberknecht nicht einmal im Schlaf überkommen überkommen würden.

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