Bye, Bye, Palikuca! Der FCN, sein Vorstand, ein Missverständnis

14.7.2020, 15:08 Uhr
Palikucas Geschichte beim Club beginnt am 6. April 2019: An jenem Samstag vermeldete der 1. FC Nürnberg Vollzug in dessen Verpflichtung und überraschte mit dieser Personalie, denn wirklich auf dem Zettel hatte ihn nach dem Bornemann-Aus keiner. Seine Leistungen in Düsseldorf ließen aber hoffen: Unter anderem lotste er die beiden belgischen Angreifer Benito Raman und Dodi Lukebakio ins Rheinland. In der offiziellen Pressemitteilung des 1. FC Nürnberg zum neuen Sportvorstand bezeichnete Grethlein den damals 40-Jährigen als "jungen, ehrgeizigen Mann", der "in allen Gesprächen mit seinen Fähigkeiten" zu überzeugen wusste.
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Palikucas Geschichte beim Club beginnt am 6. April 2019: An jenem Samstag vermeldete der 1. FC Nürnberg Vollzug in dessen Verpflichtung und überraschte mit dieser Personalie, denn wirklich auf dem Zettel hatte ihn nach dem Bornemann-Aus keiner. Seine Leistungen in Düsseldorf ließen aber hoffen: Unter anderem lotste er die beiden belgischen Angreifer Benito Raman und Dodi Lukebakio ins Rheinland. In der offiziellen Pressemitteilung des 1. FC Nürnberg zum neuen Sportvorstand bezeichnete Grethlein den damals 40-Jährigen als "jungen, ehrgeizigen Mann", der "in allen Gesprächen mit seinen Fähigkeiten" zu überzeugen wusste. © Sportfoto Zink / WoZi

Seine erste weitreichende Amtshandlung ließ nicht lange auf sich warten: Am 19. Mai gab der Bundesliga-Absteiger vom Valznerweiher die Verpflichtung des Österreichers Damir Canadi - Palikucas Wunschtrainer - für die neue Saison bekannt. Der Sportvorstand freute sich auf "einen akribischer Arbeiter, der Spieler besser machen kann und dessen Teams attraktiven Fußball spielen".
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Seine erste weitreichende Amtshandlung ließ nicht lange auf sich warten: Am 19. Mai gab der Bundesliga-Absteiger vom Valznerweiher die Verpflichtung des Österreichers Damir Canadi - Palikucas Wunschtrainer - für die neue Saison bekannt. Der Sportvorstand freute sich auf "einen akribischer Arbeiter, der Spieler besser machen kann und dessen Teams attraktiven Fußball spielen". © Sportfoto Zink / DaMa, Sportfoto Zink / DaMa

Seit Palikucas Amtsantritt am 15. April verzeichnete der Club insgesamt 15 externe - teils namhafte - Neuzugänge, darunter zwei Leihspieler und fünf ablösefreie Akteure. Die Hälfte der Neuverpflichtungen wechselte aus dem Ausland an den Valznerweiher, ein Drittel war zum Zeitpunkt der Vollzugsmeldung jünger als 21 Jahre. Insgesamt investierte der 1. FC Nürnberg unter Palikuca 7,45 Millionen Euro, allein 2,5 Millionen Euro kostete der Königstransfer Nikola Dovedan.
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Seit Palikucas Amtsantritt am 15. April verzeichnete der Club insgesamt 15 externe - teils namhafte - Neuzugänge, darunter zwei Leihspieler und fünf ablösefreie Akteure. Die Hälfte der Neuverpflichtungen wechselte aus dem Ausland an den Valznerweiher, ein Drittel war zum Zeitpunkt der Vollzugsmeldung jünger als 21 Jahre. Insgesamt investierte der 1. FC Nürnberg unter Palikuca 7,45 Millionen Euro, allein 2,5 Millionen Euro kostete der Königstransfer Nikola Dovedan. © Sportfoto Zink / Daniel Marr, Sportfoto Zink / DaMa

Der zweit-teuerste Transfer nach Dovedan, der in 31 Partien auflief, am ersten Spieltag gegen Dresden direkt traf (1:0), letztendlich aber vom Kicker mit einer schwachen Durchschnittsnote 4,17 bewertet wurde, war Iuri Medeiros. Der Angreifer von Sporting Lissabon kam nur dreimal von Beginn an zum Einsatz, ein Tor gelang ihm - trotz einer vielversprechenden Großchance im Derby - nicht. Auch Adam Gnezda Cerin, der Dritte im Bunde der Transfers, die sich Palikuca über eine Million Euro kosten ließ, rechtfertigte seine Ablöse bislang nicht.
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Der zweit-teuerste Transfer nach Dovedan, der in 31 Partien auflief, am ersten Spieltag gegen Dresden direkt traf (1:0), letztendlich aber vom Kicker mit einer schwachen Durchschnittsnote 4,17 bewertet wurde, war Iuri Medeiros. Der Angreifer von Sporting Lissabon kam nur dreimal von Beginn an zum Einsatz, ein Tor gelang ihm - trotz einer vielversprechenden Großchance im Derby - nicht. Auch Adam Gnezda Cerin, der Dritte im Bunde der Transfers, die sich Palikuca über eine Million Euro kosten ließ, rechtfertigte seine Ablöse bislang nicht. © Sportfoto Zink / Wolfgang Zink, Sportfoto Zink / WoZi

