Club-Keeper Lukse: "Verfolge die Liga seit meiner Kindheit"

Dominik Mayer

Nürnberger Zeitung

E-Mail zur Autorenseite

23.7.2019, 13:40 Uhr
Club-Keeper Lukse:

© Foto: Sportfoto Zink

Als Andreas Lukse zum ersten Mal auf das Trainingsgelände am Valznerweiher geführt wurde, war er beeindruckt: "Das ist schon Wahnsinn hier. Es gibt acht Trainingsplätze und die Kabinen sind riesig. Infrastrukturell ist das eine andere Liga als in Österreich." Wenngleich sich die Bundesliga seines Heimatlandes vor Deutschlands 2. Liga rein fußballerisch nicht verstecken muss, wie Lukse betont.

Der Club ist seine erste Station im Ausland. Als klar war, dass Fabian Bredlow den Verein verlassen wird, kam der FCN auf Lukse zu. "Bei den Vertragsverhandlungen haben die Verantwortlichen gleich klar kommuniziert, dass Christian Mathenia hier die Nummer eins ist", berichtet der 31-Jährige. Abgeschreckt hat ihn das nicht. Wenn man die Möglichkeit hat, aus Österreich in die zweite Bundesliga zu wechseln, dann ist man gut beraten, das zu tun, findet Lukse. Schon seit frühester Kindheit sucht der Torwart sein Glück auf dem grünen Rasen. "Mein Vater hat früher selbst in den unteren Ligen in Österreich gespielt. Und er ist großer Fan von Rapid Wien", erzählt Lukse.

Klar, dass der Sprössling auch bei dem Wiener Traditionsverein kicken sollte. Angefangen von der U 6 durchlief er alle Nachwuchsmannschaften von Rapid. Dass Lukse zwischen den Pfosten am besten aufgehoben ist, fiel seinen Trainern schon früh auf. "Ganz am Anfang haben wir uns noch abgewechselt im Tor. Anscheinend war ich da der Beste - und seit dem achten Lebensjahr bin ich da jetzt nicht mehr raus gekommen." Mit 16 unterschrieb er seinen ersten Profivertrag bei Rapid. Mehrfach hütete er das Tor der österreichischen Jugend-Nationalmannschaften. Im November 2016 absolvierte er seinen bislang einzigen Einsatz in der A-Nationalmannschaft.

 

Bei aller Liebe zu seinem Heimatverein Rapid Wien, richtig durchsetzen konnte sich Lukse dort nicht. Zwischen 2008 und 2011 kam er nur auf neun Einsätze im A-Team, wurde vom Verein dreimal verliehen. Wesentlich besser lief es danach in Lustenau und Kapfenberg - und natürlich beim SCR Altach, wo er zeitweise vom heutigen Club-Coach Damir Canadi trainiert wurde. "Er ist extrem ehrgeizig, ein positiv Verrückter", sagt Lukse über Canadi. "Er verlangt viel von uns Spielern, aber wenn wir seine Vorgaben umsetzen, geht er für uns durchs Feuer."

"Nürnberger Fans schon immer für tolle Stimmung bekannt"

Der Hauptgrund für seinen Wechsel zum FCN war Canadi aber nicht: "Wäre ein anderer Trainer hier und Nürnberg hätte mich haben wollen, wäre ich jetzt auch hier." Der einzige Österreicher im Profikader ist Lukse ohnehin nicht. Mit Georg Margreitter, Lukas Jäger und Nikola Dovedan tragen gleich drei weitere Akteure aus der Alpenrepublik das Club-Trikot. "Das macht die Integration natürlich einfacher. Die können mir auch außerhalb des Platzes Tipps geben, zum Beispiel bei der Wohnungssuche."

In der Mannschaft habe er sich aber sowieso "vom ersten Tag an wohlgefühlt". Jetzt freut Lukse sich auf seine ersten Auftritte vor heimischem Publikum im Max-Morlock-Stadion. "Ich verfolge die deutsche Bundesliga, seit ich ein Kind bin. Die Nürnberger Fans waren schon immer für tolle Stimmung bekannt."

Verwandte Themen


Keine Kommentare