Club spielt gegen Drittligist Chemnitz nur 1:1
24.7.2016, 17:40 UhrDer Vergleich mit dem sächsischen Drittligisten bildete den Mittelpunkt des dreitägigen Mini-Trainingslagers in Bamberg. Man wolle zwei Wochen vor dem Saisonstart einfach “nochmal ein bisschen zusammenrücken“, hatte Trainer Alois Schwartz den Kurztrip in die oberfränkische Domstadt erklärt.
Bereits unter seinem Vorgänger Rene Weiler war der Club im vergangenen Jahr im beschaulichen Bamberg nochmal ein bisschen zusammengerückt. Das folgende Testmatch gegen den FC Schweinfurt geriet zu einer eher zähen Angelegenheit (1:0), bedeutete damals nach zwei Niederlagen aber immerhin das erste Erfolgserlebnis in einer extrem holprigen Vorbereitung.
Diesmal hingegen lief es bislang relativ rund für den fränkischen Zweitligisten, alle vier Partien wurden mal mehr, mal weniger souverän gewonnen. Gegen Chemnitz musste sich Schwartz' Elf nun erstmals mit einem Remis begnügen.
Schäfer auf dem Posten
Dabei hatte Guido Burgstaller den Club bereits nach acht Minuten per Elfmeter in Führung gebracht, nachdem Kevin Conrad den Ball im Zweikampf mit Miso Brecko mit der Hand abgeblockt hatte. Trotz dieses Auftakts tat sich der Club erstaunlich schwer gegen den klassentieferen Kontrahenten, der bereits am kommenden Wochenende gegen Sonnenhof Großaspach in die Saison startet. Nach vorne mangelte es Nürnbergs Elf, die in dieser Besetzung auch in zwei Wochen beim Liga-Start in Dresden auflaufen könnte, an Ideen und Durchschlagskraft, die Abwehr präsentierte sich vor allem auf den Außenpositionen erstaunlich unsortiert und zweikampfschwach.
So bekam Raphael Schäfer mehr zu tun, als er sich vielleicht gedacht hatte. In der 18. Minute lenkte der Routinier einen Schuss von Philip Türpitz, der Laszlo Sepsi elegant ausgetanzt hatte, gerade noch an die Latte. Auch bei einer Direktabnahme von Tim Danneberg, der aus fünf Metern frei zum Schuss kam, rettete Schäfer glänzend per Fußabwehr (34.). Zudem hatte der Club-Keeper Glück, dass ein Schuss von Björn Jopek knapp vorbeistrich (27.).
Chemnitz bleibt am Drücker
Unter besonderer Beobachtung stehen sollte auf der Grünen Au vor allem Gastspieler Pele Van Anholt, der seit einigen Tagen am Valznerweiher ein Probetraining absolviert und wohl gute Chancen hat, nach Tobias Kempe (SV Damstadt 98) und Edgar Salli (AS Monaco) Nürnbergs dritter Neuzugang dieses Sommers zu werden. Der 25-jährige Außenverteidiger, zuletzt beim niederländischen Ehrendivisionär SC Heerenveen unter Vertrag, kam allerdings ebenso wie der unauffällige Salli erst in der zweiten Halbzeit zum Einsatz und hinterließ laut Schwartz einen "sehr ordentlichen Eindruck. Man hat gesehen, dass er eine gute Schnelligkeit hat, sehr aggressiv ist und auch Lösungsmöglichkeiten findet, wenn es mal eng wird".
Dennoch blieb auch nach der Pause zunächst der CFC am Drücker. Mit einer schönen Einzelaktion bugsierte der Ex-Leipziger Daniel Frahn den Ball am eingewechselten Thorsten Kirschbaum vorbei, doch verhinderte Georg Margreitter im letzten Moment auf der Linie den Ausgleich (54.)
"Sand im Getriebe"
Vier Minuten später war es dann aber doch passiert. Der indisponierte Sepsi brachte am Strafraumeck reichlich plump Tom Baumgart zu Fall, den fälligen Strafstoß nutzte Frahn zum verdienten 1:1. Weil der junge Lukas Mühl Nürnbergs beste Chance in der zweiten Hälfte ungenutzt ließ und einen Kopfball aus kurzer Distanz neben das Tor setzte (79.), blieb es am Ende beim schmucklosen Remis.
"Heute war ein bisschen Sand im Getriebe, aber das ist ganz normal in dieser Phase der Vorbereitung. Uns hat einfach die körperliche und geistige Frische gefehlt", befand Schwartz und bemängelte vor allem, dass seine Elf dem Gegner durch "passives Verhalten" zu viele Torchancen ermöglicht habe. Aber manchmal sei so ein Spiel "eben auch eine Einstellungssache". Am kommenden Freitag bei der Generalprobe gegen den Bundesligisten FC Augsburg dürfte die Motivation der Club-Profis schon wieder etwas höher sein.
1. FC Nürnberg: Schäfer (46. Kirschbaum) - Brecko (46. van Anholt), Margreitter, Bulthuis (46. Hovland), Sepsi (66. Knezevic) - Gislason (74. Ott), Behrens (74. Mühl), Petrak (46. Möhwald), Kempe (46. Leibold) - Sylvestr (46. Salli), Burgstaller.
Chemnitzer FC: Kunz (75. Tittel) - Bittroff, Endres (63. Koch), Conrad (63. Mbende), Grote (63. Rodriguez) – Danneberg, Jopek (46. Baumgart) – Türpitz (63. Breitfelder), Fink (46. Stenzel), Mast (63. Cincotta) – Frahn (63. Hansch).
Tore: 0:1 Burgstaller (8., Elfmeter), 1:1 Frahn (58., Elfmeter).
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