Brecko: "Wir sind noch nicht da, wo wir hinwollen"

2.12.2015, 11:16 Uhr
Hat eine Vorstellung davon, wo es in dieser Saison noch mit dem Club hingehen soll: Miso Brecko.

© Sportfoto Zink / DaMa Hat eine Vorstellung davon, wo es in dieser Saison noch mit dem Club hingehen soll: Miso Brecko.

Der persönliche Aufstieg vollzog sich rasant. Knapp drei Monate hat Miso Brecko gebraucht - vom Sommer-Zugang bis zum Spielführer des 1. FC Nürnberg. Seit dem 0:0 in Duisburg darf er die  Binde tragen, weil die ursprünglich eingeteilten Kollegen Jan Polak und Even Hovland seit ein paar Wochen nur noch zweite Wahl sind. "Es macht mich stolz und glücklich, bei so einem großen Verein wie dem 1. FC Nürnberg Kapitän zu sein", sagt Miso Brecko, "ich versuche, so viel und so gut wie möglich zu helfen." Erstaunlicherweise ging mit seiner Beförderung auch ein Formanstieg einher; in den vergangenen sieben Partien zeigte der Slowene seine besten Leistungen, seitdem er beim Club angestellt ist.

"Immer konstant"

Erfahrung bringt Brecko jede Menge mit. 225 Pflichtspiel-Einsätze für den FC Köln in sieben Jahren zeugen von einer außergewöhnlichen Konstanz, drei Jahre durfte er den FC sogar als Kapitän anführen. Im zarten Alter von 31 suchte er trotzdem eine neue Herausforderung. Und fand sie in Nürnberg. Club-Coach René Weiler ist ausgesprochen froh, auf die Erfahrung des 77-maligen Nationalspielers bauen zu können. "Brecko spielt immer konstant, er hat wenige Schwankungen in seinen Leistungen", sagt Weiler. Dabei unterstrich der so Gelobte zuletzt nicht nur seine Wichtigkeit als Abwehrstabilisator. Beim imposanten 4:0 am Hamburger Millerntor wagte sich Brecko das eine oder andere Mal über die Mittellinie, mit einer punktgenauen Hereingabe bereitete er zudem den Führungstreffer von Niclas Füllkrug mustergültig vor. Es war bereits sein dritter Assist.

Nicht nur seine Ruhe am Ball tut dem Club ausgesprochen gut, auch Miso Breckos Persönlichkeit ist ein Gewinn für diese Mannschaft. In seiner langen Karriere hat er schon einiges erlebt, neulich in Maribor mal wieder eine herbe Enttäuschung. Im Play-off-Rückspiel gegen die Ukraine reichte es für die Slowenen nicht ganz, das 1:1 war zu wenig für einen Platz bei der EM 2016. Kurz vor Schluss sah Brecko nach einem groben Foul noch die Rote Karte, aber das sollte nicht mehr entscheidend sein.

"Wir wollen weiter nach oben"

Der Aufwärtstrend beim Club kommt für Brecko derweil nicht überraschend. "Wir haben mittlerweile ein gutes Gefühl, fühlen uns wohl auf dem Platz", sagt er, "wir sind sehr positiv, optimistisch", worin ihn auch das 4:0 in St. Pauli bestärkt hat. "Aber jetzt geht’s weiter, es gibt nichts zu feiern - wir sind noch nicht da, wo wir hinwollen." Denn, man höre und staune: "Es ist nicht selbstverständlich, dass wir Dritter oder Zweiter werden." Die extreme Leistungsdichte in der Zweiten Bundesliga soll mehr Chance als Risiko sein für den 1. FC Nürnberg, der offenbar richtig Lust hat auf eine geschichtsträchtige Aufholjagd. Freiburg und Leipzig haben zwar aktuell acht Punkte mehr, "aber wir wollen weiter nach oben, in dieser Liga können wir jeden schlagen."

 

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