Club, Insel, Paderborn: Sabiri ist nun Ostwestfale

Andreas Pöllinger

Online-Redaktion, Sport

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27.8.2019, 20:11 Uhr
Club, Insel, Paderborn: Sabiri ist nun Ostwestfale

© SC Paderborn

"Wir freuen uns sehr, dass wir Abdelhamid von unserem Weg überzeugen konnten. Er verfügt über hohes Tempo und passt mit seinen technischen Fähigkeiten und seiner Variabilität optimal in unser Anforderungsprofil.“ Das sagt? Martin Przondziono, der Sportgeschäftsführer des SCP und zwischen 1994 bis 1996 selbst einmal beim Altmeister aus Nürnberg als Spieler aktiv. Es ist der Willkommensgruß in Richtung des 22-Jährigen auf der Paderborner Website. Ein Hallihallo an einen hochbegabten Offensivakteur, den der Erstliga-Aufsteiger aus Ostwestfalen nach dahingehenden Gerüchten nun auch wirklich in den eigenen Reihen begrüßt.

Entwicklungsarbeit an der Pader 

“Die Tatsache, dass er für bis zu drei Jahre mit Gültigkeit für die Bundesliga und die 2. Bundesliga unterschrieben hat, zeigt sein Interesse an einer langfristigen Entwicklung", schiebt Przondziono im nächsten Satz hinterher, was durchaus lustig klingt. Ein Interesse an einer langfristigen Entwicklung von Seiten Sabiris blieb gerade in Nürnberg vollkommen aus. Beim Club trat der von Superspürnase Dieter Nüssing einst bei den Sportfreunden aus Siegen entdeckte Edeltechniker vielmehr als zunächst begeisternder, später aber nur noch nervender Ballartist in Erscheinung.

 

 

Rückblende, Sommer 2017: Nach einer grauenhaften Transferposse - einschließlich Krankschreibungen, einem verweigerten Einsatz in Pipinsried und allerhand ungeschickten Social-Media-Aktionen - verabschiedet sich der hochbegabte Deutsch-Marokkaner nach England zu Huddersfield Town. Natürlich aber nicht, ohne über sein Smartphone den fortan ehemaligen Mannschaftskameraden vom Club unnötig-gehässige Mitteilungen zu senden. "Schule sollte das nicht machen", kommentierte Andreas Bornemann, Nürnbergs damaliger Noch-Vorstand, als der Spuk vorbei und der Problem-Profi in der Premier League gelandet war, die letztlich erfolgreichen Freipressversuche der talentierten Offensivkraft. Des spielstarken Akteurs, der in neun Zweitliga-Partien für den Club nicht nur aufgrund von fünf Treffern, sondern auch teilweise spektakulärer Ballfertigkeiten einen äußerst ansprechenden Eindruck hinterlassen hatte. "So einen Vorgang habe ich in meiner Zeit als Manager wie Spieler noch nie erlebt. Andere wechselwillige Profis haben wenigstens weiter trainiert", ergänzte Bornemann vielsagend via Bild.

Vorbei. Abdelhamid Sabiri ist in Nürnberg Geschichte. In England, bei den Terriers, konnte sich der inzwischen 22-Jährige nicht wie erhofft durchsetzen. U21-Coach Stefan Kuntz hinderte das allerdings nicht, in der Junioren-Auswahl immer wieder auf den Deutsch-Marokkaner zu setzen. Im November 2019 in Offenbach konnte sich Sabiri so sein erstes Länderspieltor in den Leistungsnachweis drucken. Gesehen haben wird man das wohl auch in Paderborn. Der SCP nimmt Sabiri für die kommenden zwei Jahre an Bord. Und sichert sich bei gegenseitigem Gefallen auch die Option auf ein weiteres Jahr. Schließlich passt der Mann, der beim Aufsteiger die Rückennummer 19 erhält, ja auch optimal ins Anforderungsprofil des Vereins. Das sagt? Sportgeschäftsführer Martin Przondziono.

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