Ein etwas glücklicheres Händchen beweist Palikuca im niedrigen sechsstelligen Preissegment: Mit Robin Hack lotste der Sportvorstand ein Offensivtalent an den Valznerweiher, das in der Saison 2019/20 zu den wenigen Lichtblicken zählt. Die beiden Defensivkräfte Tim Handwerker und Asger Sörensen avancieren zu Stammspielern.
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Ein etwas glücklicheres Händchen beweist Palikuca im niedrigen sechsstelligen Preissegment: Mit Robin Hack lotste der Sportvorstand ein Offensivtalent an den Valznerweiher, das in der Saison 2019/20 zu den wenigen Lichtblicken zählt. Die beiden Defensivkräfte Tim Handwerker und Asger Sörensen avancieren zu Stammspielern. © Sportfoto Zink / Daniel Marr, Sportfoto Zink / Daniel Marr

In Palikucas Transferaktivitäten finden sich auch drei Leihgeschäfte: Konstantinos Mavropanos und Philip Heise wechselten im Winter für eine Halbserie aus der Premier League ins deutsche Fußball-Unterhaus. Der Youngster überzeugte als Stabilisator der Defensive, der Routinier wusste keine Akzente zu setzen. Zum Trio zählt auch Michael Frey: Die Leihgabe von Fenerbahce Istanbul erzielte vier Tore in 29 Zweitliga-Einsätzen.
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In Palikucas Transferaktivitäten finden sich auch drei Leihgeschäfte: Konstantinos Mavropanos und Philip Heise wechselten im Winter für eine Halbserie aus der Premier League ins deutsche Fußball-Unterhaus. Der Youngster überzeugte als Stabilisator der Defensive, der Routinier wusste keine Akzente zu setzen. Zum Trio zählt auch Michael Frey: Die Leihgabe von Fenerbahce Istanbul erzielte vier Tore in 29 Zweitliga-Einsätzen. © Daniel Marr/Zink

Ablösefrei zieht Robert Palikuca unter anderem zwei Routiniers mit der umfangreichen Erfahrung aus zusammen 287 Bundesliga-Einsätzen an den Valznerweiher. Außenverteidiger Oliver Sorg und Mittelfeldmann Johannes Geis zählen zum Stammpersonal. Die für den Club so wichtige Komponente der Dynamik können sie allerdings nicht einbringen.
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Ablösefrei zieht Robert Palikuca unter anderem zwei Routiniers mit der umfangreichen Erfahrung aus zusammen 287 Bundesliga-Einsätzen an den Valznerweiher. Außenverteidiger Oliver Sorg und Mittelfeldmann Johannes Geis zählen zum Stammpersonal. Die für den Club so wichtige Komponente der Dynamik können sie allerdings nicht einbringen. © Sportfoto Zink / Daniel Marr, Sportfoto Zink / Daniel Marr

Auch in der sportlichen Leitung führte Palikuca personelle Veränderungen durch: Unter anderem installierte der Deutsch-Kroate Florian Maier vom SV Darmstadt 98 als neuen Kaderplaner.
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Auch in der sportlichen Leitung führte Palikuca personelle Veränderungen durch: Unter anderem installierte der Deutsch-Kroate Florian Maier vom SV Darmstadt 98 als neuen Kaderplaner. © Wolfgang Laaß

Elf Spieltage später: Der Club rangiert nach fünf Partien ohne Sieg in Serie mit 14 Punkten im Tabellenmittelfeld, nur zwei Zähler weniger hat der derzeitige Tabellensechzehnte aus Bochum. Im dortigen Vonovia Ruhrstadion tritt Damir Canadi ein letztes Mal als FCN-Trainer auf, einen Tag später wird er entlassen. Seine Bilanz nach wettbewerbsübergreifend 14 Partien: Ein Schnitt von 1,21 Punkten pro Partie, das Pokal-Aus gegen Kaiserslautern, die sechstbeste Offensive (20 Treffer) und die fünftschwächste Defensive (22 Gegentore). Im darauffolgenden Spiel übernimmt Marek Mintal interimsweise. Unter der Leitung der lebenden FCN-Legende verliert der Club 1:5 gegen den späteren Meister aus Bielefeld.
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Elf Spieltage später: Der Club rangiert nach fünf Partien ohne Sieg in Serie mit 14 Punkten im Tabellenmittelfeld, nur zwei Zähler weniger hat der derzeitige Tabellensechzehnte aus Bochum. Im dortigen Vonovia Ruhrstadion tritt Damir Canadi ein letztes Mal als FCN-Trainer auf, einen Tag später wird er entlassen. Seine Bilanz nach wettbewerbsübergreifend 14 Partien: Ein Schnitt von 1,21 Punkten pro Partie, das Pokal-Aus gegen Kaiserslautern, die sechstbeste Offensive (20 Treffer) und die fünftschwächste Defensive (22 Gegentore). Im darauffolgenden Spiel übernimmt Marek Mintal interimsweise. Unter der Leitung der lebenden FCN-Legende verliert der Club 1:5 gegen den späteren Meister aus Bielefeld. © Marcel Kusch, dpa

