Brose Bambergs Trainer Trinchieri verabschiedet sich

Sebastian Gloser

Sportredakteur

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19.2.2018, 18:24 Uhr
Mit Leidenschaft dabei: Andrea Trinchieri hat an der Seitenlinie immer alles gegeben.

© Sportfoto Zink / HMI Mit Leidenschaft dabei: Andrea Trinchieri hat an der Seitenlinie immer alles gegeben.

Im kommenden Sommer hätte Brose Bamberg ohnehin einen weiteren großen Umbruch erlebt, nun wird dieser offenbar schon früher eingeleitet. Nach drei gemeinsamen Meisterschaften trennt sich der Verein von seinem Erfolgstrainer Andrea Trinchieri, zurückzuführen ist das auf die Talfahrt in der Liga, vor allem aber wohl auf das gestörte Verhältnis zwischen dem Coach und der Mannschaft. 

Die Öffentlichkeit vom Beziehungsende in Kenntnis zu setzen, das wollte Andrea Trinchieri dann doch lieber selbst übernehmen. Um kurz nach 17 Uhr postete der Italiener bei Twitter ein Bild mit seiner Trophäensammlung der letzten Jahre, dazu ein Satz auf Englisch und sein vermutlich voerst letztes Statement auf Deutsch. 

"Tschusss.....", mit diesen 13 Zeichen endet die Amtszeit von Trinchieri bei Bambergs Basketballern, die im Juni 2014 begann und zumindest bis zum vergangenen Sommer eine maximal erfolgreiche war. Drei Meisterschaften holte der impulsive Trainer mit dem Verein, dazu im vergangenen Jahr den Pokal, vor allem verhalf er Bamberg durch spektakuläre Auftritte in der Euroleague zu größerer Prominenz. "Es war eine gute Zeit", schreibt Trinchieri bei Twitter über dem Bild mit fünf Medaillen und dankt all denen, die diese Erfolge möglich gemacht haben.

Im vergangenen Sommer war Brose Bamberg ein Opfer seines eigenen Erfolges geworden. Mit Nicolo Melli, Daniel Theis, Darius Miller, Janis Strelnieks und Fabien Causeur verließen gleich fünf absolute Leistungsträger den Verein. Sportdirektor Daniele Baiesi wechselte zum FC Bayern München, ein Aderlass, der trotz der Verpflichtung von erfahrenen Spielern wie Ricky Hickman oder Daniel Hackett nicht aufzufangen war. Zwar glückten auch dem aktuellen Jahrgang einige spektakuläre Auftritte auf der europäischen Bühne, in der Liga rutschte Bamberg zuletzt aber bis auf Rang zehn ab und damit aus den Playoff-Rängen.

Nach dem blamablen Auftritt in Jena am Freitag distanzierte sich Trinchieri regelrecht von seinen Spielern, es machte allerdings schon länger den Eindruck, dass die Kommunikation zwischen Team und Trainer gestört war. Sehr wahrscheinlich wäre man am Ende der Saison ohnehin getrennte Wege gegangen, nun haben die Verantwortlichen aber schon früher einen Schlussstrich gezogen. Eine Begründung des Vereins  gab es bislang nicht. In einer Stellungnahme von Geschäftsführer Rolf Beyer hieß es nur: "Andrea Trinchieri hat in den letzten drei Jahren sehr viel für den Bamberger Basketball getan. Nach dem schlechten Jahr 2014 hat er uns in die Erfolgsspur zurückgeführt. Dafür sind wir ihm sehr dankbar."

Bis auf Weiteres übernimmt der bisherige Assistenztrainer Ilias Kantzouris die Aufgaben von Trinchieri. 

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