Club-Profi Nilsson hat die WM fest im Visier
9.10.2013, 21:02 UhrIn Solna geht es fernab des knallharten Bundesliga-Abstiegskampfes zwischen Schweden und Österreich um die Tickets nach Brasilien. Allerdings wird maximal einer der beiden Club-Profis im Sommer 2014 die Ehre haben, an einer WM teilzunehmen.
Vor den letzten beiden Spieltagen führt Deutschland in der Gruppe C wohl uneinholbar mit 22 Punkten vor den Skandinaviern (17) und der Alpenrepublik (14). „Unsere Ausgangsposition ist gut. Wir haben es selbst in der Hand“, sagt Nilsson vor den finalen Partien seiner Schweden gegen Österreich und die DFB-Elf am kommenden Dienstag in Stockholm: „Wenn wir da drei Punkte holen, sind wir klarer Zweiter.“ Rein theoretisch könnten die Skandinavier sogar noch Gruppensieger werden, doch daran verschwendet Nilsson – zumindest im Moment – keinen Gedanken: „Dass es gegen Deutschland noch um Platz eins geht, glaube ich nicht. Ich gehe davon aus, dass die Deutschen gegen Irland gewinnen.“
Trotzdem könnte das Match gegen Joachim Löws Elf noch von großer Bedeutung sein für Schweden, auch wenn Rang zwei dann in Stein gemeißelt ist. „Es geht ja auch darum, sich eine möglichst gute Ausgangsposition zu erarbeiten. Es ist schon ein Unterschied, ob wir gegen Mannschaften wie England und Kroatien spielen müssen, oder ob man es mit Rumänien oder Bulgarien zu tun bekommt.“ Bei der Auslosung der Play-offs werden anhand der aktuellen FIFA-Weltrangliste zwei Töpfe gebildet, so dass die vier vermeintlich stärksten Teams nicht aufeinander treffen.
Wie Pogatetz bei den „Ösis“ sollte Nilsson gesetzt sein im schwedischen Team. In den letzten drei Qualifikationsspielen stand er stets in der Startelf – und ging jeweils als Sieger vom Platz. Beim letzten Auftritt in Kasachstan (1:0) trug „Pelle“ erst zum 13. Mal den Nationaldress. Dabei liegt sein Debüt über zwölf Jahre zurück: Am 31. Januar 2001 war er an einem unrühmlichen 0:0 auf den Färöern aktiv beteiligt. Ab 2007 bestritt der sympathische Musterprofi sechs Jahre lang kein einziges Länderspiel, immer wieder warfen ihn hartnäckige Verletzungen zurück. Erst im Frühjahr dieses Jahres wurde Schwedens Nationalcoach Erik Hamren aufmerksam auf Nilsson, der mit dem Club gerade eine gute Bundesliga-Rückrunde spielte und mit sechs Treffern sogar interner Torschützenkönig wurde.
„Das war unfassbar, absoluter Wahnsinn. Das mit dem Torjäger habe ich gerne mitgenommen, an die Saison werde ich mich ewig erinnern“, sinniert der 1,90m große Abwehrrecke, der auch in der Nationalmannschaft bei Standards stets aufrückt und auf seine Chance lauert. Die Wahrscheinlichkeit, dass er mit seinem kongenialen Nürnberger Defensivpartner am Freitagabend nicht nur vor und nach dem Spiel Freundlichkeiten austauscht, sondern ihn im direkten Zweikampf herausfordern wird, ist folglich sehr hoch. Fragt sich nur, wer hinterher besser gelaunt ist.
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