Am 12. November präsentiert der Club Canadis Nachfolger: Der ehemalige Ingolstadt-, Schalke- und Stuttgart-Trainer Jens Keller übernimmt wenige Tage vor seinem 49. Geburtstag das Traineramt beim Altmeister. Zum Einstieg steht das wohl wichtigste Auswärtsspiel der Saison an: das Derby. Im Fürther Ronhof trennen sich die fränkischen Rivalen mit einem torlosen Remis.
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Am 12. November präsentiert der Club Canadis Nachfolger: Der ehemalige Ingolstadt-, Schalke- und Stuttgart-Trainer Jens Keller übernimmt wenige Tage vor seinem 49. Geburtstag das Traineramt beim Altmeister. Zum Einstieg steht das wohl wichtigste Auswärtsspiel der Saison an: das Derby. Im Fürther Ronhof trennen sich die fränkischen Rivalen mit einem torlosen Remis. © Sportfoto Zink / Thomas Hahn, Sportfoto Zink / ThHa

Der erfahrene Keller verhilft dem 1. FC Nürnberg zu mehr defensiver Stabilität (durchschnittlich 0,4 Gegentore weniger pro Spiel), die Offensive muss allerdings leiden: Nur 1,1 Tore erzielt der FCN unter dem Canadi-Nachfolger pro Spiel. Der Club fällt nach einer schwachen Saison und einem packenden Saisonfinale auf den Relegationsplatz, Aufsteiger Karlsruhe sichert sich den Klassenerhalt - der Club trifft in der Relegation auf Kellers früheren Arbeitgeber aus Ingolstadt.
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Der erfahrene Keller verhilft dem 1. FC Nürnberg zu mehr defensiver Stabilität (durchschnittlich 0,4 Gegentore weniger pro Spiel), die Offensive muss allerdings leiden: Nur 1,1 Tore erzielt der FCN unter dem Canadi-Nachfolger pro Spiel. Der Club fällt nach einer schwachen Saison und einem packenden Saisonfinale auf den Relegationsplatz, Aufsteiger Karlsruhe sichert sich den Klassenerhalt - der Club trifft in der Relegation auf Kellers früheren Arbeitgeber aus Ingolstadt. © Sportfoto Zink / Wolfgang Zink, Sportfoto Zink / WoZi

Acht Tage vor dem Heimspiel gegen die Schanzer stellt Palikuca Jens Keller und dessen Co-Trainer Thomas Stickroth frei. Für die beiden Relegationsspiele leitet das Duo Wiesinger-Mintal die Geschicke des Club. Beide gelten als geradlinige Typen und Identifikationsfiguren beim Traditionsverein. Marek Mintal hatte bereits vor Kellers Amtseintritt interimsweise übernommen, NLZ-Leiter Michael Wiesinger stand zwischen 2012 und 2014 insgesamt 26-mal an der Seitenlinie beim FCN.
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Acht Tage vor dem Heimspiel gegen die Schanzer stellt Palikuca Jens Keller und dessen Co-Trainer Thomas Stickroth frei. Für die beiden Relegationsspiele leitet das Duo Wiesinger-Mintal die Geschicke des Club. Beide gelten als geradlinige Typen und Identifikationsfiguren beim Traditionsverein. Marek Mintal hatte bereits vor Kellers Amtseintritt interimsweise übernommen, NLZ-Leiter Michael Wiesinger stand zwischen 2012 und 2014 insgesamt 26-mal an der Seitenlinie beim FCN. © Sportfoto Zink / Thomas Hahn, Sportfoto Zink / Thomas Hahn

Endspurt in der Saison, Glück in der Relegation: Im Hinspiel zeigt der 1. FC Nürnberg gegen die Schanzer die wohl beste Leistung der Saison und siegt dank einem Doppelpack von Fabian Nürnberger. Im schwachen Rückspiel dreht Ingolstadt vorerst die Partie zu einem 3:0, ehe Fabian Schleusener - einer der von Palikuca verpflichteten Akteure - seinen ersten Pflichtspieltreffer für den Club erzielt und damit den Klassenerhalt sichert.
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Endspurt in der Saison, Glück in der Relegation: Im Hinspiel zeigt der 1. FC Nürnberg gegen die Schanzer die wohl beste Leistung der Saison und siegt dank einem Doppelpack von Fabian Nürnberger. Im schwachen Rückspiel dreht Ingolstadt vorerst die Partie zu einem 3:0, ehe Fabian Schleusener - einer der von Palikuca verpflichteten Akteure - seinen ersten Pflichtspieltreffer für den Club erzielt und damit den Klassenerhalt sichert. © Sportfoto Zink / Daniel Marr, Sportfoto Zink / Daniel Marr

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