Ende einer Ära in Freak City

Was der Rückzug von Michael Stoschek für Brose Bamberg bedeutet

Sebastian Gloser

Sportredakteur

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10.1.2023, 14:45 Uhr
"Der Begriff 'Freak City' sollte nicht nur für unsere Fans, sondern für die gesamte Bamberger Gesellschaft gelten", findet Brose-Chef Michael Stoschek und wundert sich, dass es noch nicht mehr Interessenten gibt, die seine Nachfolge antreten wollen.

© David-Wolfgang Ebener, dpa "Der Begriff 'Freak City' sollte nicht nur für unsere Fans, sondern für die gesamte Bamberger Gesellschaft gelten", findet Brose-Chef Michael Stoschek und wundert sich, dass es noch nicht mehr Interessenten gibt, die seine Nachfolge antreten wollen.

Im Rahmen eines Pressegesprächs warb Michael Stoschek am Dienstag eindringlich für eine Zukunft des Bamberger Basketball-Standorts; eine Zukunft allerdings, die der sich der Brose-Chef nur noch in der Rolle des freundlichen Begleiters sieht, nicht mehr als den bestimmenden Kopf der vergangenen zehn Jahre. 2006 war der Automobilzulieferer als Hauptsponsor in Bamberg eingestiegen, ab 2012 war das Unternehmen in Person von Stoschek Alleingesellschafter. In diese Ära fallen acht Meistertitel und fünf Pokalsiege. Dass diese Ära im Sommer zu Ende gehen würde, hatte der Chef des Aufsichtsrates bereits an Weihnachten 2021 angekündigt, nun ist auch klar, in welchem Umfang er sich zurückzieht.

Verkaufspreis 1 Euro

Ohne zu große Emotionen zu zeigen, zog Stoschek am Dienstag im Bamberger Trainingszentrum in Strullendorf Bilanz. 85 Millionen Euro hätten das Unternehmen Brose und seine Gesellschafter in den vergangenen Jahren in den Bamberger Basketball investiert, zuletzt wurde das Engagement vor allem wegen der Krise der Automobilindustrie zwar deutlich reduziert, noch immer zählt der Klub aber zu den potenteren in der Basketball-Bundesliga (BBL).

Ob das auch in Zukunft noch der Fall sein wird, das ist die Frage. In den kommenden zwei Jahren wird Brose dem Klub als Hauptsponsor erhalten bleiben, Michael Stoschek und sein Sohn Maximilian ziehen sich allerdings aus dem Aufsichtsrat zurück, die Gesellschafteranteile werden für den "symbolischen Preis von 1 Euro" verkauft. Drei konkrete Interessenten soll es bereits geben, Stoschek hofft aber noch auf deutlich mehr Unterstützung in den kommenden Wochen. "Der Begriff 'Freak City' sollte nicht nur für unsere Fans, sondern für die gesamte Bamberger Gesellschaft gelten", betonte er am Ende seines Staements, das mit "Chance für einen Neuanfang" überschrieben war.

Stoschek schlägt "Baskets Bamberg" vor

Dieser Neuanfang beinhaltet auch einen Namenswechsel. Sollte sich bis zum Sommer niemand finden, der sich die entsprechenden Rechte sichern will, brachte Stoschek die "Baskets Bamberg" ins Spiel. Geschäftsführer Philipp Höhne möchte da allerdings noch auf die "Schwarmintelligenz" setzen und die Fans mit einbeziehen. Auch der Name der "Brose Arena" steht zur Diskussion. "Jetzt ist ein guter Moment, um sich in so einem tollen Verein zu engagieren", findet Michael Stoschek.

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